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Chapter 28 by Hentaitales Hentaitales

Gibt es noch mehr Probleme mit Colleen?

23. April

Heute früh wird Zoe wohl ein kleines bisschen zu spät in die Uni kommen. Aber das war's wert.

Als wir wach wurden, stand zu unserer Überraschung bereits Colleen bei uns im Zimmer. Obwohl wir gestern Abend eigentlich abgeschlossen hatten. Ich vermute mal, sie ist unter der Tür durchgeflossen. "Amanda, darf ich kurz mit dir reden?" fragte sie.

"Hast du gestern nicht schon genug Mist gebaut?" fuhr Zoe sie an. "Ich hab deinen Fick mit Daphne bis ins letzte Detail mitbekommen! Sex ist was Intimes; das drängt man nicht so einfach anderen Leuten auf!"

"Das tut mir leid, Zoe", gab Colleen sofort zurück, und sie klang ehrlich bestürzt, "das war mir nicht bewusst. Du möchtest in Zukunft nicht mehr mit mir verbunden sein?"

Zoe nickte. "Zumindest nicht, wenn du Sex hast."

Colleen schien zu überlegen. "Ich bin mir nicht sicher, ob das möglich ist", meinte sie dann. "Unsere Verbindung besteht auf einer biologischen Ebene, und ich müsste versuchen, mich vollständig von deinen Anteilen in meinem Körper zu reinigen. Aber ich kann das nächste Mal versuchen, meine Empfindungen nicht nach außen dringen zu lassen. Auch wenn das schwierig ist. Geschlechtliche Vereinigung verursacht sehr starke Empfindungen."

"Dann lass es mit der geschlechtlichen Vereinigung halt", schloss Zoe. "Du weißt jetzt, wie das ist, also brauchst du's nicht noch mal zu machen."

"Vielleicht leider doch", antwortete Colleen, "und deshalb wollte ich mit Amanda reden. Ich habe ja in der Symbiose mit ihr erlebt, wie die geschlechtliche Vereinigung in eurer Spezies abläuft. Im Vergleich dazu fehlte gestern etwas bei mir. Ich hatte den Eindruck, die starken Gefühle dabei müssten am Ende zu einer Art Ergebnis führen. Bei Amanda zeigt es sich als eine körperliche Reaktion, bei der ihre Muskeln sich unkontrolliert kontrahieren und entspannen, am ganzen Körper, und ihre Nervenreize-"

Ich hatte verstanden. "Du bist gestern nicht gekommen. Du hattest keinen Orgasmus."

Colleen nickte - sie hatte sehr schnell unsere kleinen Gesten verstanden und imitierte sie. "Ich hatte mehrfach das Gefühl, einen solchen Orgasmus haben zu können, aber jedes Mal geschah nichts, und statt dessen sanken die positiven Empfindungen in mir einfach nur auf ein niedrigeres Niveau, um danach wieder anzusteigen."

"Wie oft hattest du das Gefühl gestern?" wollte plötzlich Zoe wissen. "Das Gefühl jetzt einen Orgasmus haben zu können?"

"Drei Mal."

Zoe stöhnte. "Dann ist die verdammte Verbindung daran schuld, dass du nicht gekommen bist! Denn ich bin von deinem Fick mit Daphne dreimal gekommen! Du hast deine Orgasmen komplett mir übertragen!"

Ich nickte. "Mir auch. Sehr intensiv."

"Das heißt-" Colleen sah zwischen uns hin und her. "Wenn ich Orgasmen habe, spürt ihr beide sie anstelle von mir?"

"Wahrscheinlich", stimmte ich zu. "Zum Glück ist das aber nur einseitig. Wenn ich Orgasmen habe, dann spür ich sie noch selbst-" Ich stutzte. "Kannst du es eigentlich fühlen, wenn Zoe und ich Sex haben? Beziehungsweise, spürst du da unsere Orgasmen?"

Erneut nickte Colleen. "Das kann ich, es ist aber nur eine sehr schwache Empfindung, verglichen mit dem Gefühl der Vereinigung mit Daphne gestern. Es hat sich... sehr gut angefühlt, mich um sie herum zu befinden. Und ich konnte deutlich spüren, dass sie durch mich erregt war - auch das ist ein sehr angenehmes Erlebnis gewesen. Nur Orgasmen hatte ich keine. Auch wenn ich etwas von deinen und Zoes fühlen konnte."

Jetzt kam ich ins Grübeln. "Also du wurdest vom Fick mit ihr erregt, aber deine eigenen Orgasmen kamen bei mir und Zoe am, aber umgekehrt konntest du Zoes und meine Orgasmen zumindest mitbekommen? Vielleicht wenn-" Ich hatte eine Idee. "Pass mal auf! Was, wenn Zoe und ich dich gemeinsam ficken?"

"Was?!" Zoe sah mich entgeistert an. "Ich soll sie-"

"Schau mal", erklärte ich, "sie spürt ihre eigenen Orgasmen nicht, aber sie spürt unsere. Dafür spüren wir ihre. Wenn wir sie jetzt ficken, und sie hat von uns einen Orgasmus, dann müsste sie doch ihren eigenen Orgasmus in uns spüren können! Oder sehe ich das falsch?"

Zoe sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren. "Und wegen der verqueren Logik soll ich sie jetzt ficken? Außerdem, wenn dem so wäre, warum hat sie dann gestern ihre Orgasmen mit Daphne nicht auch durch uns gespürt?"

Colleen hob eine Hand. "Ich habe sie gespürt", gab sie zurück, "aber sie wurden vollkommen von meinen Empfindungen überlagert, die ich von Daphne hatte."

"Dann lass es uns doch probieren", sendete ich erneut. "Zoe und ich nehmen dich beide ran, gleichzeitig, und wir schauen mal, was du dabei fühlst. Was hältst du davon?"

