Er hat einen Vorschlag

„Nun eigentlich wollte ich eher etwas für Euch tun, ich wollte Euch einen Vorschlag machen.“
„Und was für ein Vorschlag soll das sein?“
„Ihr seid neu in der Stadt und sucht Arbeit nicht wahr? Ich hörte wie Ihr den Wirt danach gefragt habt.“
Ragnar fing an mit den Fingern auf dem Tisch herumzutrommeln. „Wenn Ihr es gehört habt wird es wohl so sein, also verschwendet nicht meine Zeit und rückt mit eurem Vorschlag raus.“
„Die städtische Arena sucht ständig neue talentierte Kämpfer und ich glaube Ihr seid genau der richtige dafür. Ich meine, ich habe Euch kämpfen sehen und Ihr habt genau das, was man da drinnen braucht. Die Bezahlung ist gut und es wird direkt nach jedem Kampf ausgezahlt. Keine andauernden Verträge, außer Ihr wollt einen. Ihr könntet also auch ohne Probleme einmal kämpfen, um zu sehen, ob es euch liegt und dann aussteigen“
Das Angebot klang wirklich verlockend, aber wenn es zu gut klingt war immer irgendwo ein Haken. Ragnar kannte sich mit Arenen nicht gerade gut aus, aber es wusste, das die Gegner so zusammengestellt wurden, dass die Zuschauer einen möglichst spektakulären Kampf erlebten. Vielleicht würden sie ihn in den ersten paar Kämpfen unterschätzen, aber danach würde er sich sein Gold dort hart erkämpfen müssen.
„Und was springt für Euch dabei raus? Ich denke nicht, dass Ihr mir das aus reiner Freundlichkeit erzählt.“
Der Fremde grinste ihn an. „Ihr habt Grips, ich wusste sofort Ihr seid nicht irgendein dumpfer Schläger. Nun, die Arena zahlt eine kleine Prämie, wenn jemand es schafft einen guten Kämpfer anzuwerben. Also halte ich die Augen offen und kann mir ab und zu etwas dazuverdienen. Kein Nachteil für Euch dabei, glaubt mir, aber grüßt doch bitte von Harik wenn Ihr euch dort vorstellt.“
„Wir werden seh’n.“ Versprechen nahmen Nordmänner sehr ernst und Ragnar war nicht bereit, sich so einfach zu etwas verpflichten zu lassen. Schon gar nicht wenn es möglicherweise noch lukrative Alternativen gab.
Harik merkte, dass für Ragnar das Thema damit abgeschlossen war, also verabschiedete er sich und drängte sich durch die anderen Gäste zurück an seinen Tisch direkt vor der blonden Tänzerin.
Ragnar wunderte sich zwar, dass ein so guter Platz so lange leer geblieben war, tat es aber schnell mit einem Schulterzucken ab. Dann lehnte er sich zurück, nahm einen großen Schluck aus seinem Bier und überdachte seine Zukunft als Arenakämpfer.