Eine Falle

Der Chauffeur machte große Augen als Zerrovana ihm die Adresse nannte. Wahrscheinlich dachte er, dass eine Frau wie sie in einer solchen Gegend nichts verloren hatte. Er öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber ein weiterer herrischer Stupser mit ihrem Zepter ließ ihn Schweigen. Mit einem leisen Geräusch setzte sich die Limousine in Bewegung. Zerrowana schloss die Augen,lauschte leiser Musik und freute sich auf ein großes Abenteuer.

Als der Wagen zum stehen kam öffnete Zerrowana langsam die Augen. „Wir … sind da. Sie … Sie müssen jetzt aussteigen.“, stammelte der Chauffeur. Offensichtlich war er sehr darauf bedacht schnell wieder weg zu kommen. Zerrowana fixierte ihn lange mit ihren kühlen, blauen Augen. Er begann zu schwitzen. Sie bewegte die Lippen, ohne jedoch zu sprechen und malte mit dem Zepter einige verwirrende Muster in die Luft. Jetzt zitterte er auch noch. „Wenn ich fertig bin werde ich dich anrufen und Du wirst mich abholen.“ Der Chauffeur nickte stumm. Die Angst darüber mit welchem Zauber sie ihn belegt hatte, verschlug ihm die Sprache. Zerrowana konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als sie aus stieg. Sie hatte kein Fünkchen Magie benutzt um ihn gefügig zu machen, aber das brauchte der arme Bursche ja nicht zu wissen.

Zerrowana bemerkte nicht als der Wagen ab fuhr. Mit neugierigen Blicken sog sie die fremde Umgebung in sich auf. Es war dunkel. Sie befand sich wahrscheinlich mehr als hundert Meter unter der Ebene in der sich ihr Hotel befand und die Sonne drang nie an diesen Ort durch. Einige spärliche Straßenlampen und die Leuchtreklamen der Bars versuchten etwas Licht in die Dunkelheit zu bringen. Der Boden war verschmutzt die Straßen ungepflegt. Farbe blätterte von den Häuserwänden ab. Sie verstand die Faszination die von diesem Ort ausging, sie fühlte sich wie in einer Fremden Welt. Sie schien sich in so etwas wie einem Vergnügungsbezirk zu befinden. Zumindest gab es hier viele Bars, Spielhöllen und ähnliches. Die Adressen, die sie für ihre Suche nach Antonov hatte befanden sich alle in diesem Viertel. Zerrovana wurde sich allmählich der Blicke der Leute bewusst. Sie viel auf. Sie zuckte mit den Schultern und machte sich auf den Weg. Ein bulliger Mann, mit kahl rasiertem Schädel versperrte ihr den Weg. Er trug eine lederne Hose und eine Weste. Seine muskulösen Arme waren ebenso wie sein Schädel mit roten Schlangen tätowiert. „Was haben wir denn hier.“, grunzte er und streckte seine Hand nach Zerrowana aus. Blitzschnell zuckte ihre Hand nach vorne und die Spitze ihres Zepters berührte die Stirn des Mannes. Sie intonierte ein Befehlswort und der Mann hielt zuckend inne, wurde zusehend bleicher. Energie pulsierte in ihrem Zepter. Die Menschen machten einen Bogen um sie. Ein weiteres Befehlswort und der Mann wurde ein Stück von ihr weg gestoßen. Gefangen irgendwo zwischen Leben und **** gehörte er ihr. Er hätte sich halt vorher überlegen sollen bevor er die Hand gegen eine Nekromantin erhob.

Mit ihrem neuen Beschützer im Gefolge machte sie sich weiter auf den Weg. Zerrovana erreichte einen kleinen Platz, hier befanden sich drei der Adressen. Eine Strippbar, eine Spielhölle und eine Bar.