Marianne kommt vom Einkaufen nach Hause

Marianne kommt gegen neun Uhr vom Einkaufen nach Hause. Heute muss sie ihre neue Wohnung gründlich durchputzen und anschließend noch das Mittagessen kochen, bevor ihre Tochter Michaela von der Schule nach Hause kommt. Ihr Ehemann Martin kommt von seiner neuen Arbeit leider immer erst sehr spät am Abend nach Hause, dafür verdient er allerdings aber auch wesentlich mehr als an seiner alten Arbeitsstelle. Sie selbst hat nach ihrem Umzug noch keine Gelegenheit gehabt, sich nach einer neuen Arbeitsstelle umzusehen. Sie ist aber sehr zuversichtlich, hier auch in absehbarer Zeit wieder etwas Geeignetes zu finden.

Marianne öffnet die Haustüre und geht mit ihrer Einkaufstüte zum Aufzug. Im Gedanken bereits bei ihrer Arbeit achtet sie nicht darauf, dass drei junge Männer ihr durch die noch offene Tür ins Haus gefolgt sind. Erst als sie den Aufzug betritt und die drei jungen Männer sich im letzten Moment noch zu ihr in die enge Kabine hinein drängen, wird sie auf sie aufmerksam. Marianne will auf den Knopf drücken, aber die drei jungen Männer stehen ihr im Weg. Der größte von ihnen, ein dunkelhäutiger Typ mit schwarzen Haaren, steht dicht vor ihr. Er legt seine Hände auf Mariannes schmale Schultern und lächelt sie freundlich an.

„Dein Mann hat uns gestern Nacht wieder mit der Polizei gedroht“, beginnt er zu sprechen. „Das hat er sicher nicht so gemeint“, wispert Marianne eingeschüchtert. Ganz alleine mit den drei jungen Männern im Aufzug fühlt sie sich schutzlos und ihnen ausgeliefert. Plötzlich setzt sich der Aufzug in Bewegung. Jemand muss einen Knopf gedrückt haben. „Das wollen wir hoffen“, erwidert der junge Mann und streicht mit dem Handrücken zärtlich über Mariannes Wange. „Es wäre nämlich sehr schade, wenn es zu einem Streit käme, bei dem vielleicht sogar jemand verletzt würde. Am Ende noch deine süße Tochter, übrigens ein hübsches Ding ...“