Chapter 14
by Papas_Liebling
What's next?
Felix sucht nach Worten
Auch ohne nachzusehen, war mir klar, wer angekommen war. Schritte auf dem Schotterplatz zeigten an, dass Papa früher als erwartet zurückkehrte.
In meinem Kopf wirbelte alles durcheinander. Der einzige Gedanken, den ich fassen konnte, war: Bloß weg hier!
Ich schubste meinen Onkel von mir, der aber ohnehin schon im Begriff war, aufzustehen. Ich hopste aus dem Bett und rannte pudelnackt durch den Flur zur Treppe. Nachdem ich die Hälfte der Stufen erklommen hatte, fiel mir ein, dass mein BH noch in Niklas' Bett lag. Ich stoppte mitten in meinem Lauf, wandte mich um. Doch das Knarren der sich nach unten bewegenden Türklinke nahm mir jede Hoffnung, das verräterische Kleidungsstück noch rechtzeitig verschwinden lassen zu können. Die Haustür schwang auf. Ich sah aus den Augenwinkeln den Schatten einer Person, der von draußen hereinfiel. Mit einem wahren Hechtsprung nach oben brachte ich mich außer Sicht und in vorläufige Sicherheit.
"Hanna, Niklas, ich bin wieder da!", hörte ich meinen Vater rufen.
Mit angehaltenem Atem schlich ich auf Zehenspitzen in mein Zimmer. Leise schloss ich die Tür hinter mir und setzte mich erst mal aufs Bett, um zur Ruhe zu kommen. Schweiß brach mir aus allen Poren - und das nicht nur wegen des schnellen Spurts ins Obergeschoss.
Verdammt, verdammt, verdammt. Ich war so kurz davor gewesen. Wenn Papa nur ein wenig später aufgetaucht wäre ...
Wobei mir nicht klar war, wie viel mehr Zeit ich mir hätte wünschen sollen. Mangels Erfahrung hatte ich keine Ahnung, wie lange es mit Niklas gedauert hätte, endlich richtigen Sex zu haben. Dass es mehr als nur ein paar Minuten sein sollten, hoffte ich doch sehr.
Aber das war jetzt sowieso hinfällig und reines Wunschdenken. Meine Chancen, doch noch zum Ziel zu kommen, hatten sich erheblich verschlechtert. Papa legte im Urlaub sehr viel Wert auf gemeinsame Unternehmungen. Wertvolle Familienzeit nannte er das. Vermutlich plagte ihn ein schlechtes Gewissen, weil er zu viel arbeitete, und er wollte das irgendwie ausgleichen.
Inzwischen hatte sich mein Herzschlag beruhigt und ich begann wieder klar zu denken. Vermutlich wäre es das Beste, wenn ich so tat als sei nichts Außergewöhnliches geschehen. Den ganzen Rest und eine plausible Erklärung, weshalb ich nicht am Strand war, sollte Onkel Niklas mit seinem Ideenreichtum und seiner Improvisationsgabe erledigen. Ich zog mich also komplett frisch an - einschließlich Unterwäsche - und schlenderte ins Erdgeschoss. Meine ganze Erscheinung sollte unwissende Unschuld demonstrieren und im Kopf übte ich schon die ersten Sätze, die ich zur Begrüßung sagen wollte.
Die Küchentür war angelehnt und gedämpfte Männerstimmen drangen an mein Ohr. Ich hatte sofort das Gespür, dass dort heimlich etwas Bedeutendes besprochen wurde. Neugier und eine unbestimmte Aufregung erfassten mich. Wie ein Schatten huschte ich näher und lugte verstohlen durch den Türspalt. Mein Onkel saß am Küchentisch und sah auf zu seinem Bruder, der mit dem Rücken an der Küchenzeile lehnte. Papa hielt ein Glas in der Hand, möglicherweise Whisky oder sonst ein hartes Getränk. Der Anblick irritierte mich, denn das sah ihm gar nicht ähnlich. Normalerweise trank er so früh am Tag keinen ****.
Offenbar um Zeit zu gewinnen, nippte er an dem Glas. Ich konnte erkennen, wie er nach Worten suchte. Onkel Niklas sah auch ziemlich angespannt aus, was mich mehr als nur ein bisschen beunruhigte. Wenn sogar er, ansonsten ein Fels in der Brandung, aus der Fassung geraten war, musste es sich wirklich um eine sehr schlimme Sache handeln.
Oh, Gott! Es ging doch nicht um mich, oder? Hatte Papa mich etwa gesehen, als ich splitternackt aus Niklas' Schlafzimmer rannte, und eins und eins zusammengezählt? Oder hatte er meine Wäsche gefunden, die wer weiß wo herumlag?
Niklas räusperte sich und setzte das begonnene Gespräch mit meinem Vater fort.
"Du irrst dich ganz bestimmt, Felix. Hanna würde dich nie betrügen."
Mir fiel ein gewaltiger Stein vom Herzen, dass ich nicht das Thema war. Papa musste herausgefunden haben, was seine Frau und sein Bruder hinter seinem Rücken trieben. Und das seit Jahren. Fast hatte ich ein schlechtes Gewissen, mich darüber zu freuen, dass es meine Mutter traf. Eigentlich geschah es ihr recht, dachte ich, weil sie mich wie ein Flittchen behandelte, und dabei selbst mit ihrem Schwager herumhurte. Seit Jahren. Allerdings konnte ich mir ausmalen, was diese Enthüllung mit unserer **** anstellen würde. Bei der Vorstellung, dass sich meine Eltern trennten, wurde ich traurig. Aber ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben, vielleicht konnte man da noch etwas kitten?
Unser Urlaub in diesem Haus war aber, davon ging ich aus, abrupt beendet. Und so schnell würde es auch keine Fortsetzung geben. Meine erstes Mal mit Niklas war also endgültig geplatzt. Fuck!
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Mein schlimmer Onkel Niklas
Aufregende Zeiten an der Ostsee
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