Girls Night Out - Part 2

„War super“ antworte ich nach einer etwas zu langen Pause knapp und versuche dabei dem fragenden Blick von Carmen und den herausfordernden Blick von Nina auszuweichen.

„Lass uns doch endlich mal was ****. Es kann doch nicht am Anfang des Abends nur um mich gehen“ ergänze ich **** fröhlich und setze mich an den freien Platz, greife meinen gutaussehenden Drink von dem kleinen Tisch und proste meinen beiden noch stehenden Freundinnen zu.

Für einen Moment denke ich mein Ablenkungsmanöver könnte tatsächlich funktioniert haben, denn zu meiner Überraschung setzen sich sowohl Carmen als auch Nina zu mir. Jeweils mit einem Lächeln auf den Lippen greifen auch sie ihren Drink und gemeinsam nehmen wir den ersten Schluck. Sofort spüre ich den süßlichen ****, der sich warm in meinem Körper ausbreitet. Kurz bleibt mein Blick auf meinem Drink aus dem ich noch 2 weitere Schlücke nehme. Aufschauend fallen meine Augen auf Nina, die mich unnachgiebig anschaut als ob sie meine Gedanken lesen wollte.

„Mhhhh…Bri was hast du uns zu verheimlichen? Du kannst deinen besten Freundinnen doch alles erzählen“ sagt Nina ganz langsam ohne auch nur einmal den Blick von mir abzuwenden.

„Ich habe euch doch nichts zu verheimlichen. Echt Nina der Tanzkurs was super. Ich habe viele tolle Dinge gelernt“ erwidere ich und blicke anschließend hilfesuchend zu Carmen.

„Aber wieso gehst du dann der Frage nach deinem Tanzpartner aus dem Weg? Wie war es denn mit dem Freund deines Sohnes zu tanzen? Ihr seid euch doch deutlich näher gekommen als das jemals zuvor der Fall war“ bohrt nun auch Carmen tief in die offene Wunde mit John. Mir wird ganz heiß und ich greife haltsuchend wieder zu meinem hochprozentigen Drink, den ich mit den nächsten zwei Schlücken schon gut zur Hälfte geleert habe.

„Hallo Bri? Wir warten auf mehr Informationen? Wie hast du dich gefühlt als der junge Adonis deinen vernachlässigten, gelangweilten Körper mit seinen neugierigen aber unerfahrenen Händen erkundet hat?“ greift Nina mit verführerisch, rauchiger Stimme und ohne mir eine Pause zu gönnen den Ball von Carmen auf.

„Ihr seid aber auch nicht ruhig zu stellen…“ sage ich forsch um mit einem tiefen Atemzug und einem weiteren Schluck **** fortzusetzen.

„Es war ein sehr schönes Erlebnis zusammen mit John diesen Tanzkurs zu besuchen. Er war so anders als mein Mann, so aufmerksam und so vorsichtig im Umgang mit mir. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht diesen Tanzkurs mit ihm zu machen. Ich glaube nicht das ich mit meinem Mann soviel Spaß gehabt hätte“ ergänze ich einen Teil der wirklichen Geschichte ohne aber den Part mit unseren nicht ganz so jugendfreien Eskapaden zu erwähnen.

„Wow das hört sich ja toll an“ reagiert Carmen als Erstes mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen.

„Hattest du keine Sorge, dass er sich in die attraktive Mutter seines Freundes verliebt? Er ist doch ein junger Mann voller Hormone und du eine traumhafte Milf mit den perfekten Kurven“ lässt Nina nicht locker und ich spüre eine neue Hitzewelle durch meinen Körper jagen. Doch bevor ich direkt reagieren kann unterbricht uns der Kellner, der voll beladen mit einem Tablett **** gerade in unsere Richtung geeilt ist.

„Guten Abend die Damen. Darf ich euch ein paar Shots anbieten? Oder alternativ andere Getränkewünsche?“ fragt der junge Mann, der kaum älter als John sein dürfte, höflich in unsere Dreierrunde.

„Das passt ja perfekt. Ich denke etwas mehr **** kann uns nur gut tun“ ergreift Nina das Wort, wobei sie mir einmal vielsagend zuzwinkert.

„Gerne für jeden erstmal 2 Shots und dann nochmal für jeden diesen Drink hier“ ergänzt sie und hält ihr halbiertes Getränk in die Höhe.

