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Chapter 8 by Meister U Meister U

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Der unerwartete Triumph

Als ich schließlich die Augen öffne und die Worte des Textes abebben, überkommt mich eine unbeschreibliche Stille. Die letzten Sätze verklingen in der Luft, und ich sitze noch immer in meinem kleinen Zimmer, das Sommerkleid leicht hochgeschoben, der Schweiß auf meiner Stirn. Ein kurzes, befreites Lächeln umspielt meine Lippen, während die letzten Wellen des Orgasmus langsam abklingen, und ich gleichzeitig spüre, wie mein Herz schneller schlägt.

Das Publikum, das ich vor meinem inneren Auge sehe, scheint in einem verzückten Staunen zu verharren. Als ich die Rückmeldungen aus dem Chat sehe, ist das Echo von Begeisterung und Lob fast überwältigend. „Unglaublich!“, „So lebendig!“, „Das war das beste Vorlesen, das ich je gehört habe!“. Es ist, als würde ich auf einer Welle des Applauses surfen, und ein Gefühl von unverdientem Stolz breitet sich in mir aus.

Ich habe gewonnen. Ich habe tatsächlich den Wettbewerb gewonnen – aber was niemand ahnt, ist, dass all das, was ich vorgetragen habe, nicht nur Worte aus einem Buch waren. Die Fantasie, die ich lebendig gemacht habe, war nicht nur ein einfaches Spiel, sondern eine Erfahrung, die so real und intensiv war, dass sie mich an die Grenzen meiner eigenen Vorstellungskraft gebracht hat.

Die Freude des Publikums ist berauschend, und ich kann nicht anders, als innerlich zu lachen. Was wäre, wenn sie wüssten, dass all das nicht gespielt war? Dass die Leidenschaft und die Emotionen, die ich in jeder Zeile vermittelt habe, nicht nur eine schauspielerische Darbietung waren, sondern tief in meinem eigenen Erleben verwurzelt? Wenn sie wüssten, dass der Text in mir etwas entfesselt hat, das ich niemals erwartet hätte?

Plötzlich fühle ich mich wie eine Betrügerin, die ein Geheimnis mit sich trägt. Diese schüchterne Kathrin, die auf der Bühne steht, hat sich in etwas verwandelt, das ich selbst nicht ganz verstehen kann. Ein Teil von mir möchte schreien, möchte die Wahrheit ans Licht bringen, während ein anderer Teil mich dazu drängt, dieses Geheimnis zu bewahren.

Gerade als ich mich in diesen Gedanken verliere, klingelt mein Telefon. Der schrille Ton durchbricht die Stille, und ich blicke auf den Bildschirm. Es ist Johan. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Johan, der schüchterne Junge aus meiner Klasse, dessen Blick ich oft gemerkt habe, aber der nie den Mut hatte, wirklich mit mir zu sprechen.

Ich nehme ab, und sein zögerliches „Hallo“ klingt in meinen Ohren fast wie Musik. „Hey, Kathrin! Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn! Du warst wirklich fantastisch heute.“ Seine Stimme ist warm und gleichzeitig unsicher, und ich kann die Aufregung in seinem Ton hören. Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, während ich versuche, meine Gedanken zu ordnen.

„Danke, Johan! Das bedeutet mir viel“, antworte ich und merke, wie sich meine Wangen leicht röten. „Ich habe es wirklich genossen, vorzulesen.“ Doch während ich mit ihm rede, blitzt eine Vorstellung in meinem Kopf auf – die Vorstellung, dass ich in dieser anderen Welt bin, gefesselt wie Anna, und Johan derjenige ist, der darüber entscheidet, was als Nächstes passiert.

In meinem Inneren entfaltet sich ein Spiel der Fantasie, das ich nicht länger abweisen kann. Ich stelle mir vor, wie ich an ein Bett gefesselt bin, mein Körper in diesem Moment schutzlos und ****. Johan ist da, schaut mich mit diesem schüchternen, aber gleichzeitig hungrigen Blick an. Ich spüre den vertrauten Nervenkitzel der Situation.

„Ich wollte dir sagen, dass ich dein Vorlesen so lebendig fand. Es hat mich echt mitgerissen“, sagt er, und ich höre nicht mehr richtig zu. Stattdessen stelle ich mir vor, wie er sich langsam meinem Bett nähert, seine Augen auf meinen gefesselten Körper gerichtet. Die Vorstellung, dass er die Kontrolle hat, ist gleichzeitig aufregend und beängstigend. Was würde er tun? Wie würde er reagieren, wenn ich ihm alles anvertraue?

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