Des Königs Spielzeug
Chapter 1
by marcxxx
Es war ein ruhiger Sommertag. Seit ich vor 3 Jahren den Thron nach dem Ableben meines Vaters bestiegen hatte, war nichts Erwähnenswertes geschehen. Mittlerweile war ich 24 Jahre alt. Ein normales Alter um König zu werden.
Die üblichen Probleme und Streitigkeiten meiner Bürger mussten seither von mir entschieden werden. So auch heute.
Ich saß auf meinem verzierten Stuhl aus poliertem Ahornholz am Ende meiner Empfangshalle. Die Bezeichnung „Halle“ ist vielleicht etwas irreführend. Eigentlich war es nur ein 10 Meter langer Raum aus massivem Stein. Über unseren Köpfen thronte die Steindecke auf etwa 3 Meter hohen Säulen. Zur linken und zur rechten Seite gingen je 2 Gänge ab. Mir gegenüber, am anderen Ende der Halle, war eine große Holztür eingebaut worden, durch die ich meinen Besuch normalerweise empfange.
Zu meiner Linken stand Jorl, mein Hauptmann. Er war etwa 46 Jahre alt, so genau wusste das eigentlich aber niemand. Eine loyale Person die schon zu den Lebzeiten meines Vaters gedient hatte. Mit seinen kurzen schwarzen Haaren und dem vernarbten sowie unrasierten Gesicht gab er keinen freundlichen Anblick ab. Das Schwert hing wie jeden Tag lässig an seiner Seite. Allzeit bereit, mich mit seinem Leben zu schützen.
Zu meiner Rechten stand Clorus, mein persönlicher Berater. Auch er war ein Überbleibsel aus der Zeit meines Vaters. Er war mit seinen 34 Jahren noch relativ ****. Seine überaus festliche Kleidung die er jeden Tag zur Schau trug, und seine fettigen schwarzen zur Seite gekämmten Haare haben ihm den Spitznamen „die Schlange“ eingebracht. Und genau das war er auch. Ein schmieriger Speichellecker wie er im Buche steht. Seine Leidenschaft für das Foltern war im ganzen Land bekannt.
Wieder öffnete sich die Tür und ein karger alter Mann trat herein. Er trug nur ein paar alte Kleidungsstücke was ihn als einen Bauern aus meiner Region kennzeichnete. Er sah sich nervös um bevor er zwei Meter vor meinem Thron inne hielt und auf die Knie sank.
„Mein König, ich erbitte um Beistand.“ fing der Alte an zu sprechen.
„Meine Frau ist todkrank und ich kann das Geld für die Medizin nicht aufbringen. Könnt ihr mir nicht helfen?“ fragte er mit leiser Stimme und senkte den Kopf.
Ich sah ihn fragend an und brach dann in schallendes Gelächter aus.
„Offensichtlich ist das nicht mein Problem. Geh zu einem Heiler aber belästige mich nicht mit solchen Nichtigkeiten. Wache, werft diesen Mann hinaus!“
Einer der beiden Wachleute die neben der Eingangstür postiert waren löste sich von ihrem Posten, kam auf den Mann zu welcher noch immer mit gesenktem Haupt vor mir kniete. Er wurde grob unter den Armen gepackt, auf die Beine gezerrt und Richtung Tür gestoßen durch die er wieder verschwand.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie sich ein Schmunzeln auf das Gesicht meines Hauptmanns legte. Jorl hatte mich gelehrt kein Mitleid mit den Menschen zu zeigen, da die sonst die Achtung vor mir verlieren.
Wieder öffnete sich die Tür und …
Wer trat nun ein?
Ein König und seine unbegrenzte Macht
Created on Nov 28, 2011 by marcxxx
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