Wen interessieren Wolfgangs Gefühle?

Es war an der Zeit, dass ich die Entwicklung der Dinge etwas beeinflusste. Sonst würde es vielleicht für Wolfgang nur eine kurze körperliche Abstrafung und Knast bedeuten. Nicht dass ich etwas dagegen hätte, wenn Wolfgang ungefickt im Knast landen würde, wo ich ihn besuchen und durch eine Trennwand heiss machen und leer ausgehen lassen könnte, aber das könnte ja später ohnehin noch passieren. Hier und jetzt ...

"Na, Wolfgang", rief ich lachend dazwischen, "war es das wert, sich allein in Deinem Bett zu Katjas Sneakers einen runterzuholen?"

Ich bemerkte den überraschten und entsetzten Blick von Katjas Mutter. Carola drehte sich zu mir um. "Was hat der Wichser getan?"

"Upps", sagte ich, "hatte ich das nicht erzählt? Er hat sich die ganzen letzten Jahre schon einen zu Katjas Füssen in ihren Turnschuhen abgewichst. Komm Wolfgang, sag es nochmal vor uns allen, wie Du auf Deinem Bett gekniet und geflüstert hast: `KatjaKatjaKaja, lass mich Deine Sneakers ablecken, ich bete Dich an!´" Als ich diese Lüge rauswerfe, wird Wolfgang einfach nur totenblaß im Gesicht. Fast wäre er umgekippt, was ich ziemlich geil gefunden hätte. Sein ganzes Leben am Ende so in den Dreck gezogen! Aber noch schärfer fand ich den Gesichtsausdruck, den bei Katja bemerkte. Die Kleine zog zickig die Augen zusammen und ließ echten Haß und verklemmte Geilheit sehen. Was für eine Gelegenheit! "Na, Katja", übergab ich ihr die Führung, "sollte diese feige alte Drecksau nicht wenigstens den Mut besitzen, Dir hier mal zu zeigen, was er ständig heimlich gemacht hat?"