"Ich würde es gerne versuchen", stimmte Colleen zu. "Geschlechtliche Vereinigung ist für mich ein Forschungsgebiet, in dem ich noch viel zu entdecken habe."

Zoe sah immer noch zweifelnd zu mir. "Echt jetzt, Amanda? Mit ihr?"

Ich nickte. "Zusammen mit mir", lächelte ich sie an. "Wir haben es jetzt schon oft gemacht, aber wir haben noch nie zusammen jemanden genommen. Und bei Colleen müssen wir uns zumindest mal keine Sorgen machen, dass du sie mit deinem Schwanz irgendwie verletzen kannst. Also komm, sag ja!"

"Mnh..." Sie presste die Lippen zusammen. "Wenn du es mir befiehlst-"

"Nein", sagte ich sofort. "Das ist kein Befehl. Es ist eine Bitte." Ich lächelte sanft. "Ich werde nie etwas von dir verlangen, was du absolut nicht willst."

Zoe sah mich lange an. Dann aber nickte sie. "Okay. Aber-" Sie lächelte grimmig. "Erwarte nicht, dass ich besonders zärtlich mit ihr umgehen werde! Ich bin immer noch sauer wegen gestern!"

Ich grinste. "Dann zeig ihr, wie sauer du bist und nagel sie so richtig hart durch! Du kannst das doch ertragen, oder, Colleen?"

"Ich habe keine Knochen oder inneren Organe, die ihr verletzen könntet", gab Colleen zurück, "insofern ja, ich werde keinen Schaden nehmen."

"Ja, dann komm mal her!" lächelte ich und winkte sie zu uns aufs Bett.

Es wurde ein sehr intensives, etwas verwirrendes, aber auch sehr schönes Erlebnis mit ihr. Wir brauchten einen Moment, uns zu sortieren, aber letzten Endes fanden wir eine passende Stellung, indem Zoe und ich uns umgekehrt zueinander hinlegten, die Beine übereinander verschränkt und mit unseren Ständern nahe beieinander, und Colleen setzte sich so auf uns, dass sie Zoes großen Kolben mit ihrer Pussy aufnahm und meinen kleinen Lümmel mit ihrer Rosette. Dann begann sie uns zu reiten, erst langsam, aber bald schneller, und ich merkte schnell, wie unwahrscheinlich geil es war, so nahe mit meinem Schwanz an Zoes zu sein, während wir beide in der selben Frau steckten. Beziehungsweise-

Was Colleen angeht - sie sieht äußerlich wie eine Frau aus, aber innerlich fühlt sie sich vollkommen anders an. Da hat es nichts von den Erhebungen oder Biegungen, die eine richtige Frau haben sollte - ich meine, ich war zwar theoretisch in ihrem Arsch und nicht in ihrer Möse, aber von dem, was ich von Zoe wahrnehmen konnte, war es auf ihrer Seite nicht anders. Allerdings fühlt es sich auch nicht so an, als würde man in einem Gelee oder so was drinstecken, dafür ist Colleens Konsistenz viel zu fest, definitiv nahe an menschlichem Fleisch, und sie ist sehr feucht und glitschig. Und warm, wunderbar herrlich warm; ihre Körpertemperatur muss ein Stück höher als meine sein. Das Spannendste ist allerdings: sie hat exakt die Größe, die sie für dich braucht. Liegt eng an dir an, und wenn du tief in ihr bist, fühlst du, wo sie aufhört. Deine Eichel stößt vorne an ihrem Ende an. Sie passt dir, wie ein Handschuh.

"Oh fuck-" Auch Zoe blieb von ihr nicht unbeeindruckt. "Das ist echt besser, als ich dachte- Nnh, oooh, Amanda, nicht so fest; du reibst mit deinem Schwanz gerade an der empfindlichsten Stelle von meinem..."

"W-Wah?" Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich selbst mit Hüftstößen angefangen hatte, aber ja, sie hatte recht, wie von selbst fickte ich lustvoll in Colleens Poloch, und ja, ich konnte auch Zoes dicken Kolben nahe meiner Eichel spüren, nur getrennt von ein paar Millimetern Geleehaut. Vorsichtig setzte ich mich auf, um einen besseren Fickwinkel zu haben, und um etwas Halt zu bekommen, legte ich meine Hände auf Colleens große weiche Titten. Sie fühlten sich ebenso warm und glitschig an wie ihr Inneres, und ich grub lustvoll meine Finger hinein.

Zu meiner Überraschung reagierte Colleen darauf mit einem Stöhnen - das erste Stöhnen, das ich von ihr gehört hatte! "Mnnh, Amanda, das tut gut", seufzte sie, "mach weiter, ich kann spüren, dass ich dir Lust bereite. Und Zoe - ich komme kaum nach, dich in meinem Inneren richtig zu umfangen; du bist so groß und bewegst dich so kraftvoll - ooh, das ist eine fantastische Empfindung!"

Zoe schluckte. "Du bist auch nicht übel", keuchte sie, "ich hätte nicht gedacht, dass du dich so... so lebendig anfühlst!" Sie erschauderte kurz. "Scheiße, ist das gut! Oooh! Das halt ich nicht lange durch!"

"Ich auch nicht", stieß ich hervor, und zu meiner Überraschung bemerkte ich, dass ich ihren Herzschlag in meiner Brust spüren konnte - wir hatten uns synchronisiert, und dabei fickten wir nicht einmal direkt miteinander! Colleens Verbindung zu uns beiden - sie war stark genug, uns auch körperlich zu vereinen, und es war ein absolut irres Gefühl. Meine Erregung war viel schneller angestiegen, als ich es für möglich gehalten hatte, und ich hatte die starke Vermutung, dass das daran lag, dass ich ihre und meine eigene gleichzeitig zu spüren bekam - ungeheuer intensiv; nur der Fick mit Zoe, bei dem wir das Kollektiv zurückgedrängt hatten, hatte sich noch heftiger angefühlt.

