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Chapter 6 by Daemony Daemony

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Die Beine gespreizt

Gabriel wandte sich dem Praktischen und Naheliegenden zu. Er befeuchtete einen Waschlappen mit kaltem Wasser. Als er ihn dann zum ersten Mal auf seine Haut drückte, sog er scharf die Luft ein – sofort breitete sich eisige Erleichterung aus und vermischte sich mit dem Stechen, das seine anspannten Muskeln verursachten. Er hielt das kalte Tuch gegen die Schwellung, wollte erzwingen, dass der **** nachließ, drückte ihn gerade so fest, dass er von dem tieferen Unbehagen abgelenkt wurde – nicht nur körperlich, sondern auch von dem, das er nicht benennen wollte.

Sein Spiegelbild starrte ihn weiterhin an. Das gleiche Gesicht, das er schon immer gekannt hatte – scharfe Linien, müde Augen – aber heute Abend sah es anders aus. Er wirkte verwandelt. Als hätte er eine Schwelle in eine neue Welt überschritten, ohne es zu merken.

Genug! Schluss mit diesen unsinnigen und unseligen Gedanken.

Als mit der Abkühlung die erste Linderung eingetreten war, schlich Gabriel zum Medizinschrank. Die Tür des kleinen Schränkchens quietschte leise, als er sie öffnete. Seine Finger fanden die kleine Dose mit den Schmerzmitteln, alt, aber immer noch gut. Er schüttete zwei davon in seine Handfläche, warf sie ein und würgte sie trocken herunter.

Er durchnässte noch einmal den feuchten Waschlappen und schlurfte aus dem Badezimmer. Jeder Schritt war ein unbeholfenes Watscheln, seine Schenkel weit gespreizt, und dennoch protestierten die empfindlichen Körperteile dazwischen bei jeder schaukelnden Bewegung.

Er erreichte sein Schlafzimmer. Der Raum sah aus wie immer, fühlte sich aber anders an. Das Bett war ungemacht, in der Luft hing noch die schwache Spur einer anderen Person. Es war, als sei die Privatheit und Intimität dieses Rückzugsortes verloren gegangen.

Gabriel zögerte kaum merklich. Dann, ohne weiter darüber nachzudenken, trat er ein.

Froh, sich endlich hinlegen und entspannen zu können, ließ er sich vorsichtig auf die Matratze sinken, um sich nicht selbst versehentlich weh zu tun. Er drehte sich auf den Rücken, die Beine gespreizt, um unnötige Reibung zu vermeiden. Der kalte, nasse Waschlappen, den er auf seine Prellung legte, ließ ihn erzittern. Er atmete langsam und bewusst ein und aus und konzentrierte sich auf das sich ausbreitende Gefühl – kühl, betäubend, harmlos.

Seine Hände lagen locker auf seinem Bauch, die Finger leicht gekrümmt, während er sich ****, sich zu entspannen. Einatmen. Anhalten. Ausatmen.

Aber es funktionierte nicht.

Sein Geist weigerte sich, Ruhe zu geben. Der Raum war zu still, seine Haut zu empfindlich, seine Gedanken kreisten immer wieder um den Moment, in dem er genau hier gekämpft hatte – sein Körper gegen den eines anderen gepresst, Hitze gegen Hitze, rauer Atem, der sich mit dem anderen vermischte, Arme und Beine eng ineinander verschlungen. Der Kampf verwandelte sich in seiner Erinnerung in etwas anderes.

Der Dieb hatte sich wie ein in die Enge getriebenes Tier unter ihm gewehrt. Aber Gabriel hatte gewonnen. Ihn sich unterworfen. Und für eine atemlose Sekunde, bevor der explodierende **** ihm alles wieder entrissen hatte, hatte er die volle Kontrolle über den anderen gehabt.

Ein Schauer lief ihm über den Rücken.

Der Waschlappen zwischen Gabriels Beinen wurde angehoben.

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