Nein, Maria soll die Schulden ihres Vaters abarbeiten

Maria überlegt tatsächlich einen kurzen Augenblick, ob sie nicht zu den drei schwarzen Männern ins Auto einsteigen soll, sie entsinnt sich dann aber doch im letzten Moment noch auf die strenge Ermahnung ihrer Eltern, dass sie unbedingt pünktlich zum Abendessen wieder zu Hause sein soll. Darum entschuldigt sie sich bei den drei Männern und beeilt sich zur Bushaltestelle zu kommen, damit sie ihren Bus nicht verpasst und rechtzeitig zum Essen wieder zu Hause ist.

Als Maria nach Hause kommt, trifft sie ihre Mutter bei einem aufgeregten Streitgespräch mit einem fremden Mann an. Er ist untersetzt, dunkelhäutig und wirkt irgendwie ölig. Obwohl Maria ihn nicht kennt, kann sie sich des Gefühls einer drohenden Gefahr nicht erwehren, als er sie grinsend betrachtet und mit seinen lüsternen Blicken zu entkleiden scheint. „Guten Tag, schönes Kind“, begrüßt er sie schleimig, bevor er sich wieder ihrer Mutter zuwendet.“

„Ihr Mann schuldet mir Geld, eine nicht unbedeutende Summe, zu der sich täglich Zinsen gesellen. Ich habe lange genug gewartet und verliere allmählich die Geduld. Sind Sie in der Lage, Ihre Schulden zu bezahlen, Mrs. Gomez?“ fragt er unwirsch. „Entweder bekomme ich mein Geld, oder Sie fliegen aus der Wohnung und sitzen in Kürze auf der Straße. Und wenn meine Freunde sich zu hart ins Zeug legen, kann es Ihnen blühen, dass Sie mit dem Krankenhaus Bekanntschaft machen.“

Während der Mutter zu jammern und zu flehen beginnt, mustert der Mann Maria, die fassungslos die Unterhaltung verfolgt hat. Diese Kleine macht einen ziemlich unschuldigen Eindruck; mit ihr könnte ich die Verluste sicher rasch wieder hereinholen, denkt er. „Wer ist denn das Mädchen da?“ unterbricht er den Redeschwall der Mutter und zeigt auf Maria. „Das ist Maria, meine älteste Tochter! Sie hat gerade erst auf der katholischen Mädchenschule ihren Abschluss gemacht.“

Das ist ja noch besser als er gehofft hat! „Und jetzt ist sie sicher auf der Suche nach Arbeit. Na, vielleicht können wir uns auf diese Weise einigen. Heutzutage ist es ja so schwer, gutes Personal zu finden, und ich kann in meinen Häusern immer hübsche Mädchen gebrauchen. Die Kleine kommt mit mir. In einem Jahr oder zwei hat sie die Schulden abgearbeitet und wird mir dankbar sein, was ich für sie getan habe. Sie soll nur ja keine Mätzchen machen, sonst werde ich ungemütlich!“