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Chapter 5 by picard666 picard666

Nämlich was?

Annika aus der Verwaltung

Fast genau vor dem Fenster steht Annika Neumöller, die hübsche Mittdreißigerin aus der Buchhaltung. Ihre blonde Mähne ist zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, ihr Kostüm sitzt eng und die Bluse ist weiß und gibt ihr etwas sehr strenges. Dazu passen die weichen, sehr attraktiven Züge kaum, mit denen sie jeden, der ihren Flur entlanggeht, erfreut. Sie ist eine bildhübsche Frau mit einem warmen und herzlichen Umgang.

Deshalb können wir kaum glauben, was wir da gerade gehört haben: "Unter Dreißig lasse ich gar niemanden ran!"

Das höhnische Lachen aus dem Raum lässt unseren Blick hinüberfliegen zu den drei heruntergekommenen Gestalten, die da im Bademantel vor der jungen Schönheit stehen: Ausgemergelte, ungepflegte Typen, denen man sofort ansieht, dass sie von der C2 kommen, der Suchtstation. Die Augen tragen dunkle Ringe, unrasiert und mit kaputten Zähnen grinsen sie Annika an, die alle nur "Fräulein Sonnenschein" nennen: "Wissen doch alle Insassen hier, dass Du in diesem Schuppen für Kohle die Beine breit machst. Also zick nicht rum - sonst erfährt es vielleicht auch mal die Chefetage." Die Worte treffen wie eine Ohrfeige. Annikas Selbstsicherheit ist verflogen, genau wie ihre Unschuld, die wir kannten. "Ich mache es trotzdem nicht", stottert sie schnell.

Der abgerissenste von den Dreien, offenbar deren Anführer, lacht höhnisch auf. Der schlacksige Mann Ende 40 geht einen Schritt auf die Schöne zu und schaut sie direkt an. "Du wirst uns noch anbetteln, dass wir Dir die Löcher bohnern, Du kleine Nutte - dann beschützen wir Dich auch und keiner bekommt etwas heraus!" Damit wendet er sich ab und will gehen. "Mensch, Mick, Du willst doch nicht gehen, ohne dass wir die Kleine genagelt haben..." ein etwas kleinerer mit Nickelbrille will in den Weg treten. "Stefan, der Mick weiß schon, was er tut", sagt der dritte im Bunde beschwichtigend. Das ist Manfred Kramer, ein Junkie, der schon öfter mal saß und es kennt, sich anderen unterzuordnen. Seine "Hass"-Tätowierung am Arm zeigt aber auch, dass er auch die harte Gangart kennt.

"Ich werde jetzt mal zu meinem Therapiegespräch beim Wolpert gehen - bin gespannt, wie schnell ich auf das Thema Nutten in der Verwaltung kommen kann", sagt Mick beiläufig. Hajo Wolpert war der Chefarzt der Klinik, ein ziemlich ungemütlicher Zeitgenosse, der aber in seinen Therapiesitzungen wahre Wunder vollbringt. Er hat eine Stimme, der man sich nicht entziehen kann, sagen die Patienten immer voll Ehrfurcht. Mit seinen Mitarbeitern war er keineswegs so sanft.

Wird die Drohung wirken?

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