Disable your Ad Blocker! Thanks :)
Chapter 13
by tease94
Wie geht's weiter?
Der nächste Morgen
Isidia träumte von Jägern und Gejagten. Isidia träumte von Sex und Blut. Isidia träumte vom Palast - von ihrem Palast. Doch der Palast war leer, und sie lief nackt durch verlassene Korridore, verfolgt von unsichtbaren Häschern. Sie träumte vom Meer, von hohen Wellen, die über ihr zusammen stürzten. Sie träumte von den hohen Göttern, deren zornige Gesichter auf sie herab starrten. Sie nannten sie eine Hure und wandten sich von ihr ab. Sie träumte von einer Tentakelbestie, deren Greifarme in zuckenden Phalli mündeten. Die Bestie bedrängte sie, umschlang ihre Glieder und spießte sie mit ihren Tentakelpenissen auf.
Schließlich endeten alle Visionen, und nur ein einziger Traum blieb zurück. Isidia kannte diesen Traum, hatte ihn schon so oft durchlebt. Sie lag knapp bekleidet an einem heißen Oasenufer. Lust bemächtigte sich ihres Leibes, versengte ihren Körper. Katzengleich wand sie sich auf eine seidigen Decke und ihre olivfarbene Haut schimmerte im bleichen Licht des Mondes. Ein Mann trat zwischen den Palmen hervor. Ein weißer Burnus kleidete ihn, sein Gesicht war hart und sonnengegerbt, an seinem Gürtel hing ein prachtvoller Säbel. Ohne Worte **** er Isidia seinen Willen auf. Machte sie zu seiner Sklavin. Isidia ließ ihn gewähren, öffnete sich für ihn und genoss jede Sekunde die der fremde Räuber mit ihr verbrachte.
Isidia wusste, dass es bloß ein Traum war. Und zwar ein sehr guter. Lasziv räkelte sie sich in den seidigen Laken ihres Bettes, kostete das Aroma dieser herrlichen Vision. Entzückt drückte sie ein Kissen an ihren Wangen, als vermochte sie dadurch den Duft des verführerischen Schurken zu atmen. Gleich würde sie aufwachen, erquickt von den wohligen Schauern ihres nächtlichen Erlebnisses. Würde ihr Traum stets nur ein Traum bleiben? Oder mochte er sich eines Tages erfüllen? Vermutlich nein, war sie doch eine Prinzessin des Hauses Athestan... und seit wann trieben sich Prinzessin alleine an einer verlassenen Oase herum?
Mit einem tiefen Seufzer kuschelte Isidia sich noch einmal in ihre Decken, bevor sie willens war, aufzustehen.
Seltsam nur, dass sich ihre Decken so kalt, und ihr Bett so hart anfühlte.
Irritiert öffnete Isidia ihre Augen...
"W-wo bin ich?" keuchte Isidia erschrocken.
Dies war nicht ihr Bett. Dies war nicht ihr Schlafgemach. Und auch nicht der vertraute Palast.
Stattdessen umgab sie bleiche Finsternis, gestört nur durch einen schwachen Lichtstrahl, der durch den Spalt einer schweren Eisentür in ihr kaltes Verlies drang. Isidia rieb sich die Augen, und betastete ihren Körper. Sie war nackt, oder so gut wie - nur eine alte, schmuddrige Decke lag halb herabgerutscht auf ihren schmerzenden Hüften. Isidias Finger strichen über frischen Schorf. Isidia zuckte zusammen, und die Erinnerung kehrte zurück. Ihr großer Tag. Die entsetzliche Worte ihres Ziehvaters. Die Vergewaltigung hinter dem Almosentor. Die Soldaten. Zulfana. Die Schläge. Die Demütigungen. Und die Art und Weise, wie sie sich ihren Peinigern hingegeben hatte. Isidia krümmte sich zusammen und zog die Decke fest über ihren zitternden Körper.
"Was soll ich bloß tun?" fragte sie lautlos in die Leere ihrer Zelle.