„Sehr gerne. Einmal 2 Shots für jeden von euch und die Drinks bringe ich euch gleich“ sagt der Kellner und stellt jedem von uns zwei der kleinen Gläser mit einer klaren Flüssigkeit befüllt auf den Tisch.

„Bevor du antwortest Bri, lass uns erstmal einen kleinen **** ****. Vielleicht lockert das deine Zunge etwas“ sagt Nina um anschließend den kleinen **** in die Höhe zu halten, den wir wenige Sekunden später unsere Kehlen hinunterkippen und uns dann kurz den Atem nimmt. Aber es dauert nicht lange da räuspert sich Nina auch schon und zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich.

„So meine Liebe wo waren wir stehengeblieben….hmm Ahh ja du wolltest uns ja erzählen, wie es so gefühlstechnisch zwischen dir und dem jungen Mann alles abgelaufen ist?“ wiederholt Nina die vorherige Frage etwas anders formuliert und blickt mich so intensiv an, dass mir bewusst wird das ich hier nicht rauskomme ohne zumindest ein wenig Antworten geliefert zuhaben.

Um mir etwas Zeit zu verschaffen schnappe ich mir wieder meinen fast leeren Drink. Ich spüre wie noch mehr süßlich brennender **** meinen Rachen hinunterfließt und sich inzwischen auch schon in meinem Kopf bemerkbar macht. Fiebrig rasen die Gedanken durch meinen leicht vernebelten Kopf, wie ich auf Ninas Frage antworten soll. Mir ist klar, dass sie nicht locker lassen wird, weil sie irgendwas ahnt, sie scheint die Schuld von mir ablesen zu können, dass irgendwas zwischen mir und John passiert ist. Mit einem letzten Zug und einem tiefen Atemzug setze ich den nun leeren Drink ab und blicke von Carmen zu Nina, bevor ich meinen Lippen öffne.

„Wie soll ich diese Frage nur beantworten? Hatte ich das Gefühl, dass wir uns mit den Tanzstunden körperlich und emotional angenähert haben, dann ist diese Antwort ja. Denn es lässt sich ja auch gar nicht vermeiden, wenn man Woche auf Woche zusammen tanzt. Ich habe John näher kennengelernt und er mich. Wir haben getanzt, wir haben geredet und wir haben gelacht. Wir haben eine tolle Zeit zusammen gehabt und wenn du mich fragst ob sich John emotional zu mir hingezogen gefühlt hat…dann…dann…dann denke ich auch, dass die Antwort ja wäre“ beende ich meine Erklärung mit stotternder Stimme, während mein Blut von meinem rasenden Herzen durch meinen Körper gejagt wird.

„Ach wie niedlich. Hat sich der Freund deines Sohnes etwa in dich verliebt?“ fragt Nina schelmisch grinsend nach.

„Mhhh….also das kann natürlich nur er sagen…aber…aber ich denke er könnte sich in mich verliebt haben“ reagiere ich mit stockender Stimme als mir die Worte über die Lippen gehen. Jene Worte die John nach unserer ersten gemeinsamen Nacht zu mir gesagt hat. Ohne das ich es will breitet sich auf meinem ganzen Körper eine Gänsehaut aus, als diese Gedanken durch meinen Kopf rasen.

„Wie kann man ihm das nur verdenken bei einer so tollen Frau wie dir…“ flötet mir Nina entgegen und unterbricht sich kurz mit nachdenklich gerunzelter Stirn, die nichts gutes zu heißen scheint.

„Und wie sieht es bei dir aus Bri? Hast du Gefühle für den Freund deines Sohnes entwickelt? Oder wieso machst du so einen nervösen Eindruck auf mich?“ lässt sie die Bombe platzen und in diesem Moment entgleiten mir sämtliche Gesichtszüge.

Fassungslos schaue ich zu Nina, die mich mit noch immer nachdenklich gerunzelter Stirn anfunkelt. Ihr Blick bohrt sich in den meinen und schnell wende ich mich zu der eher ruhigeren Carmen ab, die mit weit aufgerissenen Augen von Nina zu mir und dann wieder zurück schaut. Auch sie scheint fassungslos über die Frage von Nina zu sein. Die Frage ob ich Gefühle für den 20 Jahre jüngeren Freund meines Sohnes entwickelt habe. Gefühle die verbotener nicht sein dürften für eine Frau, die wie Carmen lange verheiratet und Mutter ist. Eine Frau die womöglich ein perfektes, ruhiges Leben hat und dieses durch ihr ungezügeltes Verhalten kurz davor ist in Scherben zusammen zu brechen zu lassen.

