Lauter schwarze Männer

Anstatt in einer noblen Diskothek mit ausgelassen tanzenden Pärchen findet sich Cindy zu ihrem großen Erstaunen in einem heruntergekommenen Barschuppen mit fast ausschließlich schwarzen Männern wieder. Nur ganz vereinzelt meint sie ein weißes Gesicht in der Menge zu entdecken. Cindy ist sich ziemlich sicher, dass entweder Shauna oder der Taxifahrer einen Fehler begangen haben müssen, dass sie jetzt an diesem schrecklichen Ort gelandet ist. Das sehr behütet aufgewachsene achtzehnjährige Mädchen ist noch niemals ganz alleine in einer so beängstigenden Situation gewesen.

Cindy nimmt ihren ganzen Mut zusammen und bahnt sich einen Weg durch die Flut an schwarzen Männern hindurch an die Bar. „Entschuldigen Sie bitte, könnte ich hier irgendwo telefonieren?“ erkundigt sie sich bei dem Barmann, einem dicken Schwarzen. Der schüttelt verneinend den Kopf und stellt ein Glas mit einer undefinierbaren Flüssigkeit vor sie auf die Theke. Cindy bedankt sich schüchtern und macht ein paar Schlucke, während sie fieberhaft überlegt, was sie jetzt machen soll. Das Getränk schmeckt überraschend gut, süß und fruchtig. Durstig macht sie noch ein paar Schlucke.

„Ganz alleine hier?, hört sie eine tiefe Stimme direkt neben sich. Cindy dreht sich um und sieht einen sehr groß gewachsenen, gut gekleideten Schwarzen vor sich stehen. Er lächelt sie an und lässt dabei seine weißen Zähne sehen. „Ich warte auf meine Freundin“, antwortet Cindy unsicher und signalisiert damit dem Mann leichte Beute. „Mein Name ist Rufus“, stellt er sich vor. „Darf ich ihnen Gesellschaft leisten, bis ihre Freundin hier ist?“ Cindy zuckt mit den Schultern. Dann ist sie wenigstens nicht ganz alleine. Sie hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass Shauna doch noch hier auftauchen wird …