Die Schritte kommen näher, gehen aber an der Tür vorbei und verstummen wieder.

Lisas Puls raste im Erwarten, dass sich jeden Moment die Tür öffnen könnte. Doch das geschah nicht. Vielmehr verschwanden die Geräusche schwerer Männerfüße so schnell, wie sie erschienen waren.
Plötzlich vibrierte Ihr Handy. Irgendwo im Raum. Es musste irgendwo liegen. War das ihre Chance? Hektisch durchsuchte sie das Zimmer und wurde in einer Ecke unter einem Laken fündig - Das Handy der Blondine hatte einiges abbekommen, war aber noch intakt. Was fehlte, war ein Netz, um telefonieren zu können. Der Vibrationsalarm war nur wegen einer Erinnerung in ihrem Handyplaner angesprungen. Entmutigt sank die 20-Jährige in sich zusammen. Die weißlich schimmernde Kruste auf ihren Oberschenkeln stank widerlich. Halt! Wieso lag ihr Handy in der Ecke? Wieso war es nicht mehr in ihrer (zerrissenen) Handtasche dort neben der Matratze? Ihre Beckenmuskulatur schmerzte. Mit zitternden Händen untersuchte Lisa ihr Smartphone. Nach einigen Handgriffen konnte sie erkennen, wofür es zuletzt gebraucht worden war - von wem auch immer. Diese Verwirrung sollte sich jedoch schnell legen.