Julias Schwester Ramona

Vor der Haustüre stand Julias bildhübsche, ebenfalls dunkelhaarige Schwester Ramona mit einem kleinen Koffer in der Hand. „Darf ich hereinkommen?“ fragte sie mit einem schüchternen Lächeln. „Bitte, komm nur herein“, sagte ich immer noch verwundert und ließ Ramona eintreten. „Das ist ein wunderschönes Haus“, sagte Ramona und blickte sich erstaunt und bewundernd in der geräumigen Diele um. „Ich bin gerade dabei, mir mein Abendessen zuzubereiten“, erwiderte ich und führte Ramona in die Küche. Es stellte sich heraus, dass sie auch noch nichts zu Abend gegessen hatte, so dass ich den Tisch nun für zwei Personen deckte.

„Was führt dich zu mir, Ramona?“ fragte ich schließlich, als wir unser Abendessen genossen hatten. Ramona holte tief Luft. „Ich bin gekommen, weil ich mich erstens mit meinen Eltern und mit Julia gestritten habe und weil ich mich zweitens für das Verhalten meiner **** bei dir entschuldigen wollte“, sagte sie dann. „Ich habe ihnen immer wieder gesagt, dass du ganz sicher unschuldig bist, aber niemand wollte mir glauben. Alle sagten, dass du nur durch den Drogenhandel zu so viel Geld gekommen sein könntest. Ich habe Julia auch gesagt, dass sie dich nicht so einfach im Stich lassen dürfe ohne dich anzuhören, aber sie hat lieber auf meine Eltern und vor allem auf Achim gehört.“

„Was war das eigentlich für eine Feier in eurem Haus?“, erkundigte ich mich bei Ramona. „Oh, das war Julias und Achims Feier zu ihrer Verlobung“, antwortete sie und fing dann vergnügt zu kichern an. „Die große Feier der beiden hast du ja ganz schön durcheinander gebracht. Achim hatte danach einen richtig gehenden Wutausbruch, meine Eltern waren ebenfalls aufgebracht und Julia war den ganzen Abend lang in Tränen aufgelöst. Selbstredend, dass aus der geplanten Verlobung an diesem Tag nichts mehr geworden ist. Die Gäste sind später alle unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt worden ...“