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Chapter 32 by SorlAc SorlAc

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Lüge mit Folgen

Aber sein Kopf war laut. Sie hatte nichts gefunden, weil sie nichts gesucht hatte. Und das war kein Versehen. Das war gewollt. Sie war da reingegangen in dieser Leggings, ohne Slip, eng wie auflackiert, umringt von einer Horde alter Böcke, mit zwanzig, dreißig fetten Männerschwänzen auf engstem Raum – und sie war die Hauptattraktion an diesem Abend gewesen. Und jetzt saß sie hier, neben ihm, als wäre nichts. Als wäre es ein normaler Arbeitstag gewesen.

Thomas hatte alles gesehen. Wie sie sich durchgedrückt hatte, wie sie Bier servierte, wie sie sich beugte, reckte, streckte. Wie ihre Titten bei jedem Schritt unter dem engen Top sprangen. Wie Hände sie berührten, wie einer sie klatschte, wie sie kurz quietschte – und keinen Ton dagegen sagte. Wie sie sich einfach weiterschob. Als würde es dazugehören. Oder schlimmer: als hätte sie es erwartet.

Und dann log sie ihn an.

Jetzt saß die kleine Schlampe neben ihm, zupfte an ihrem Ärmel, blickte raus in die Nacht – als könnte sie das alles einfach wegatmen. Und dann diese Ausrede mit den Klamotten. Thomas schwieg. Aber innen kochte es. Wut und Geilheit mischten sich zu einer Mischung, die gefährlich schmeckte.

Er wusste nicht genau, ob sie es von sich aus so gespielt hatte – oder ob Heinz sie dazu gebracht hatte. Der alte Bock. Der hatte sicher nicht nur zugeguckt. Vielleicht hatte er Druck gemacht. Oder es ihr eingeredet. Vielleicht hatte er sie sogar belohnt für das, was sie da im Gastraum abgezogen hatte. Thomas biss die Zähne leicht aufeinander.

Wenn das das Spiel war, würde er es nicht beenden. Nein er würde noch Öl ins Feuer gießen und sie dazu bringen schön brav weiterzumachen.

„Du…“ sagte er leise, ohne sie anzusehen. „Wenn du wieder da bist… keine Ahnung… vielleicht hör einfach ein bisschen drauf, was Heinz so sagt. So blöd er manchmal rüberkommt – ich glaub, der merkt schon, wer sich Mühe gibt.“

Michelle drehte den Kopf zu ihm, leicht skeptisch.

Er zuckte locker mit den Schultern. „Du musst ja nix machen, was du nicht willst. Aber… wenn die richtigen Leute zufrieden sind, läuft halt alles ein bisschen leichter.“

Er sah sie kurz an. Ganz ruhig.

„Und das wäre doch gut… oder? Für deinen Dad.“

Michelle sah kurz aus dem Fenster. Ihre Stimme war leise. „Ich weiß… ich weiß, dass es hilft.“

Ein paar Sekunden vergingen. Michelle atmete tief durch, der Blick raus in die Nacht. Dann ein leises, fast entschuldigendes Lächeln. „Also ehrlich… ich bin komplett durch. Das war richtig heftig. Ich hab so geschwitzt, ich dachte zwischendurch, ich halt das nicht durch.“

Sie drehte sich leicht zu ihm, suchte seine Augen. „Aber irgendwie… keine Ahnung… war’s am Ende dann doch gar nicht so schlimm. Also… anstrengend, klar. Aber es hat auch was gebracht, weißt du?“

Sie lachte kurz, verlegen. „Ich mein, die Leute waren zufrieden. Heinz war irgendwie… auch nett. Komisch nett, aber…“

Sie zuckte mit den Schultern. „Und du hast recht. Ich streng mich halt an. Für meinen Vater. Für uns.“

Dann sah sie wieder nach vorn. Ein Hauch Erleichterung im Gesicht. Als hätte sie sich selbst gerade freigesprochen.

Thomas sagte nichts.

Aber er hatte alles gehört. Und noch mehr verstanden.

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