Isidia erinnerte sich an die Worte des widerlichen Wachoffiziers. Sie würden sie an einen Sklavenhändler verkaufen. Das Mädchen hatte zwar erst achtzehn Sommer erlebt, und die meiste Zeit im Schutz der hohen Palastmauern verbracht, doch das Schicksal einer Sklavin war ihr wohl vertraut. Fürst Athestan selber hatte keine Sklaven in seinem Haus gehalten, doch andere Adlige von Kel-Shazar besaßen weitaus weniger Skrupel. Auch fand man Arbeitssklaven draußen auf den Feldern oder an den Rudern der Kriegsgaleeren der Hafenstadt, und so manches Gerücht wisperte von Liebessklavinnen und Sklaven in den geheimen Gärten des violetten Distrikts. Isidia selbst war mehr als einmal Zeugin von Sklavenmärkten gewesen. Nicht offen, sondern heimlich, mit großen Augen hinter halb geschlossenen Vorhängen aus der Sicherheit einer schwer bewachten Sänfte. Sie hatte die angsterfüllten Blicke der halbnackten Mädchen ebenso gesehen, wie das apathische Starren ausgemergelter Gefangener, die einem ungewissen Schicksal entgegen schauten. Nun harrte ihr ein ungewisses Schicksal. Und Isidia hatte keine Vorstellung, wie sie es abwenden sollte.
Sicher, sie konnte erneut versuchen, an die Gnade der Soldaten zu appellieren. Schließlich war sie nicht irgend jemand, sondern Isidia, die Prinzessin. Sicherlich gab es Leute in der Stadt, die bereit waren ein Lösegeld für sie zu bezahlen. Als sie noch die Prinzessin war, hatte sie doch viele Freunde gehabt, oder nicht? Die Töchter geringerer Handelsfürsten hatten sich um sie geschart, Juweliere, Stoffhändler und Alchimisten hatten sich um ihre Gunst gestritten, und nicht wenige junge Recken hatten heimlich oder offen um ihre Aufmerksamkeit geworben. Unter all jenen, musste es doch Leute geben, die sich für sie einsetzen würden? Isidia dachte scharf nach, erwog einige Namen, nur um sie gleichermaßen wieder zu verwerfen. Dumme, adlige Gören besaßen selber kein Gold, und auch nur wenig Silber. Händler, selbst die Großmütigsten, dachten erst an ihren Gewinn und zuletzt an Wohltätigkeit, und Isidia hatte wahrlich nichts von Ersterem zu bieten. Und all die Verehrer, die einst in ihrem Schweif gefolgt waren, würden sie nicht einmal eines Blickes würdigen, sähen sie Isidia jetzt in diesem Zustand: Dreckig, von Schlägen gezeichnet, und in ein Lumpenbündel gehüllt, dessen bevorzugte Gäste Flöhe und Läuse waren.
Isidia verfluchte ihr gemeines Pech. Wie hatte sie übersehen können, dass Zulfana solch eine falsche Freundin war? Es war nicht gerecht, dass sie so kurz vor ihrem Ziel gescheitert war. Unbändige Wut ballte sich in ihrem Magen zusammen. 'Adalmar, eines Tages wirst du für all diese Demütigungen bezahlen. Du wirst es noch bereuen, mich wie ein Stück Dreck davongejagt zu haben.' Im Geiste sah Isidia, wie vor den Augen ihres Ziehvaters das Haus Athestan zerfiel; in der Realität sah Isidia nur die Finsternis ihrer kleinen Kerkerzelle. 'Nun gut, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg' sagte sich die gefallene Prinzessin, und wickelte sich noch stärker in die dünne Decke. Ihre Lider wurden wieder träge, und Mattigkeit kroch wie ein schleichendes Gift in ihre Glieder. Doch an Schlaf war nicht mehr zu denken. Während Isidia der kommenden Ereignisse harrte, zermarterte sie ihr kluges Köpfchen nach einem Ausweg aus dieser misslichen Situation.
Findet Isidia eine Lösung?
Disable your Ad Blocker! Thanks :)
Abenteuer in Kel Shazar
Geschichten einenr sündigen Fantasy Stadt
Created on Sep 12, 2005 by BobMorane1712
- All Comments
- Chapter Comments