Andere Geschichte - Das Jugendcamp

Semesterferien. knappe Bikinis, Coktails, Sonne, Strand Meer, Meer und nochmals Meer, wilde Parties des Nachts, dösendes aushaaren im Halbschatten am Tag, bis es wieder auf die Piste ging, egal ob auf Malle, Ibiza.... DU bist nicht dabei!!!!

Den die Zeichen stehen auf Sturm. Angesichts einiger vermasselter Klausuren kannst du dir als langzeitstudent nicht noch einmal einen jener exzesse gönnen, die dich in die missliche Lage erst gebracht haben. Saufen mit den Jungs war gestern, Großspurige Pläne die dich nach Italien, ja gar über den großen Teich führen sollten und deren Planung (so man den die alkoholisierten Phantastereien von dir und deinen Freunden derart bezeichnen wollte) dich über den verregneten Frühling gerettet hatte, all das war passe....

Mit satten 28 hast du die besten Zeiten am Campus längst hinter dir. Der Druck nahm selbst in deinem Marijuana vernebelten Gehirn gestalt an - ewig konnte es nicht so weitergehen, zumal das Bafög gestrichen worden war, und du nun in der peinlichen Lage warst Geld deiner eltern anzunehmen: nichts was dem großspurigen Gestus mit welchem du dich auf Erasmus Parties zu profilieren versuchst wirklich entsprach. Aber deiner faulheit kam das satte Einkommen deines Vaters als Kleinstadt Pfarrer durchaus zu gute und so gelang es dir zumindest das Sommersemester über noch auf jener Überholspur zu leben, welche dich nun ins abseits befördert hatte:

Die Drohung den geldhahn zuzudrehen kam mit den ersten vermasselten Ergebnissen. Selbst deinem Wohlmeinenten Vater schien sich die Nutzlosigkeit seines Sohnemannes zu offenbaren - und nach einer langen, durchaus nervenzerrenden Debatte blieb dir nichts weiter übrig als dich auf dein deal deines Dads einzulassen und ihm zuzusichern das er auf deine Hilfe in Gemeindes Angelegenheiten zählen könne.... den Nichts war dir mehr zuwider als arbeit und nichts schien potentiell weniger anstrengend - wenngleich auch langweilig - als die Begleitung schnarchnassiger Kaffe-fahrten.