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Chapter 8 by Reyhani Reyhani

Oisdann ...

Dorfjugend

Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage war Ina mit Leni auf dem Weg hoch zum Hirschen. Wieder waren beide festlich gekleidet: Ina, der Blickfang im roten Dirndl, das ihr Dekolleté wie ein malerisches Bergtal in Szene setzte. Leni dagegen etwas dezenter in Blau mit einer hochgeschlossenen Bluse und einem Tuch um die Schultern. Beide hatten sich bei Vinz untergehakt. Leni hatte ihm die Tracht seines verstorbenen Vaters herausgesucht und er hatte versucht, sein Unbehagen so gut es ging zu überspielen.

Auf ihrem Weg begegneten sie einer jungen Frau, die an einer Einfahrt wartete. Sie war das totale Kontrastprogramm zu ihrem Trachtenwahnsinn. Ina fielen gleich ihre langen Beine auf, die von den schwarzen Netzstrümpfen noch betont wurden. Dazu ein schwarzer Ledermini und ein weißes, ärmelloses Top, das an interessanten Stellen mit Schlitzen versehen war. Ihre schwarzen, hochtoupierten Haare waren mit pinken Strähnchen durchzogen und ihre Augen waren mit dunklem Kajal umrahmt, die Lippen knallrot geschminkt.

"Bist du das, Franzi? Man erkennt dich ja kaum wieder. Was machst denn so allein hier draußen. Ich dacht, wir sehn dich vielleicht mal beim Fest, aber in dem Aufzug wohl kaum", rief Leni kopfschüttelnd und blieb stehen.

"Grüß Gott, Tante Leni, ich wart auf mein Date. Wir machen unsere eigene Johannisnacht, wir gehen auf eine Fetischparty. Mit Verlaub, zu so einer öden Biersauferei wie im Trachtenverein haben wir oiwei keine Lust. Und ich bin ja auch noch nicht mal verheiratet, da lassen's mich da doch gar nicht 'nein."

"Die Jugendgruppe, die gibt's heut leider nimmer", seufzte Leni. "Aber zur Not hättst ja mit deinen Eltern gehen können. Für's nächste Jahr denkst mal drüber nach. Lustiger als so ein Fetischschmarrn sind wir Alten eh … Aber einen zünftigen Johannigruß, den kannst uns fei nicht abschlagen."

Franzi seufzte und umarmte Leni pflichtschuldig. Dabei legte sie beide Hände auf den Hintern der Älteren. Zum Schluss beugte sie sich zu Leni herunter und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Dann ging sie weiter zum verdutzten Vinz, den sie ebenfalls umarmte und küsste.

"Vinz, sei halt nicht so steif", kommentierte Leni scharf, "und vergiss nicht, ihre Dutten gescheit zu drücken. Das gehört sich so zu Johanni. Nichts für ungut, Ina, dein Mann benimmt sich halt manchmal wie der letzte Hinterwäldler. Alles muss man ihm erklären."

Vinz strich gehorsam aber vorsichtig kurz über Franzis Brust und verhedderte sich prompt in einem der Schlitze in ihrem Oberteil. Ina konnte nur schwer ein Lachen unterdrücken. Da würde Leni am heutigen Abend noch eine Menge Erziehungsarbeit leisten müssen, wenn sie aus ihrem Sohn einen geschliffenen Johanniskavalier machen wollte. Doch dann kam Ina ins Grübeln. Ihr schwante, dass viel von dieser Arbeit an ihr hängen bleiben würde.

Aber erst mal war Ina an der Reihe, es besser als ihr Mann zu machen. Das fiel ihr nicht schwer, denn Franzi war ein wirklich süßes Mädel. Die braunen Augen, die Stubsnase und die Sommersprossen – das passte nicht so recht zum Fetischlook, aber Ina nahm sie trotzdem gerne in den Arm und gab ihr ein Busserl.

Nachdem sie sich geküsst hatten – fast ein wenig zu zärtlich, dachte Ina – legte Franzi ihr die Hände auf die Hüften und streckte ihre Brust heraus. Ina verstand und tat es ihr gleich, so dass ihre Brüste aneinanderrieben. Eine von Franzis spitzen Tittchen lugte aus einem der Schlitze in ihrem Top heraus und streifte die nackte Haut von Inas Dekolleté. Ina erschauderte unter der Berührung.

"Das Muichgschirr poliert sich's am besten mit einem Batzen Rahm. Aber do dafür ist's noch a bissl zu früh", kommentierte Leni. Wieder so eine bayerische Weisheit. Bevor Ina fragen konnte, was das eigentlich bedeuten sollte, wurden sie von lautem Motorengeräusch unterbrochen.