„Sabrina?“ höre ich die leise fragende Stimme von Carmen nach Sekunden meines Schweigens.

„Ähm…nein natürlich nicht. Wie kommst du nur auf sowas, als ob ich Gefühle für einen 18jährigen entwickeln würde“ versuche ich voller gespielter Entrüstung zu reagieren, doch mehr als ein schwacher Versuch ist es nicht. Mein Blick wandert zu Carmen deren Gesichtszüge wieder weicher geworden sind und ihre vorherige Fassungslosigkeit zu meiner Beruhigung verschwunden ist. Dann schaue ich zu Nina, die mich merkwürdig mustert. Ihre Gestik und Mimik verät mir, dass sie kein Wort von meinem schwachen Versuch glaubt und mit ansteigender Nervosität warte ich auf ihre Reaktion.

„Ah ha…na dann ist ja gut, dass wäre ja auch ein Skandal, wenn du dich in den Freund deines Sohnes verlieben würdest und endlich mal wieder die wilde Seite in dir entdeckt hättest“ sagt Nina beschwichtigend aber ihr Blick verrät mit, dass es nur ein Teilsieg für mich war und damit noch nicht alles von ihrer Seite.

„Die wilden Zeiten sind schon lange vorbei“ erwidere ich lachend und zu meinem Glück erwidern sowohl Carmen und Nina mein Lachen.

Nachdem das Thema John und ich erstmal erledigt ist, haben meine beiden Freundinnen und ich die nächsten knapp 2 Stunden mit vielen anderen Themen und mit vielen weiteren Drinks verbracht, welche dafür gesorgt haben das wir inzwischen auch schon gut angetrunken sind. Gegen halb 10 hat Carmen den Aufbruch eingeleutet, da ihr Mann bereits da ist um sie abzuholen. Als sie sich mit jeweils einer herzlichen Umarmung von uns Beiden verabschiedet hat, verbleiben Nina und ich übrig. Nun selber in Aufbruchsstimmung und gerade dabei meinem Mann zu schreiben, damit er mich abholt unterbricht mich Nina.

„Bri mir ist egal was da zwischen dir und diesem Jungen ist. Aber lass dir eins sagen lebe endlich mal wieder…Vorhin als du reingekommen bist habe ich das erste Mal seit unseren wilden Uni-Semestern wieder dieses funkeln und flackern in deinen Augen gesehen. Entfessele mal wieder die sinnliche Frau“ redet sie eindringlich auf mich ein, während ich meine rothaarige Freundin nur perplex anschaue.

„Nina ich…“ beginne ich verteidigend, doch werde sofort unsanft von ihr unterbrochen.

„Shhhh…Bri leb dein Leben. Egal was du machst, egal was du noch machen wirst. Ich werde immer deine Freundin sein, ich will nur das du endlich mal wieder lebst und glücklich bist“ ergänzt sie um mich anschließend fest in ihre Arme zu schließen.

„Have Fun“ flüstert sie mir ins Ohr bevor sie die Umarmung beendet und mit einem letzten Augenzwinkern die Bar in Richtung Ausgang verlässt.

Für einen gedankenlosen Moment blicke ich Nina nur hinterher, die mit schwingender Hüfte in ihrem kurzen roten Kleid garantiert einige Blicke auf sich gezogen hat. Dann plötzlich ist sie aus meinem Blickfeld verschwunden und ich bin alleine mit mir und meinen verwirrenden Gedanken aus Lust, Schuld und Liebe gepaart mit einer guten Menge ****. Wieder schnappe ich mir mein Handy, wo noch immer der Chat mit meinem Mann offen ist. Doch anstatt ihm zu schreiben agiert meine Hand wie auf Autopilot und ich öffne einen ganz anderen Chat. Mit zittriger Hand tippe ich ein paar Worte und mit einem letzten tiefen Atemzug sende ich meine vielsagende Nachricht an John ab.

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