Amelie

Amelie war so ganz anders als die taffe Punkfrau Marie.

Als sie die Tür hereinkommt und Ronja sie begrüsst, kommt nur ein schwaches "Hallo" zurück.

Sie nimmt Platz. Obwohl ihre Eltern beide Ärzte sind hat die junge 18-Jährige erst mit 17 ihren Hauptschulabschluss gemacht.

Paula fragt nach den Gründen. Irgendwie scheint das den Bann gebrochen zu haben.

"Schon von der Grundschule an stand ich unter mega Leistungsdruck. Meine Eltern wollten natürlich, dass ich auch irgendwann mal Medizin studiere. Insofern wurde ich ständig mit Lernen überfordert. Als ich dann auf dem Gymnasium war, ging gar nichts mehr. Ich bin sitzengeblieben und beim zweiten Mal ging die Abwärtsspirale los. Schließlich bin ich mit 14 auf der Hauptschule gelandet, aber auch da konnte und wollte ich irgendwie nicht. Wäre nicht vor zwei Jahren eine junge Lehrerin an die Schule gekommen, die meine Probleme erkannt hätte und mich dann so gecoacht hat, dass ich mir auch wieder was zugetraut habe, hätte ich den Abschluss nicht geschafft."

Ronja teilte am Ende des Gespräches mit, dass Paula sie am nächsten Tag anrufen werde und sie über ihre Entscheidung informieren würde.

Als Paula und Ronja wieder allein waren, stand ihre gemeinsame Entscheidung schon fest. Die zärtliche und zerbrechliche Amelie würde weder körperlich, noch seelisch in der Männerwelt der Spedition überleben. Marie dagegen ist auch auf Grund ihrer Zeit im Knast so taff und gefestigt, die wird das schaffen. Also entschieden sich die Beiden für Marie.

Abends erzählt Ronja Viktor von ihrer Entscheidung und dass sie gerne was für Amelie tun würde. Dazu hat sie auch schon eine Überlegung angestellt.

"Ich denke, dass Amelie hervorragend geeignet wäre, mit kleinen Kindern umzugehen. Leider brauchen wir ein Kindermädchen erst in knapp einem Jahr. Aber da Kathrin jetzt bald Mutter wird, könnte Amelie dort schon mal üben und wir sehen, ob sie wirklich damit klar kommt. Kathrin muss ja auch noch ihr Studium fertig kriegen und ist sicher froh, wenn sie das hat. Amelie könnte bei uns oben erst mal im Dachgeschoss wohnen und die betreuen. Das ist ja recht groß. Außerdem kommt sie aus einem Vorort, der ca. 30 km weg liegt, da wäre die tägliche Fahrt doch recht anstrengend."

"Das ist eine super Idee von dir Ronja. Außerdem finde ich es gut, wenn wir uns bei den Personalentscheidungen in der Firma auch mehr und mehr von sozialen Gesichtspunkten leiten lassen. Ich habe heute Patrick eingestellt als Auszubildenden. Er ist blitz gescheit, aber wegen seinem Stottern hat er es in der Schule auch nur zum Hauptschulabschluss gebracht. Dabei ist mir im Gespräch aufgefallen, wenn er Feuer und Flamme für eine Sache ist, dann stottert er kaum noch. Aus ihm mache ich bestimmt einen guten LKW-Fahrer für unsere Spedition."

"Unsere?", sagt Ronja amüsiert.

"Ja, unsere. Auch wenn Michael noch das letzte Wort hat, gibt er uns mehr und mehr Verantwortung, in die wir hineinwachsen sollen. Und wir müssen dabei unseren eigenen Stil für unsere Firma finden."

"Da hast du recht. Wir werden da hineinwachsen."

"Apropos Wachsen. Mein Babymacher möchte wohl gerne mal wieder in deine Fotze reinwachsen." Wie immer saßen die Beiden nämlich nackt auf der Couch und Ronja hatte schon gemerkt, dass Viktor wieder ein wenig rattig ist.

"Sex kannst du kriegen, aber Babymachen ist wohl nicht mehr. Eigentlich sollte ich gestern meine Periode kriegen. Vor dem Stäbchen war ich seit ich sie mit 14 das erste Mal bekommen habe, wie ein Uhrwerk und der Arzt sagte ja eigentlich, dass das sofort wieder normal ist. Vielleicht war dein Stab schon erfolgreich."

Mit diesen Worten war Viktor schon wieder sowas von hart, dass sich Ronja gleich auf ihn herablassen und einen wilden Ritt hinlegen konnte.

Es dauerte nicht lange und Ronjas Körper wurde von einem Orgasmus durchschüttelt. Kurze Zeit später war auch Viktor so weit und er spritzte Ronja mal wieder tief den Bauch voll.

Danach gingen beide müde ins Bett und kuschelten noch ein wenig.