Die Zugfahrt

Die Zugfahrt - oder Martins Tagtraum

Ich (22.J) stieg verschlafen von meinem Drahtesel. Wieder einmal etwas knapp. Hektisch holte ich das Fahrradschloss hervor, um mein Rad sicher an einen der Fahrradständer anzuschließen. Als ich endlich im Zug saß, fiel die Hektik von mir ab. Zusammengesunken, ein wenig schläfrig, beäugte ich die junge Frau, die eine Station nach mir den Zug bestiegen hatte.

Es ist noch dunkel draußen. Kühl, die ersten sonnigen Strahlen durchbrechen zögerlich die langatmige Nacht. Wahrscheinlich blieben meine Blicke deswegen auf ihr, ruhten zu lange auf dem knapp sitzenden weißen Top, das ihre vollen Brüste wie eine zweite Hautschicht überlagerte.

Meine Gedanken zogen Bahnen. Kreisten um meinen neuen Job, doch ich kam nicht dazu mir ernsthafte Sorgen zu machen, unentwegt zog mich diese junge Frau in ihren Bann. Mein Blick streifte ihren Minirock, den gerundeten Po. Langsam wanderten meine Augen ihre langen Beine hinunter.

Als ich meinen Kopf hebe, schrecke ich zusammen. Sie hat mich ertappt! Meine viel zu intime Musterung zur Kenntnis genommen. Ich sehe aufgeweckte braune Augen, eine schwarze, wallende Mähne und einen einladend wirkenden Mund.

Ihr Blick wirkt auf einmal keck, verwegen, auffordern, lockend. Ja, zu verlockend wirkt sie auf mich, während sie mich mit einem lasziven Augenaufschlag bedenkt. Der Zug fährt in den nächsten Bahnhof. Ich erhebe mich von meinem Sitz, bedauere das ich aussteigen muss.