Neben der kleinen Gruppe hielt ein schwarzer SUV an. Aus seinem Innern dröhnten dumpfe Bässe. Das hintere Fenster fuhr hinunter und ein blondes, pausbäckiges Mädel, das nur einen silbernen, etwas zu engen BH trug, kreischte laut: "Hulapalu, Fraaaaanzi!"

Von neben ihr auf der Rückbank winkte eine kleine Asiatin mit einer runden Brille schüchtern herüber. Sie hatte einen Satz niedlicher rosa Katzenohren an.

Vorne öffnete sich die Fahrertür und ein sportlicher, junger Mann in einer schwarzen Ledermontur stieg aus. Es war Toni, Inas Spanner. Für einen Mann bewies er erstaunliche Multitasking-Fähigkeiten: Ina blinzelte er zu, Franzi ranzte er an, ihren Arsch auf die Rückbank zu schwingen, und Tante Leni wurde mit einem gewinnenden Lächeln umarmt, gedrückt und geküsst.

"Und wir treffen uns auch endlich mal, Vinz", fuhr Toni mit seiner Begrüßung fort. "Hab schon gehört, dass du seit einer Weile wieder heroben bist. Komm doch mal zu mir ins Studio. Musst bestimmt was aufholen nach der ganzen Studiererei."

Er boxte Vinz spielerisch an die Schulter und wandte sich Ina zu. Sie kam sich vor wie der Leckerbissen, den er sich bis zum Schluss aufgespart hatte.

"Komm her, Kloane, dann wird's doch noch was mit einem zünftigen Johannisgruß."

Damit packte er sie und während er ihr einen langen Kuss gab, machten sich seine Hände ans Werk. Von dem **** überrumpelt schielte Ina zaghaft zu ihrem Mann hinüber. Es war Vinz anzusehen, dass er nicht glücklich war, wie Toni seine Frau in die Mangel nahm. Grade wollte er etwas sagen, da stieß ihn Leni an. Sie machte eine Handbewegung, die wohl "Schau mal, so wird's gemacht!" ausdrücken sollte.

Das brachte Vinz von seinem Vorhaben ab. Er sah bedröppelt zu, wie Toni die Titten seiner Frau knetete. Als Ina sah, dass keine Rettung nahte, ließ sie wohl oder übel die traditionelle Begrüßung über sich ergehen. Das war bestimmt nicht das letzte Mal heute Abend. Küssen konnte er jedenfalls, der Spanner und in seinen Händen hatte er auch mehr Gefühl, als sie es einem Schilehrer zugetraut hätte.

"Wos is na das? Hoast deine eigene Jugendgruppe aufgemacht?", fragte Leni den Toni, nachdem der mit Ina fertig war. "Wann wirst endlich mal erwachsen, Toni."

"Das kommt noch schnell genug. Heut bescher ich den Madln ein unvergessliches Fest, dass sie sich nicht zuhause langweilen müssen."

"Wenn du meinst, aber pass auf im Verkehr, Toni."

"Aber klar doch, Tante Leni. Da kannst dich drauf verlassen. Ich bin Sportler, da trink ich nix, höchstens mal einen Gespritzten", versicherte Toni und stieg ins Auto.

"Ich dacht auch eher aufpassen, wo du hinspritzt", murmelte Leni. Aber das ging bereits im Aufröhren des Motors unter.

"Du kennst den Toni?", wandte sich Leni dann erstaunt an Ina.

Ina berichtete ohne die Details preiszugeben, dass Toni sie heute besucht hatte, um ihr Grüße von seiner Mutter, der Frau Obermaier, zu bestellen.

"Ich habe keine Ahnung, was das zu bedeuten hat", war Ina ganz offen. "Ich dachte der Obermaier mag mich nicht und ehrlich gesagt beruht das auf Gegenseitigkeit."

Leni war eine Weile still, dann sagte sie, sie wisse es auch nicht, aber irgendwas hätte es zu bedeuten. Wie die Grüße denn geklungen hätten? Mehr wie eine Warnung oder wie eine Ermunterung? Die Vroni Obermaier sei eine gewichtige Persönlichkeit, ihr Mann habe nur Vorsitzender werden können, weil sie sich damals bereit erklärt hat, das zweite Mal die Dirndlkönigin zu machen. Deswegen sei ihr Wort noch heute ausschlaggebend.

Sie stiegen schweigend weiter hinauf zum Hirschen. Ina fragte sich, warum sich jemand bereit erklären musste, Dirndlkönigin zu werden. Das war doch schließlich kein unangenehmer Job wie Kassenwart oder Protokollführer? Sie musste noch eine Menge über die Dynamik in solchen Vereinen lernen. Vinz wäre ihr da keine große Hilfe. Doch bevor sie ihre Schwiegermutter fragen konnte, waren sie schon am Hirschen angekommen.

Oisdann ...

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