Nein

Der Ruf bei seinen Kumpels war Götz wichtiger als alles andere. Er war ihm sogar wichtiger als ein Fick mit der heißen Pia. Schweren Herzens sagte er daher zu Pia: „Sorry. Der Drink war nicht für Dich. Hab nochn Gesprächstermin mit unserer Lehrerin.“. Er ließ die verdutzte Pia mit dem leeren Glas in Hand einfach stehen und machte sich auf den Weg zu Bar um einen neuen Drink zu holen.

Pia sah Götz verärgert hinterher. Was bildete dieser Kerl sich eigentlich ein. Man ließ sie nicht einfach so abblitzen. Sie drehte sich zu ihren Freundinnen um, zuckte mit den Schultern und sah sich im Partykeller um. Auf der Tanzfläche erblickte sie den Lehrer Daniel Keller und ihr Ärger über Götz war zumindest vorübergehend vergessen.

Götz hatte inzwischen die Bar erreicht und bestellte einen neuen Wodka. „Oder besser gleich einen doppelten Wodka.“ fügte er hinzu und beobachtete verstohlen Frau Hase. Sie stand nach wie vor alleine an dem Stehtisch und nippte an ihrer Cola. Lüstern musterte er die kurvenreiche Figur der 38jährigen Lehrerin. Sein großer Bullenschwanz wurde langsam steif. Sein Plan musste einfach gelingen. Tiffani Hase musste ihm gehören.

Karsten stellte den Wodka vor ihm auf den Tresen und wandte sich wieder ab. Götz wollte den frischen Wodka gerade vom Tresen nehmen, als ihm noch etwas einfiel. Verstohlen sah er sich um. Außer seinen Kumpels beachtete ihn gerade niemand. Mit einem teuflischen Grinsen fingerte er ein Fläschchen Schlafmittel aus seiner Hosentasche und tröpfelte einige Tropfen in den Wodka. Er wollte auf Nummer sicher gehen. Schließlich konnte man ja nie wissen. Nachdem er das Fläschchen wieder in seiner Hosentasche verstaut hatte, nahm er die beiden Gläser, setzte sein harmlosestes Lächeln auf und ging unter den Blicken seiner Kumpels zielstrebig auf den etwas abseits im halbdunkeln Stehtisch von Tiffani Hase zu.

Götz stellte das präparierte Wodkaglas vor Tiffani Hase auf den Tisch und sagte harmlos lächelnd: „Hallo Frau Hase. Ich wollte mich bei Ihnen für mein Verhalten im Unterricht während der letzten Wochen entschuldigen und habe ihnen einen Drink mitgebracht.“. Selbstbewusst blickte er direkt in ihre wunderschönen Augen.

Tiffani Hase zuckte zusammen. Sie war in Gedanken bei ihrem frisch angetrauten Ehemann. Seit ihrer Hochzeit war sie das erste Mal für mehrere Tage von ihm getrennt. Sie hatte Götz nicht bemerkt, bis er das Glas auf den Tisch stellte und sie ansprach. Sie mochte den Jungen nicht. Seit sie an diesem Gymnasium unterrichtete, hatte es nur Ärger mit Götz und seiner Clique gegeben. Ständig benahmen sie sich daneben und sorgten so für Unruhe und Ärger. Missmutig musterte sie den Jungen. Er lächelte sie an, als wäre er die Unschuld in Person. Er war einen Kopf größer als sie mit ihren 1,70 Metern. Er war ziemlich muskulös und seine Brusthaare lugten aus dem offenstehenden Hemd hervor. Sie hasste muskelbepackte Angeber. Tiffani riss sich aber zusammen und lächelte zurück. Schließlich war sie seine Lehrerin.