Want to support CHYOA?
Disable your Ad Blocker! Thanks :)

Chapter 3 by Keroth Keroth

Wie geht es los?

Die Apokalypse und die Stadt

Glühende Lavaströme durchzogen das Land, giftige Dämpfe umschlossen riesige Flächen und zeichneten traurige Spuren des Vergehens in die Welt. Riesige Bestien mit Klauen und verkrüppelten Körpern wühlten in Kadavern die im Überfluss an jedem Ort zu Haufen zusammen geschüttet waren zu regelrechten organischen Müllhalden. Der Boden war schlammig und Gift durchdrängt, der Gestank fraß sich überall hinein. Wo befinden wir uns?
Nicht in der Hölle...
Nein, auf der Erde oder besser gesagt – auf ihren Überresten. Der grau- grüne Giftnebel umzog den ganzen Planeten, ganz selten konnte man erahnen, dass es so etwas wie die Sonne noch gab, der Mond und die Sterne waren schon in Vergessenheit geraten. Tag und Nacht waren verschmolzen in eins. Die Ära der Menschen schien vorbei zu sein, sie mussten neuen Kreaturen Platz einräumen. Spontanen Mutationen, Wesen vom Mars oder aus der Hölle, woher auch immer sie kommen mochten, sie waren vielfältig, vielzählig und unter diesen Bedingungen den Menschen überlegen. Die Menschen würden alle aussterben. Gab es überhaupt noch welche? Ja, aber sie waren schwer zu finden...

Michael hustete, seine Lungen schmerzten, sie haben schon viel zu sehr gelitten. Die spiralenartigen Formen setze sein Auge langsam zu einem Bild zusammen. Er befand sich in einer Stadt, einer modernen Ruinenstadt. Kein Haus hatte weniger als 7 Stockwerke, jedes zweite Haus lag in Trümmern, bei den meisten Häusern waren Türen und Fenster verriegelt, meist provisorisch mit Brettern und Gerümpel versperrt. Wie die Stadt vorher mal ausgesehen hat, war kaum vorzustellen. Jetzt ließ sie sich mit einem Wort gut beschreiben: grau. Sie wirkte ziemlich kurzfristig errichtet und hatte eine äußerst seltsame Lage, sie war praktisch von allen Seiten mit Bergen umkreist, dass konnte Michael trotz des Nebels erkennen. Es war dadurch total windstill, wohl der einzige Schutz gegen die riesigen Giftschwaden auf der Welt. Dennoch lag ein unausstehlicher Pestgeruch in den Straßen.
Michael grub sich aus einem Haufen Schutt, er war voller Kies und Asche. Weit weg hörte er ein tiefes Jaulen. Sein Körper schmerzte ihn überall, doch die schlimmste Wunde schien er am Kopf abbekommen zu haben, Blut lief ihm über die Schläfe. Seinen Schädel konnte er förmlich Brummen hören. Er atmete Tief durch. Wo war er hier. Er versuchte sich zu erinnern, aber es gelang ihm nicht. Er konnte sich an rein gar nichts erinnern. Sein Kopf war leer. Er wusste nicht einmal mehr, wer er war. Nur Bilder hatte er. Bilder von grünen Landschaften, lachenden Menschen, einer wunderschönen Frau – seine Freundin? Frau? Schwester? Diese Bilder ließen ihn ahnen, dass es wohl mal eine bessere Welt gab. Doch was nun?

Seine Kleidung war nicht sehr aufschlussreich. Eine blaue Jeans, ein T-Shirt mit einer unleserlichen Marke und weiße Tennis Socken, dazu dunkle Sportschuhe. Na ja, wer es mag, bei der heißen Luft auf jeden Fall genug, wenn nicht eher zuviel...
Er kramte in seinen Taschen. Er fand einen Schlüssel, einen Haufen beschriebener Papierschnipsel, einen Tetraederwürfel mit den Zahlen 1 bis 4 und ein benutztes Taschentuch. Zumindest ein Hinweis darauf das er bei Hygienefragen nicht allzu kleinlich ist.
Er pusselte die Schnipsel zu einem Brief zusammen . Oben stand ein Datum 17.4.2015. Wie lange schleppte er bloß den Brief schon mit sich rum? Es war ein theatralischer Liebesbrief, aber auch mit einer verrückten traurigen Nachricht. Nasse Flecken von Tränen bestätigten die Ehrlichkeit des Briefes.

Lieber Michael,
Es ist schwer in Worte zu fassen was ich für dich empfinde, doch ich möchte dir unbedingt sagen, wie sehr ich dich liebe. Du bist alles wonach mein Herz immer verlangte. Du bist der erste Mann der mir Sicherheit gibt, bei dem ich mich immer geborgen fühle und ich mir selbst nicht verrückt vorkomme. Gerade in den schweren Zeiten gabst du mir die Kraft und den Rückhalt, den ich brauchte. Ich weiß du hast mir immer geglaubt.
Ich kann gar nicht ausdrücken wie sehr es mich schmerzt, dass aus unseren Plänen und der Zukunft die wir uns ausmalten nie etwas werden kann. Ich verabschiede mich von dir auf diese feige Weise, da ich nicht für noch mehr Schmerzen sorgen möchte. Doch ich hatte gestern Nacht wieder diese Bilder und bin mir inzwischen sicher das alles so eintreten wird wie ich es vorher gesagt habe. Es ist grausam dir das erzählen zu müssen, doch ich sehe wenig Hoffnung für die Menschheit. Und noch weniger Hoffnung für uns, wenn wir uns nicht trennen, müssen wir beide sterben. Noch wirst du mir vielleicht nicht glauben, ich kann dich nur bitten, dass du mir wieder vertraust und schleunigst Vorkehrungen triffst um dich in Sicherheit zu bringen.
Bitte behalte diesen Brief als ein Andenken an mich. Ich möchte das du, wenn du ihn anschaust, an unseren ersten Kuss denkst, an unseren Sizilienurlaub, an die glücklichen Nächte unterm Sternenhimmel und an unser Versprechen denkst.
Ich liebe dich überalles, Kuss ...

Der Schnipsel mit dem Namen fehlte. Eine Träne hing ihm in den Augen.
Könnte er sich bloss an den Sizilienurlaub und an das Versprechen erinnern.

Was macht Michael?

Want to support CHYOA?
Disable your Ad Blocker! Thanks :)