Ins Chemielabor

Kumi winkt ihren Freundinnen, die mit den anderen Schulkindern fröhlich plappernd dem Ausgang zustreben, noch einmal zum Abschied zu und geht dann in die entgegengesetzte Richtung fort. Sie muß nämlich erst noch ihr Lehrbuch aus dem Chemielabor holen, das sie dummerweise vorhin nach dem Chemieunterricht dort vergessen hat, bevor sie nach Hause gehen kann. Das Chemielabor liegt ausgerechnet im hintersten Winkel des Kellergeschosses. Als Kumi durch die inzwischen menschenleere Flure des finsteren Kellergeschosses geht, wird es ihr doch ein wenig unheimlich zumute. Unwillkürlich drückt sie ihre Schultasche fester an sich und beschleunigt ihre Schritte.

Glücklicherweise findet Kumi die Türe zum Chemielabor noch nicht abgeschlossen. Drinnen brennt noch Licht. Kumi geht zu ihrem Platz hin und findet ihr aufgeschlagenes Lehrbuch auf dem Tisch liegend. Als sie es in ihre Schultasche steckt, hört sie aus dem Nebenraum ganz plötzlich ein sehr seltsames Geräusch. Es hört sich so an, als ob jemand unter unsäglichen Schmerzen leidet. Kumi möchte zunächst einfach weglaufen, aber dann entschließt sie sich doch nachzusehen, ob nicht vielleicht jemand ihre Hilfe braucht. „Mr. Katanga?“ ruft sie mit leicht zitternder Stimme den Namen ihres Chemielehrers, als sie durch die angelehnte Türe in den Nebenraum hineinspäht. „Ist jemand hier?“ fragt sie.