"Nnngh-" Zoe hielt sich nur noch mit Mühe zurück. "Colleen", stieß sie hervor, "ich hätt dir gerne... ein paar Orgasmen eingefickt... aber ich bin selbst gleich soweit... Ich werd in dir kommen, sorry... Deine Orgasmen- Du musst-"

Aber Colleen streichelte nur sanft ihre Schenkel. "Ich bin auch fast bereit", hörte ich ihre zitternde Stimme in meinem Kopf. "Lass uns zusammen kommen. Uns alle drei."

Ich umfasste sie von hinten fest und spürte die glitschige Haut ihres Rückens an meinen Brüsten. "Ja, Colleen", sendete ich. "Zusammen. Auf eins, zwei-"

"Drei!" Ich konnte meinen Schwanz zucken spüren, und eng neben dem auch Zoes Schwanz, und Colleen gab ein kurzes, seltsames Gurgeln von sich - und dann spritzten wir beide in sie ab, hart, ergiebig, in zahllosen kräftigen Strahlen, und Colleen bäumte sich auf und erzitterte, und ich konnte spüren, wie ihre Brüste unter meinen Händen anschwollen - unser Sperma sprudelte in sie hinein und wurde sofort zu einem Teil ihres Körpers, der dadurch wuchs! Sie war nun völlig still, bebte nur unter den Empfindungen, die durch ihren und zugleich auch durch Zoes und meinen Körper rasten, und erst nachdem wir bereits einige Sekunden in sie abgespritzt hatten, war plötzlich ihre Stimme wieder in meinem Kopf, hell, entrückt, wie aus weiter Ferne.

"So schön... so schön..."

Dann war es vorbei; unser gemeinsamer Höhepunkt ebbte ab, und ich sah, wie Colleen auf mir ein Stück in sich zusammensank, nicht einfach nur vornüber, sondern als würde sie ihre Form ein wenig verlieren und zusammenschmelzen. Aber schon nach wenigen Sekunden war es vorbei, und sie saß wieder aufrecht auf meinem und Zoes Schoß, wenn auch ihr Körper etwas an Detail verloren hatte, als wäre mit ihrem Orgasmus ein wenig ihre Kontrolle über ihre äußere Gestalt verloren gegangen. Vorsichtig sah sie sich über die Schulter um. "Amanda?"

Ich lächelte sie verschwitzt und ein kleines bisschen klebrig von ihrem Körperschleim an. "Ja?"

"Diese Orgasmen fühlen sich außergewöhnlich gut an", hörte ich ihre Stimme in mir, leiser und sanfter als zuvor. "Für eure Spezies gilt das wohl auch, wenn ich deine und Zoes Reaktion sehe."

"Kann man so sagen", nickte ich. "Oder, Zoe?"

Auch Zoe nickte. "Ja, definitiv. Und das eben- Ich kann mich nur an einen einzigen Höhepunkt erinnern, der das hier noch übertroffen hätte- Nein, zwei. Aber an beiden war Colleen irgendwie auch beteiligt. Wow. Hätte ich wirklich nicht erwartet."

Colleen lächelte fast scheu. "Wenn eure Spezies das Gleiche fühlt wie ich", fragte sie dann, "warum strebt ihr dann nicht ständig danach, dieses Gefühl zu haben? Wie könnt ihr überhaupt noch andere Ziele verfolgen, wenn ihr statt dessen Orgasmen haben könntet?"

"Gute Frage", grinste ich, "und leider hab ich keine Antwort, weil ich das von eben auf jeden Fall noch mal haben will. Wie sieht's aus, Colleen, Zoe, ihr auch?"

Und darum wird Zoe heute wohl ein kleines bisschen zu spät in der Uni sein.


"Ich verstehe es jetzt", meinte Colleen etwas später zu mir, als ich mich mit Veronicas Buch hingesetzt hatte. "Ich verstehe jetzt, wieso sich die geschlechtliche Vereinigung so gut für mich anfühlt."

"Mh?" Ich sah auf - meine Gedanken waren gerade eben ganz woanders gewesen.

Colleen trat zu mir. "Es ist wegen der Nähe, die ich dabei verspüre. Es ist das gleiche Gefühl, wie ein Teil des Kollektivs zu sein. Als Individuum ist man von dem Gefühl abgeschnitten, ein Teil von anderen zu sein. Bei der geschlechtlichen Vereinigung kann man es dennoch erleben."

Etwas verwirrt starrte ich sie an. "Warum erzählst du mir das?" wollte ich wissen. "Möchtest du dich noch mal mit mir vereinen?"

"Nicht jetzt", gab Colleen zurück, "sonst machen wir Zoe wütend. Ich möchte nur meine Gedanken mit dir teilen, und dich etwas fragen."

"Okay, dann frag." Ich hatte keine Ahnung, worauf sie hinaus wollte.

Langsam ging sie in die Knie, bis sie mit mir auf Augenhöhe war. "Deine Spezies besteht nur aus Individuen", sagte sie. "Teilt sie dennoch den Wunsch, zu einem größeren Ganzen zu gehören?"

Darüber dachte ich einen Moment nach. "Das ist wohl, na ja, individuell unterschiedlich", sagte ich dann. "Manche- Nein, die meisten wollen bestimmt irgendwo dazugehören. Aber es gibt auch Einzelgänger, die die Gesellschaft anderer Leute nicht aushalten. Das sind nicht viele, aber es gibt sie."

"Und werden bei deiner Spezies solche Einzelgänger geduldet", fragte sie weiter, "oder versucht man, sie zum Wohl der Allgemeinheit zu vernichten?"

