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Chapter 2 by LustvollEr LustvollEr

Treffen sich Hans und Greta doch noch?

Ein "anderer Hans"... Wiedersehen nach einer Woche

Hans sah Greta, schließlich war die Studentenszene nicht so groß, nach etwa einer Woche wieder, dieses Mal in einem Straßencafé. Im Gegensatz zu seinen bisherigen Bekanntschaften erkannte Greta Hans auf den ersten Blick wieder und sprach ihn wegen seines abwehrenden Verhaltens im Bad an und das eher neugierig, eher freundlich, da war nichts mehr mit ihrem tussenhaften Gehabe wie vor einer Woche im Bad. Durch das veränderte Verhalten ebenfalls freundlich gestimmt, erklärte Hans Greta, was ihn so gestört hatte:

Das mädchenhafte Gekichere von ihr und ihren Freundinnen, das Anmachen seiner Person, vermutlich mit der Absicht, ihn anzuflirten und eiskalt abzuservieren (Greta wurde rot, als sie das hörte... Hans hatte schlicht recht, genau das wollten ihre Freundinnen und sie irgendwie auch).

Was Hans aber auch störte, war Gretas grenzenlose Einbildung, sie hielt sich nämlich als Studentin für die Creme der Gesellschaft, die von den Proleten gefälligst angehimmelt werden sollten. Und zuguterletzt Gretas Selbstverständnis als Tochter sogenannter höherer Gesellschaftsschichten (ihre Eltern waren in der Politik zugange und das nicht auf Kreisniveau, außerdem hatte ihr Vater einen hohen Aufsichtsratposten inne. Zudem waren ihre Eltern sehr vermögend und ebenso eingebildet wie Greta). aus nicht so hohen Schichten sollten gefälligst, so war Gretas meinung, nein, die Meinung ihrer Eltern, sie hatte sie aber immer für richtig gehalten, die haupt- oder meinetwegen die Realschule besuchen, da gehörten sie hin. Abitur, das war was für die Elite.

Ihr guter finanzieller Status, der war für Greta selbstverständlich, dass andere Menschen nicht so viel hatten, das war in ihren Augen deren Schuld, sollten die sich doch anstrengen, dann würden sie auch Geld haben. Dass ihre Eltern ihr das Geld regelrecht hinterher warfen, das kapierte sie einfach nicht.

"Schau dich um," meinte Hans am Ende seiner Rede, "hier wird gelebt. Du in deinem Elfenbeinturm, du siehst doch nur, was man dir erlaubt zu sehen."

Greta war zwar nicht geschockt von Hans' Rede, aber so hatte schon lange keiner mehr mit ihr geredet. Sie war tatsächlich ein wenig beleidigt, aber... Sie war nicht dumm und als Hans sie noch einmal aufforderte, sich mal umzuschauen, da erkannte sie, wie natürlich die Leute hier miteinander umgingen. Das Lachen war ehrlicher, das Schimpfen auch und die Zärtlichkeiten, die ein paar Paare, Männer mit Frauen, aber auch Männer mit Männern und Frauen mit Frauen austauschten, die waren weit entfernt von dem gesellschaftlichen Gehabe der Kreise, die sie gewohnt war.

"Da küsst ein Mann einen anderen!" flüsterte sie aufgeregt. "Wieso macht der das?"

Hans fiel fast sein Glas aus der Hand, als er Greta das fragen hörte. ‚Hatte die Kleine denn gar keine Ahnung vom Leben?' fragte er sich. Er sah zu dem Pärchen rüber und meinte nur:

"Das sind Klaus und Manfred, die haben demnächst Hochzeit..."

"Dürfen die das denn?" fragte Greta naiv.

Hans begann, sie langsam, denn Greta begriff das Alles nicht so recht, über die Veränderungen in der Gesellschaft, der Liebe, der Akzeptanz generell und betreff gleichgeschlechtlicher Liebe zu informieren.

Greta sah Hans staunend an.

"Wenn die aber ein Paar sind, wie machen die das denn miteinander. Er hat doch keine Vagina..."

‚Ah, immerhin kennt sie den Unterschied zwischen Mann und Frau!' sagte sich Hans.

"Da gibt's auch andere Möglichkeiten," sagte er ihr dann und, Greta sah ihn weiter fragend an, er fuhr fort: "Sie können sich gegenseitig wichsen, aber vermutlich blasen sie sich ihre Schwänze gegenseitig oder sie ficken sich in den Arsch. Ich weiß nicht, wie sie's machen, frag sie doch einfach!"

Hans grinste Greta an und lehnte sich zurück.

"Das kann ich doch nicht tun," stotterte Greta, "was sollen die von mir denken... Und das ist doch pervers, was die machen, das geht doch nicht, das macht man doch nicht!"

Hans fiel erneut fast das Glas aus der Hand, als er das hörte. Er wusste nicht, ob Greta einfach nur naiv, ob sie eingebildet oder schlicht blöd war.

Übrigens: Das Letzte war der Fall, jedenfalls damals, aber Greta lernte dazu...

Vor Allem wusste Hans nicht, ob er ihr alles erklären, ob er aufgeben oder ob er schlicht sauer über Gretas unmögliche Vorurteile werden sollte.

Hans konnte nicht anders: Er wurde sauer!

"Wenn du das pervers nennst, dann denk darüber nach, wenn du das überhaupt kannst mit deinem von Vorurteilen zugekleisterten bürgerlichen Geist, ob du nicht die Perverse bist, die alle anderen, die nicht so sind, ablehnt und am liebsten einsperren würde. Menschen wie Klaus und Manfred, die sind tolerant, etwas, von dem du garantiert nichts gehört hast und sie wissen, was Liebe ist..."

Hans riss sich zusammen. Schließlich schauten ein paar Gäste zu ihm und Greta und fragten sich, ob sie einschreiten sollten.

"Siehst du, was hier passiert," Hans wurde etwas leiser, "wie sie hersehen? Das machen die nicht, um dich bloßzustellen, die überlegen sich, wie sie dich vor mir schützen!"

Greta war erst blass geworden, als Hans sich aufregte, dann, als sie das Letzte hörte, rot und sie schaute ihn, ja, man soll es kaum glauben, liebevoll an.

"Entschuldige bitte, ich wusste nicht, dass ich so bin. Kann man das ändern? Zeigst du mir auch die anderen Seiten?"

Hans war jetzt sprachlos. Fragte ihn diese magere Studentin, dieses mädchenhafte Wesen, ihr zu helfen, einen Blick über den Tellerrand zu werfen? Wollte sie etwa das Leben außerhalb ihres gewohnten, sicheren Puppenstübchens kennenlernen?

Will sie es wirklich?

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