Die Polizistin

Eva ist gereizt. An diesem heißen Sommernachmittag war es in der Wachstube wieder mal schrecklich öde, kein Einsatz, kein Verbrecher zu stellen, grad mal ein paar Verlustanzeigen.. da sie außerdem wohl grad Eisprung hat und jedenfalls den ganzen Tag schon sexuelle Fantasien in ihrem Kopf rumspringen, hat sie - der Dienststellenleiter drückt da öfters beide Augen zu - sich einen Streifenwagen genommen, die Tasche mit ihren Spezialutensilien eingepackt und sich auf den Weg gemacht zu ihrem Stecher, um mal etwas Dampf abzulassen.

Und nun, unterwegs, dieser Funkspruch: ein Passant hätte in einer Jagdhütte mitten im Wald verdächtige Geräusche vernommen, und da sie ja schon in der Nähe unterwegs wäre, möge sie doch mal dort nach dem Rechten sehen... Hätt das Weichei doch selber nen Blick riskieren können, statt gleich die Polizei zu alarmieren!

Mürrisch biegt sie in den Waldweg ein und rückt sich den Pistolengürtel zurecht. Eva ist in den Dreißigern; ihr Körper ist durch Nahkampfausbildung und hartes Training gestählt und athletisch, dabei durch die üppigen Brüste doch ausgesprochen weiblich. Sie ist Polizistin aus Überzeugung; den schwächlichen Ausdruck "Politesse" lehnt sie verächtlich ab. Ihre stechend grünen Augen unter dem braunen Kurzhaar passen farblich zur Kappe.

Das letzte Stück lässt sie den Funkwagen mit abgestelltem Motor heranrollen; sie steigt aus, rückt sich die Uniform zurecht und geht zur einsamen Jagdhütte. Nichts auffälliges; nur die Handschellen an ihrem Gürtel klirren leise. Die Tür ist geschlossen, aber nicht abgesperrt. Eva greift instinktiv nach dem Schlagstock und tritt ein. Im karg eingerichteten Innenraum sieht sie..