"Also, vernichten bestimmt nicht", gab ich entsetzt zurück, "zumindest mal nicht hier... Weißt du, unsere Spezies ist nicht an allen Orten unserer Welt gleich. Mit Sicherheit gibt es Gesellschaften bei uns, in denen Einzelgänger es schwer haben und verfolgt werden, vielleicht auch gezielt vernichtet, oder sie werden zwangsweise zum Teil einer Gemeinschaft gemacht. Nur - die meisten, glaube ich, denken, man sollte jedem die freie Entscheidung lassen, ob er zu einer Gemeinschaft gehören will oder nicht."

"Aber Einzelgänger tragen die Gefahr der Spaltung eines Kollektivs in sich", warf Colleen ein. "Wenn andere sie sich zum Vorbild nehmen, könnte das Kollektiv zerfallen."

Ich schüttelte den Kopf. "Dann war es kein besonders gutes Kollektiv, wenn es wegen ein paar Einzelgängern nicht zusammenhält. Ohne damit ein Urteil über dein Kollektiv fällen zu wollen-"

Colleen lächelte zu meiner Überraschung. "Bei meiner Spezies war die Situation eine andere als bei deiner", beruhigte sie mich. "Ich fühle mich durch deine Einschätzung nicht beleidigt oder angegriffen."

"Danke." Ich lächelte zurück. "Aber sag mal: hast du solche Gedanken tatsächlich davon bekommen, dass wir gefickt haben?"

"Nein." Ein sehr sachliches Nein, nicht amüsiert oder sonstwie emotional. "Ich hatte die Gedanken bereits vorher, nur keine gute Möglichkeit, sie mit jemandem zu teilen. Und ich war mir zuvor nicht sicher, wie du auf sie reagieren würdest."

Ich sah sie einen Moment lang an. "Und was denkst du über meine Reaktion?"

Jetzt lächelte Colleen wieder. "Ich bin erleichtert. Ich hatte befürchtet, du würdest negativer dem ganzen gegenüber gestimmt sein. Aber du sprichst offen mit mir darüber. Du hilfst mir, deine Spezies und ihre Motivationen besser zu verstehen. Danke."

"Gerne doch." Ich wartete, doch sie hielt weiter Blickkontakt zu mir. "War sonst noch etwas?"

"Nein", hörte ich sie in meinem Kopf, "das war alles." Und dann streckte sie zu meiner Überraschung ihre Hand aus und streichelte mir mit der Rückseite ihrer Finger sanft über die Wange. Noch überraschter war ich aber, als ich feststellte, dass sie nicht wie sonst ihren Schleim oder sonst eine andere Feuchte dort hinterlassen hatte. Ihre Berührung hatte sich wirklich angefühlt wie die einer menschlichen Hand.

Und ehe ich noch reagieren konnte, war sie aufgestanden und ging langsam aus dem Zimmer.


Am frühen Nachmittag kam Daphne zurück aus London, und sie bestand darauf, und ihre Erkenntnisse sofort mitzuteilen. Ich wollte eigentlich warten, bis Zoe und Natalie wieder zu Hause waren, aber davon wollte Daphne nichts wissen: "Das ist wirklich die Breaking News aller Breaking News! Die kann unmöglich warten!"

So waren es nur sie, Veronica und ich, die sich mit ihr zusammensetzten. Sie sah zwischen uns hin und her. "Ihr sitzt auch gut? Keiner in Gefahr, vom Stuhl zu fallen?"

"Erzähl schon!" fuhr ich sie ungeduldig an. "Du wolltest unbedingt sofort loslegen!"

"Okay." Sie atmete einmal tief durch. "Wir dachten doch alle, wir wären keine Zarathustras, richtig? Aber es gibt wohl Zarathustras, die uns gar nicht unähnlich sind. Von staatlicher Seite nennt man sie den Apidae-Typ."

Ich sah auf. "Das war's! Das hatte der Kerl gesagt! Apidae, nicht Happydale!"

Veronica wirkte nachdenklich. "Und was genau zeichnet diesen Typ Zarathustras aus?"

"Erst mal, dass er mit seinem Sperma eine Art Gehirnwäsche auslöst", berichtete Daphne aufgeregt. "Und das nutzt er, um eine Gruppe von Anhängern um sich zu scharen, die bedingungslos abhängig von ihm und ihm hörig sind. Die bilden dann kleine Kolonien und fangen an, mit ihren Anhängern andere Gruppen zu infiltrieren, um den Zarathustras unter ihnen einen Zugang zu den Gruppen zu verschaffen. Die werden dann ebenfalls gehirngewaschen."

"Okay..." Allmählich wurde mir mulmig. "Und was weiß man noch über sie?"

Daphne wirkte plötzlich sehr ernst. "Wenn der Zarathustra, der die Gehirnwäsche durchgeführt hat, sterben sollte, dann sterben innerhalb weniger Tage auch alle, die von ihm kontrolliert wurden. Daher auch der Name 'Apidae-Typ'. Apidae, das sind Bienen, und sie leben zusammen wie eine Kolonie Bienen in einem Stock, mit einer Bienenkönigin mittendrin."

Ich schluckte. "Bienenkönigin. Königin."

"Das-" Auch Veronica wusste, worauf das hinauslief und sah mich. "Das war das erste Wort in meinem Kopf, um dich zu beschreiben - Königin. Es war einfach da, ganz natürlich."

"Bei mir auch", stimmte Daphne zu. "Exakt diese Bedeutung. Vielleicht nicht das Wort, aber das Gefühl, einer höheren Autorität unterworfen zu sein. Majestät-" Sie presste die Lippen zusammen. "Bist du vielleicht doch eine Zarathustra?"

