Ein Mann fesselt soeben eine Frau auf der Rückbank!

Ich traue meinen Augen kaum! Eine junge Frau liegt auf der Rückbank und starrt mich aus aufgerissenen Augen an. Ein Mann mit roter Fischermütze wickelt gerade ihren Oberkörper zusammen, ihre Hände und Beine sind bereits bewegungsunfähig, in ihrem Mund streckt ein Knebel.

Gefahr im Verzug. Keine Frage. Ich reiße das Pfefferspray von meinem Gurt, ziehe am Türgriff- nichts tut sich. Von innen verschlossen. Verdammt, damit hatte ich nicht-

"Und jetzt heben wir die schönen Ärmchen mal nach oben, nicht wahr?", fragt mich eine Stimme von hinten. Der Mann im Auto zieht in Seelenruhe eine Pistole aus seiner Tasche und richtet sie auf meinen Kopf, während ich an meinem Hinterkopf kaltes Metall spüre.

"Fallen lassen", sagt die kratzige Stimme monoton. Wenn das die beiden psychopathischen Mörder sind, was mir nach dem Klang der Stimme und dem Aussehen des Mannes im Auto sehr wahrscheinlich klingt, darf ich keine Sekunde zögern. Ich lasse die Sprühdose fallen und sie hüpft über die Pflastersteine. "Hände nach hinten!", erneut die kratzige Stimme. Der Mann im Auto wendet sich wieder genussvoll seinem Opfer zu. Das müssen sie sein, die zwei entflohenen ****. Konrad Morter war bekannt für seine grobe rote Mütze. Er war festgenommen worden, weil ihm der Missbrauch an einer Studentin angelastet worden war. Während des Prozesses wurden immer mehr Indizien gefunden, mehr Zeuginnen gehört, und am Ende zeichnete es sich ab: Morter liebte es, seinen weiblichen Opfern die Hinter zu versohlen. Jede Zeugin sagte aus, von Morter mit der Hand oder einem Gegenstand ihr Hinterteil rosa und rot geklatscht bekommen zu haben, sodass sie tagelang nicht mehr sitzen konnten. Hinterher vergewaltigte er sie gerne, manche Frauen, die besonderen lange durchgehalten hatten, ließ er als "Belohnung" jedoch gehen, ohne sie zu penetrieren. Er war für Vergewaltigung und Freiheitsberaubung in 9 Fällen zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Sein Kollege, ein brutaler Mann namens Jorge Santos, war noch härter drauf. Er liebte es, seine Opfer psychisch zu quälen und ihnen Todesangst zu bereiten. Nach der Anzeige einer Frau ermittelte die Polizei gegen ihn, doch viele Opfer wollten sich aus Angst nicht mehr äußern. Eine Barkeeperin erzählte jedoch, wie sie von Santos in eine Wanne eiskalten Wassers gesetzt worden war und hatte warten müssen, bis eine Hand voll Eiswürfel vollständig geschmolzen war. Eine andere erzählte, sie sei von Santos an eine Wand gefesselt worden und habe eine halbe Ewigkeit in absoluter Dunkelheit dort verbringen müssen. Er wurde ebenfalls zu 12 Jahren Haft verurteilt.

Doch die beiden Verbrecher hatten sich eines Nacht durch einen Versorgungskanal geschlichen und davongemacht. "Santos. Morter. Ich weiß, dass Sie es sind", sage ich und meine Stimme zittert gegen meinen Willen. "Bist Du etwa ein Fan, Bullenfotze?", fragt Santos. In seiner Stimme liegt nicht die geringste Spur von Humor und Sarkasmus.

Morter öffnet das Fenster. Sein menschliches Paket ist fertig. "Wer kommt uns da besuchen, Roch?", fragt der Mann mit der roten Mütze, und Jorge Santos antwortet "Die wollte dich mit Gas angreifen. Aber nicht mit mir. Komm, wir tun sie in den Kofferraum!"

Angst steigt in mir auf, Schweiß tritt mit auf die Stirn. Wo ist nur mein Kollege, zur Hölle?!

Gemeinsam fesseln die Männer mich mit meinen eigenen Handschellen und eigenen Seilen und umwickeln meinen Mund mit Verband aus dem Notfallkasten. Die Einschnitte brennen höllisch, die embryonale Position reißt an meinen Gelenken und der Würgereflex versucht sich vergeblich gegen den Stoff in meinem Mund zu wehren. Keine Chance.

Ich lande mit Schwung im Kofferraum, sodass mein Kopf vor Erschütterung zu Schmerzen anfängt, und schließen ihn über mir.