Keity besieht sich ihr neues Heim

Keity war es ein bisschen peinlich, Tobias' Hand an ihrer rechten Pobacke zu spüren. Hatte er da eben etwa ganz kurz zugedrückt? Ach nein, bestimmt war das nur diese verdammte Enge im Fahrstuhl.

Endlich waren sie oben, und Tobias schloss mit gierigen Fingern eilfertig die Wohung auf. "Nur hereinspaziert in mein Reich", sagte er und ließ sie vorausgehen, um sich noch einmal in aller Ruhe ihren sanft schwingenden festen Hintern betrachten zu können, den sie elegant an ihm vorbei schlängelte.

Ein bisschen anders hatte sie sich ihre neue Heimat schon vorgestellt: Im Zimmer standen kalte Rauchschwaden, überfüllte Aschenbecher quollen auf dem altdeutsch gekachelten Wohnzimmertisch und neben dem Computertisch über, überall lagen zerdrückte Bierdosen herum, und in der Küche stapelten sich ein paar Pizzakartons vom Online-Bringdienst. Meine Güte, hier war wirklich eine Frau bitter nötig!

Tobias zeigte Keity ihr Zimmer: Ein Fenster zum Hinterhof, ein windschiefer Ikeaschrank, der schon einmal bessere Zeiten gesehen hatte, ein abgewetzter Sessel und ein für das kleine Zimmerchen viel zu großes, schmiedeeisernes Bett, dass mit einem fadenscheinigen und nicht wirklich weißen Laken bezogen war. Am Fenster gab es keine Gardinen und keine Jalousie, jeder, der im Hinterhaus an ein Fenster ging, hatte ungehinderten Einblick bei ihr.

Etwas verwirrt sah sie Tobias fragend an. Der kratzte sich gerade genüsslich seinen Sack und grunzte, als er sie bescheiden sagen hörte: "Oh, ein schönes Zimmer... naja, vielleicht muss insgesamt ein bisschen aufgeräumt werden... ich werde mich darum kümmern..."

"Jetzt stell deine Sachen ab, Mädchen, und dann kommst du zu mir ins Wohnzimmer. Wir haben etwas zu besprechen."