Ich seufzte. "Keine Ahnung. Nach allem, was ich weiß, werden Zarathustras geboren und nicht gemacht, und ich bin als Mensch geboren. Wobei-" Mir kam ein Gedanke. "Das Kollektiv hat mir zu Beginn einmal gesagt, ich wäre gut geeignet gewesen für eine Symbiose. Vielleicht hatte ich doch irgendwelches Zarathustra-Erbgut in mir?"

Veronica blickte mich ruhig an. "Vielleicht solltest du jemanden fragen, der das beantworten kann?"

"Stimmt!" Ich lächelte schief. "Colleen", sendete ich, "kommst du bitte zu mir?"

"Sofort", kam die Antwort. "Ich spüre, das es dir wichtig ist, Amanda."

Ich sah zu den anderen. "Colleen ist auf dem Weg. Wenn ihr auch mit ihr sprechen wollt-"

Daphne nickte sofort. "Unbedingt!"

"Bäh!" Veronica schüttelte sich. "Kein angenehmer Gedanke, aber es muss wohl sein. Ist es egal, welchen Teil von ihr ich konsumiere?"

"Denke schon."

Sie nickte. "Gut. Dann weiß ich, wie ich das halbwegs erträglich hinbekomme."

Da kam auch schon Colleen ins Zimmer, nicht indem sie die Tür öffnete, sondern unter ihr durch, was von Veronica ein Augenrollen provozierte. "Du wolltest etwas von mir?"

"Wir müssen mit dir sprechen", sendete ich. "Lass Veronica und Daphne sich mit dir verbinden."

"Natürlich!" Lächelnd trat sie auf Daphne zu, die sie wie bei ihrer ersten Begegnung auf den Mund küsste, danach wandte sie sich Veronica zu - die zu meiner Überraschung ihre Hand ergriff und ihr einen für meine Begriffe sehr altmodischen Handkuss gab. Sie schüttelte sich danach leicht, aber ich konnte ihre Stimme in meinem Kopf hören. "Hat das ausgereicht?"

Ich nickte. "Das hat es", sendete ich zurück. "Also, Colleen, wir haben eine Frage zu mir: Als das Kollektiv mit mir eine Symbiose eingegangen ist, da war ich für diese Symbiose besonders gut geeignet. Lag das an meinem Erbgut, an meinen Genen?"

Colleen schien die Frage zu überraschen. "Nein, das lag nicht an deinem Erbgut. Deine besondere Eignung war eine psychische. Dein Geist war für eine mentale Verbindung außergewöhnlich empfänglich. Daher hatte das Kollektiv entschieden, die Symbiose zu versuchen, und erst bei dieser Symbiose haben wir dein Erbgut verändert."

"Also war ich vorher ein ganz normaler Mensch?" wollte ich wissen. "Nichts Außergewöhnliches an meinen Genen, das mich von anderen Menschen unterscheidet?"

"Nein, absolut nicht." Colleen lächelte. "Wir hätten auch niemanden deiner Spezies für die Symbiose auswählen können, dessen Erbgut bereits verändert war."

Veronica sah sie nachdenklich an. "Euer Volk beobachtet uns und unsere Dimension ja schon recht lange", meinte sie. "Ist euch auch mal aufgefallen, dass es einige wenige Menschen gibt, die aufgrund einer Veränderung in ihrem Erbgut Fähigkeiten haben, welche über die anderer Menschen hinausgehen?"

Mit einem Nicken sah Colleen zu ihr. "Natürlich ist uns das aufgefallen. Eure Methode zur Weitergabe biologischer Vorteile an eure Nachkommen ist immer sehr faszinierend für mein Volk gewesen, und ein großer Teil unserer Forschungen ging in die Analyse dieser Methode."

"Und wie genau sahen diese Forschungen aus? Was genau habt ihr getan, um die Weitergabe von Erbinformationen zu erforschen?"

"Mein Volk ist nur in der Lage, sehr kleine und sehr kurzlebige Portale in eure Welt zu öffnen", erklärte Colleen, "darum waren Beobachtungen über längere Zeit schwierig. Dafür können wir biologische Vorgänge ohne weitere Hilfsmittel... sehen, das ist wahrscheinlich das beste Wort. Wenn ich dich ansehe, Veronica, sehe ich beispielsweise, wie in deinem Körper Nährstoffe von deinem Darmtrakt in deine Muskeln transportiert werden, und ich sehe die Elektrizität in den Zellen in deinem Gehirn. Wenn ich an die richtige Stelle blicke, sehe ich auch deine Erbinformationen, diese kleine Doppelhelix. Das war lange Zeit der Mittelpunkt der Forschungen meines Volkes - einzelne Exemplare eurer Spezies zu verschiedenen Zeitpunkten zu beobachten, und wenn sie Nachwuchs hatten, zu analysieren, wie sich eure Erbinformationen in diesem Nachwuchs rekombinierten."

Ich sah zu Veronica. "Willst du mit der Frage auf irgendwas hinaus?"

Sie nickte. "Will ich. Ich frage mich nämlich gerade, ob das Kollektiv auch Erbgut in Menschen verändert hat."

"Das war sogar notwendig", bestätigte Colleen, "wir mussten nämlich unsere Beobachtungsobjekte bei jeder neuen Analyse neu aufspüren. Und ihr seid Milliarden von Exemplaren hier. Darum haben wir in die Erbinformationen unserer Beobachtungsobjekte ein kleines bisschen einer Substanz eingefügt, welche nur in unserer und nicht in eurer Dimension vorkommt. Damit war es leicht, sie wieder aufzuspüren; wir mussten nur da schauen, wo es eine Verbindung zu unserer Dimension auf Quantenebene gab."

"Und wenn von euch veränderte Menschen **** hatten...?" wollte Veronica wissen - ihre Stimme in meinem Kopf klang aber plötzlich leise, fast lauernd.

