Tränen

Aufgeregt stehst du im recht leeren Park deiner Stadt. Kaum eine Person verirrt sich um diese Uhrzeit noch hier hin, was nachts in einer Kleinstadt wohl kaum unüblich ist.
Du trägst nur einen Mantel, nichts darunter. **** versuchst du - trotz der fehlenden möglichen Zuschauer - den Blick unter den Mantel zu verwehren, was dir nicht so einfach gelingt. Als Schuhe wurden dir schwarze Pumps befohlen, die du dir extra für den Abend gekauft hast. Auch deine Haare hast du dem Wunsch deiner neuen Herrschaft angepasst und recht kurz geschnitten. Wie du so wartest und die Turmuhr der Kirche gegenüber eins nachts schellt, beginnst du an deinem Plan zu zweifeln, wirst jedoch unsanft aus deinen Gedanken gerissen, als ein Kombi direkt auf der Straße am Park stehenbleibt. Die Scheiben fahren unglaublich langsam runter und eine Hand deutet dir näher zu treten. Du gehst auf wackligen Knien auf den Wagen zu und versuchst die Person im Inneren zu erkennen. Es ist ein etwas älterer Mann - so um die fünfzig - der dir bedeutungsvoll zunickt. "Und du willst es also versuchen?", spricht er dich grußlos an.