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Chapter 2 by knurpslquorg knurpslquorg

Hinfahren oder Feierabend

Hinfahren und Kohle für Überstunden scheffeln

Der Tag war sowieso versaut, also fuhr ich auch noch zu dieser gottverdammten Werbeagentur. Sie war in einem technokratischen Glaskästen in der Innenstadt ansässig. Einer, bei dem man im Foyer erst mal von einer Empfangsdame, drei Sicherheitsbeamten und zehn Kameras gemustert wird. Aber da uns Anytise mindestens zweimal die Woche wegen irgendwelcher Kleinigkeiten kommen ließ war ich am Empfangstresen schon bekannt und wurde ohne irgendwelche Anmeldeformalitäten gleich in die Räumlichkeiten der Agentur vorgelassen. Im Normalfall wurde ich dort vom Chef empfangen, der mir mit seinem „Ich habe Erfolg und Du nicht“ - Grinsen nie richtig sympathisch werden wird. Aber an diesem Tag erwartete mich etwas ganz anderes.
Auf dem Weg zum Kopierraum passierte ich mehrere Glastüren. Hinter diesen Türen befanden sich die Büros. Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde waren sie natürlich fast alle verlassen. Nur aus dem letzten drang noch Licht. Und da ich mich wie gewöhnlich anmelden wollte ging ich also bis ans Ende des Ganges.
Was ich durch dort sah ließ mich erst mal innehalten. Ich war vor dem Büro der Text-Abteilung gelandet. Eine dieser modern und minimalistisch eingerichteten Denk-Schachteln, in denen sich zwei Schreibtische schräg im Raum gegenüberstehen, an der Wand ein großformatiger Kunstdruck, ansonsten nichts. Nicht mal Rechner auf den Tischen, da jeder Mitarbeiter hier sein Notebook mit sich umherschleppte. Falls einmal die Blitzidee des Jahrhunderts in der Kantine auftauchen sollte. Von so altmodischen Dingen wie Papier und Bleistift hielt man hier anscheinend wenig.
Durch die Tür fiel mein Blick auf eine Frau, die höchstens 25 Jahre alt war. Sie hatte blondes, glattes Haar, das ihr über den halben Rücken reichen musste, und trug ein leichtes, kurzes Sommerkleid. Sie war schlank. Kein Knochengerüst, aber schlank. Auf dem Monitor ihres Notebooks waren diverse geöffnete Programme zu erkennen. Eines davon war eindeutig ein Chat. Die Frau saß mit dem Rücken schräg zu mir. Obwohl - zu sagen, sie saß an ihrem Schreibtisch wäre eine nicht ganz zutreffende Beschreibung.
Sie war bis an die äußerste Kante der Sitzfläche vorgerückt und lehnte sich weit zurück. Ihre linke Hand schien in ihrem Schritt zu verschwinden, während sie mit der anderen etwas in das Chatfenster tippte. Konnte das wirklich sein?
Drei Dinge standen fest: Das erste war, dass sie die letzte Person in der Werbeagentur war. Das zweite, dass ich sie stören musste, um herauszufinden, was Sache war (sowohl, was den Kopierer, als auch, was ihre momentane Beschäftigung anging).
Das dritte stand in meiner Hose...
Sah ich hier gerade einer der umwerfendsten Frauen, die mein Auge je erblickte dabei zu, wie sie sich selbst befriedigte? Oder war meine Wahrnehmung nur von einem Wunschdenken verzerrt? Wie reagiert man in solch einer Situation?

Wie reagiere ich?

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