Colleen schien die Nuance nicht gehört zu haben. "Wurde die Substanz von eurer Biologie repliziert und rekombiniert an die Nachkommen weitergegeben. Das machte es einfach, auch die Nachkommen im Blick zu behalten."

Veronica schwieg einen Moment. "Ihr wart das", gab sie schließlich leise zurück. "Ihr habt die Zarathustras erschaffen."

"Das ist so nicht ganz richtig", erwiderte Colleen. "Die besonderen Fähigkeiten haben sich unabhängig von uns in euch entwickelt. Es war nur ein Nebeneffekt unserer Beobachtungen, und er hat euch biologisch nicht geschadet. Im Gegenteil, wer das veränderte Erbgut in sich hatte, wurde unserer Analyse nach mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit von anderen Mitgliedern eurer Spezies als möglicher Paarungspartner ausgewählt und-"

"IHR WART DAS!" Veronica war zornig aufgesprungen, und den letzten Satz hatte sie zugleich gesendet und gebrüllt. "Habt ihr eine Ahnung, was ihr hier angerichtet habt? Quasi überall auf der Welt haben die Regierungen irgendwelche repressiven Methoden eingeführt, um die zu jagen, die von eurem veränderten Erbgut abstammen, und unter dem Vorwand dieser Jagd haben sie uns immer mehr Freiheiten weggenommen, bespitzeln uns, wo immer sie nur können, und wenn irgendwo in einer **** mal einer auftaucht, wird gleich die ganze **** in Haft genommen und-"

Ich trat zu Veronica und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Veronica", sagte ich sanft - und ja, ich sagte es und sendete es nicht. "Wir haben es verstanden. Das ist... erschreckend."

Veronica sah mich nicht an, sie starrte weiter zu Colleen. "Sie ist für das alles verantwortlich", zischte sie. "Sie!"

"Okay, also sind wir doch Zarathustras", meldete sich Daphne wieder zu Wort - sie schien erstaunlich ruhig angesichts der Bombe, die gerade eben geplatzt war. "Aber eins verstehe ich nicht; vielleicht kannst du mir das erklären, Colleen."

"Gerne, wenn ich es kann", gab Colleen zurück. "Ich bin allerdings etwas verwundert über Veronicas Reaktion - habe ich etwas Falsches-"

Daphne winkte ab. "Später. Erst mal möchte ich wissen, du sagtest, ihr hättet die Veränderungen an den Menschen nicht geplant, die hätten sich von selbst so entwickelt, hab ich das richtig verstanden?"

Colleen nickte. "Wir haben darauf keinen Einfluss genommen. Wir wollten beobachten, in welche Richtung sich eure Biologie von selbst entwickelt."

"Was ist dann mit uns hier?" wollte sie wissen. "Amanda, Veronica, ich, auch Zoe - wir haben allesamt die gleichen Fähigkeiten. Na ja, fast die gleichen. Ihr könnt also anscheinend doch Erbgut gezielt in eine bestimmte Richtung hin verändern."

"Das können wir auch", bestätigte Colleen, "aber erst seit kurzer Zeit. Eine der Fähigkeiten, die sich in deiner Spezies entwickelt hat, war nämlich die Fähigkeit, größere und etwas stabilere Portale zwischen unseren Dimensionen zu erzeugen - Portale, die tatsächlich über mehrere Sekunden hinweg offen bleiben! Über eins dieser Portale kamen einige Exemplare eurer Spezies in unsere Dimension. Das gab uns die Möglichkeit, nachzuvollziehen, welche Veränderungen an eurem Erbgut exakt für welche Veränderungen an euren Fähigkeiten verantwortlich waren. Damit konnten wir Erbgut maßschneidern, das es uns ermöglichte, hier in eurer Dimension einen sicheren Beobachtungsstützpunkt aufzubauen - einer eurer Spezies, mit dem wir in Symbiose lebten, und um dieses Exemplar herum eine Gemeinschaft, die für die Sicherheit dieses Symbiosepartners sorgte. Amanda war der Symbiosepartner, und ihr seine Gemeinschaft."

Daphne seufzte leise. "Und lass mich raten: Ihr habt das alles nicht zum ersten Mal versucht. Amanda ist nicht die erste, die ihr für eine Symbiose ausgewählt habt."

Die Frage brachte Colleen seltsamerweise zum Lächeln. "Das weiß ich gar nicht, Daphne. Seitdem ich aus meiner Dimension hierher kam, hatte ich keinen Kontakt mehr zum Rest meiner Spezies. Möglicherweise hat man nach mir noch weitere Teile des Kollektivs hierher entsandt, mit der selben Mission. Ich selbst habe fast drei Jahre eurer Zeitrechnung hier verbracht, bis ich auf Amanda stieß. Es ist denkbar, dass andere nach mir kamen, aber schneller passende Partner fanden. Als ich hierher kam, gab es jedenfalls noch keine Pläne für weitere Expeditionen."

"Na ja, aber irgendwie muss ja mindestens eine von euren Gruppen schon aufgeflogen sein", meinte Daphne, "sonst gäbe es keine Berichte über die Apidae-Zarathustras." Sie sah zu Veronica und mir. "Tja, damit wissen wir, dass wir wirklich ein Problem haben. Wenn irgendwer von uns jemals medizinisch untersucht wird, kriegt man raus, was wir sind. Wir müssen also **** aufpassen."

"Vor allem dürfen wir unsere Gemeinschaft nicht noch größer werden lassen" gab Veronica ernst zurück. "Jeder, den wir bei uns aufnehmen, den verdammen wir zu einem Leben als Geächteter. Und nicht nur die, sondern auch deren Familien müssen darunter leiden, wenn wir ihnen Zarathustra-Erbgut geben!"

