Commander Riker an ein Lüftungsrohr gefesselt ist

Rikers bärtiges Gesicht ist von Angst gezeichnet - sehr unüblich und daher alarmierend. "Machen Sie keinen Fehler, Fähnrich Ro!" Er rüttelt an den Fesseln.

Sie steht vor ihm, blickt ihn mit traurigen Augen an. "Tut mir leid, Commander. Aber ich kann nicht anders. Ich kann nicht leben, wenn ich nicht regelmäßig menschliches Eiweiß zu mir nehme, ich bin so konditioniert. Ich brauche es als Vitamin. Ich habe versucht den Drang zurückzuhalten, aber jetzt fühle ich mich schon sehr schwach - wenn ich noch einen Tag ohne bin, ist es aus mit mir. Die Oberherrin von Bajor hat es mir erklärt. Es ist ja nicht viel - ein Finger vielleicht, nur ein Biss ..."

Blitzartig wird mir alles klar. Ich kenne die Feindseligkeit der obersten Bajoranerin gegen allen Unternehmungen, die von Männern geleitet werden, und damit auch gegen unsere Expedition. Deanna hat bei der empathischen Einstellungsprüfung bei Ro nur gute Gefühle gegenüber meinem Raumschiff und seiner Besatzung festgestellt und daher einen Sabotageversuch ausgeschlossen. Dass Ro aber durch ein physiologisches Bedürfnis gedrängt würde, meine menschlichen Mitarbeiter zu verstümmeln und damit den Teamerfolg zu gefährden, ist natürlich ein teuflischer Plan der Herrin von Bajor.

In meinem kahlen Schädel rasen die Gedanken. Was tun? Ro überwältigen? Ausgeschlossen, ich kenne ihre implantierten Waffen - schließlich habe ich die Kriegerin ja wegen ihrer Kampfkraft, trotz der bedenklichen Herkunft, an Bord genommen. Aber wenn sie einmal anfängt, wird sie auf der langen Fahrt alle Erdlinge an Bord, mich eingeschlossen ...

Ein Schreckensschrei Rikers reißt mich aus den fieberhaften Überlegungen. Sein Kopf panisch zur Seite gedreht; Ro´s weit geöffneter Mund an seiner Ohrmuschel, die Zähne zum Zubeißen bereit..