Colleen sah zu ihr. "Also, bei den Drohnen besteht dieses Risiko nicht", meinte sie. "Die Drohnen behalten ihre normalen Erbinformationen - euer Sekret verändert nur die Struktur ihrer Gehirne. Eure Spezies müsste ihnen schon die Schädel öffnen, um diese Veränderung zu erkennen."

Seufzend schüttelte Veronica den Kopf. "Du kennst unsere Regierungen nicht", sagte sie. "Die scheuen auch davor nicht zurück."

"Auf jeden Fall müssen wir uns mit unseren nächsten Schritten beeilen", gab ich in die Runde. "Wir hatten hier bereits Besuch, der uns unter Verdacht hatte, und das nur Tage nach der Übernahme von Denning's Ridge. Selbst wenn der der einzige mit dem Verdacht war: er ist jetzt verschwunden, und früher oder später werden andere ihn suchen kommen. Ehe das passiert, müssen wir einen so guten Stand haben, dass man es nicht wagt, uns zu nahe zu kommen!"

"Das ist dein Wunsch, meine Königin?" Veronica sah mich zweifelnd an. "Nach allem, was du eben gehört hast, möchtest du-"

Ich hob die Schultern. "Was ist denn die Alternative? Hast du eine bessere Idee? Verschwinden? Untertauchen wie andere Zarathustras? Du bist eine bekannte Persönlichkeit, Thomas auch; wenn ihr plötzlich weg seid, werden erst recht die Alarmglocken schrillen, und wenn man ernsthaft nach uns sucht- Ich hab keine Ahnung, wie man nicht gefunden wird. Du? Oder fällt dir was anderes ein?"

Veronica presste die Lippen zusammen. "Ich wünschte", sendete sie, "wir wären nicht in dieser Lage. Beziehungsweise, ich wünschte, Colleen hätte uns nicht in diese Lage gebracht. Dafür, dass ich dir gehöre, kann ich nur mich selbst verantwortlich machen, meine Königin, ich hab's ja darauf angelegt. Aber dass wir jetzt allein Gefahr sind, das ist ihre Schuld!"

"Das war nie die Absicht meines Volkes", gab Colleen etwas kleinlaut und mit Reue in ihrem Tonfall zurück. "Es ging uns nur um Erkenntnis, um ein besseres Verständnis der Realität. Ich verstehe allerdings meine Verantwortung für eure Situation. Ich werde mein Bestes tun, euch darin zu unterstützen."

"Ist ja wohl auch das Mindeste", meldete sich Daphne zu Wort. "Kannst uns ja nachher mal darüber aufklären, wie du uns unterstützen kannst."

Ich nickte. "Vorher aber - sieht irgendwer eine andere Möglichkeit? Können wir irgendwas anderes machen, um dieses Schlamassel irgendwie zu überstehen?"

Schweigen allerseits. Schließlich ergriff Veronica das Wort. "Ich werde mit den ersten Schritten anfangen", sagte sie. "Zuallererst werde ich meine **** zu deinen Drohnen machen. Dann stehen uns die Ressourcen des Hauses Grey vollständig zur Verfügung, und das sind nicht wenige. Es wäre mir lieber gewesen, sie da rauszuhalten, aber dazu fehlt uns wahrscheinlich die Zeit."

"Bevor du das machst", warf Daphne ein, "hab ich noch eine Frage an Colleen."

"Gerne."

Sie atmete einmal tief durch. "Im Innenministerium haben sie gesagt, wenn die Königin in einem Apidae-Nest stirbt, sterben alle, die sie unterworfen hat. Ist das wahr? Wenn Amanda stirbt-"

Colleen nickte. "Ihr sterbt nicht sofort und auf der Stelle", sagte sie, "aber durch die Veränderung in euren Gehirnen braucht ihr Amanda auf lange Sicht, um bei Verstand zu bleiben. Bei Drohnen geht es schnell; sie verlieren ihre kognitive Fähigkeiten innerhalb von Stunden nach dem **** ihrer Königin und beherrschen nicht einmal mehr elementarste Fähigkeiten wie Nahrung zu sich zu nehmen. Bei Soldaten dauert es länger - ihr behaltet eure kognitiven Fähigkeiten zwar, aber ihr werdet nach Amandas **** feststellen, dass es nichts mehr gibt, was eurem Leben einen Sinn verleihen kann. Früher oder später wird diese Erkenntnis dafür sorgen, dass ihr euch selbst das Leben nehmt."

"Großartig", seufzte Daphne. "Und selbst jetzt, wo ich das weiß, lässt mich das nur noch mehr wünschen, dass ich Amanda eine gute Soldatin sein kann. Ich bin nicht wütend auf sie, oder auf dich, oder sonst wen, ich kann das einfach so akzeptieren, dass ich ohne sie nicht leben kann. Obwohl mich das echt hätte betroffen machen sollen- Das ist doch irre, oder? Ich weiß genau, dass meine eigene Reaktion auf das hier vollkommen unnatürlich ist, aber ich kann nicht anders, als so zu reagieren! Als würde mir was von meiner Menschlichkeit fehlen!"

"Wir sind auch keine Menschen mehr", sagte Veronica, und auch das sprach sie, während sie es zugleich sendete. "Wir sind Zarathustras."

In diesem Moment war ich froh, dass Zoe nicht hier war. Wahrscheinlich hätte sie Colleen, nach allem, was passiert war, den Kopf abgerissen.


Zoe ist zurück, und sie hat nicht versucht, Colleen den Kopf abzureißen. Immerhin. Aber es wäre gelogen zu behaupten, dass sie die Neuigkeiten nicht mitgenommen hatten.

"Zarathustras also..." murmelte sie. "Ich hatte so was schon vermutet, aber jetzt, wo es sicher ist-" Sie sah zu mir. "Es ist doch sicher, oder?"

"Colleen hat den Begriff war selbst nicht benutzt", sagte ich, "aber nach allem, was sie erzählt hat, entstanden die ersten Zarathustras, weil ihre Spezies hier fremdes Zeug in menschliches Erbgut eingeschleust hat."

Zoe sah stumm vor sich hin. "In der Schule hab ich mal gelernt, dass das durch Radioaktivität ausgelöste Mutationen sein sollen. Und die Zarathustra-Aktivisten behaupten, es wäre eine ganz natürliche Weiterentwicklung der Menschheit. Statt dessen hat jemand an der Menschheit rumexperimentiert, ohne an die Konsequenzen zu denken-"

Ich nahm sie ihn den Arm. "Exakt so kannst du das auch nicht sagen", meinte ich. "Colleens Volk wusste nicht, dass ihre Forschungen den Effekt haben würden, und nachdem er aufgetreten war, haben sie ihn einfach nur aus Wissensdrang weiter beobachtet."

"Sie hätten es rückgängig machen sollen", sagte Zoe leise, "solange es noch möglich war, ohne jemanden umzubringen."

"Vielleicht gibt's ja noch einen Weg, das alles rückgängig zu machen", gab ich ebenso leise zurück. "Colleen klang echt betroffen, dass ihr Volk für das alles verantwortlich ist. Ich bin sicher, wenn ich sie frage, wird sie es versuchen."

Zoe drehte sich zu mir um, aus meiner Umarmung heraus. "Versuchen. Ja. Noch mehr Versuche wird sie an uns machen. Nicht an anderen Menschen - an uns, Amanda, an dir und mir! Willst du das echt?"

Ich sah sie an. "Wenn es dafür sorgt, dass du dich nicht eines Tages wegen mir umbringst - ja! Der Gedanke, dass dir so was passieren wird-"

"Ich bring mich nicht um", gab sie hart zurück. "Nie und nimmer! Wenn du eines Tages wirklich nicht mehr da sein solltest, dann werd ich weiter für deine Sache kämpfen, egal was das dann ist! Und ich werd dabei nicht sterben! Ich zieh das durch, bis ich es geschafft hab! Und dann- Dann hab ich einen Grund zum Weiterleben, weil es dann etwas auf der Welt gibt, das dir wirklich wichtig war!"

"Zoe-" Mir stiegen bei ihren Worten die Tränen in die Augen. "So schnell sterb ich nicht. Aber danke. Danke trotzdem!"

Sie trat auf mich zu und nahm mich in die Arme. "Sscht, meine Königin", sagte sie leise, "nicht ****. Wir können alles erreichen. Alles. Du bist unser Mittelpunkt, und die anderen um dich, wir holen dir die Sterne vom Himmel, wenn du uns danach fragst."

Ich erwiderte ihre Umarmung. "Im Moment", flüsterte ich leise, "brauch ich aber nicht die Sterne vom Himmel. Im Moment brauch ich nur dich. In mir."

"Dann sollst du mich bekommen", lächelte Zoe, und ihr fühlte, wie sich ihr Schwanz langsam erhärtete, eng gegen mein Bein gepresst.


Ich bin mit Veronicas Buch ein Stück weitergekommen. Vorhin mit Zoe war zwar nur ein Quickie, aber es war ein schöner Quickie, und weder sie noch ich brauchten mehr als das. Einfach nur die Bestätigung, dass die andere noch da war.

Veronica ist bereits abgereist. Sie konnte mir noch nicht genau sagen, wie sie das mit ihrer **** machen wird, aber sie scheint fest entschlossen, sie alle zu Drohnen zu machen. Hilfe braucht sie keine, sagt sie.

Auch Daphne ist mal wieder in ihr früheres Zuhause gefahren, wo sie ihren Computer hat. Sie wird wohl vor dem Zarathustra-Artikel erst mal mehr über Thomas und Natalie schreiben, als Nachfolgereport zu ihrem Scoop mit der Verlobung. Ich hab sie drum gebeten, es nicht allzu offensichtlich zu machen, dass sie auf deren Seite steht. Sie hat nur gegrinst: "Wenn du es liest", meinte sie, "wirst du dich fragen, ob ich dir wirklich treu ergeben bin, Majestät!" Urks.

Natalie ist auch nicht da, nebenbei. Muss Überstunden machen. Eins der Projekte in ihrer Firma ist wohl ziemlich aufwändig. Ob ich ihre Kollegen auch alle zu Drohnen machen sollte? Würde Probleme mit ihrer Arbeitszeit definitiv vereinfachen. Aber das ist wohl ein bisschen kurz gedacht.

Ja, Veronicas Buch. Sie hat nicht gelogen - da ist eine Menge mehr an der Butlertätigkeit dran, als ich dachte. Der Butler kümmert sich nämlich nicht nur um die Hausangestellten. Er ist quasi auch das "Schutzschild" seines Herrn gegenüber unangenehmen Dingen. Hält ihm Termine mit Menschen vom Leib, die ihm schaden wollen. Bereitet ihn auf wichtige Begegnungen vor. Weiß quasi im Voraus, was in den kommenden Monaten an Problemen auf den Haushalt zukommen könnte und sorgt dafür, dass sie nicht allzu große Wellen schlagen. Vor allen Dingen kontrolliert er das Bild seines Haushalts in der Öffentlichkeit - Mortimer musste beispielsweise damals dafür gesorgt haben, dass quasi niemand etwas von Alice' Bruch mit ihrem Vater mitbekommen hatte. Keine Ahnung, wie er das angestellt hat. Vielleicht rede ich mal mit Alice.

Morgen muss ich wirklich anfangen, was für die Zukunft von Denning's Ridge zu tun. Bei den ganzen anderen Sachen ist das total in den Hintergrund gerutscht. Ich weiß nur noch nicht, wo ich genau anfangen soll.

Alles ist so kompliziert.

Womit soll Amanda anfangen?

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