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Chapter 16 by Meister U Meister U

What's next?

ich ziehe ihn aus

Das Knirschen des Leinenstoffes hallt ungewöhnlich laut in dem stillen Raum. Durch die staubigen Jalousien fällt späte Nachmittagssonne in streifigen Bahnen über das Bett, über seine Hände, eine davon gefesselt. Ich spüre den Widerstand des Bunds unter meinen Fingern – ein steifer, gewebter Rand, der sich nur zögernd lockert. Als ich die Hose hinabgleiten lasse, reibt der grobe Stoff ein leises Scharrrr aus, das sich mit seinem plötzlichen, unterdrückten Atemstoß vermischt.

Seine Oberschenkel kommen zum Vorschein, nicht wie erwartet muskulös, sondern schmal, fast zerbrechlich unter der gebräunten Haut. Doch die Berührung überrascht mich: weich wie geschliffener Samt, durchzogen von einem Netz bläulicher Adern, die unter der Oberfläche pulsieren. Als meine Fingerspitzen versehentlich seine Kniekehle streifen, zuckt er zurück – ein Reflex, den er sofort bereut. Seine Hüften heben sich abrupt, fast ungestüm, als wolle er den Prozess beschleunigen. Die Hose rutscht zu schnell hinab, verfängt sich an den Knöcheln, wo ein ausgefranster Saum um seinen linken Fuß schlingt. Zu gefügig, denke ich, während ich den Stoff mit einem Ruck befreie. Warum wirkt diese Hingabe wie eine Maske?

Beim Hemd zögere ich. Die Perlmuttknöpfe sind kalt und glatt wie Schneckenschalen, jeder einzeln zwischen Daumen und Zeigefinger eingeklemmt. Der erste Knopf löst sich mit einem leisen Pling, das vom Holzboden zurückgeworfen wird. Der zweite klemmt – der Faden hat sich verheddert, und für einen Moment spannt sich die Luft zwischen uns. Ich ziehe nicht, sondern reibe sanft über den Knoten, spüre, wie sein Brustkorb sich hebt, als wolle er Platz schaffen. Als der Faden nachgibt, reißt ein winziger Stofffaden mit, der sich wie eine weiße Wimper auf seiner Brust verfängt.

Beim vierten Knopf ändere ich die Taktik: Ich schiebe die Fingerkuppe unter den Stoff, berühre die Vertiefung zwischen seinen Rippen. Ein Schauer läuft über seinen Bauch, seine Atmung wird flacher, aber sein Gesicht bleibt ein neutrales Mosaik aus Schatten und Sonnenstreifen. Erst als ich den letzten Knopf öffne und das Hemd wie eine Vorhang zurückfallen lasse, verrät ein Zucken seines Kaumuskels ihn – ein winziger Tic, als beiße er auf eine unsichtbare Nadel.

Sein Slip ist grau, Baumwollstoff, ausgewaschen an den Rändern. Die Haut darunter ist blasser, fast transluzent, gesprenkelt mit Sommersprossen, die wie Rostflecken auf altem Metall wirken. Er beugt sich nicht vor, bietet keine Hilfe an diesmal. Das elastische Band klebt an seinen Hüftknochen, und als ich es hinunterziehe, hinterlässt es eine rote Kerbe auf seiner Haut.

Sein Schwanz liegt schlaff zwischen seinen Beinen, nicht imposant, aber eigenartig zart – ein Kontrast zu den Narben, die sich über seinen Unterbauch ziehen. Eine davon, gezackt und hellrosa, verläuft vom Schambein bis zur Hüfte, als habe jemand mit einem stumpfen Messer eine Landkarte in ihn geritzt. Ich zähle drei weitere: eine kreisförmige Vertiefung neben dem Nabel, eine strichförmige Narbe unter der rechten Rippe. Seine Brust ist nicht breit, sondern schmal, fast knabenhaft, übersät mit dunkleren Flecken, die im Dämmerlicht wie Asche wirken.

Ich trete einen Schritt zurück, lasse den Slip aus meiner Hand auf den Holzboden gleiten. Er liegt jetzt nackt da, die Kleidung ein absurdes Denkmal zu seinen Füßen, während das Hemd halb von seinen Schultern hängt – ein lächerliches Detail, das ihn zugleich **** und absurd heroisch wirken lässt.

»Wow«, flüstere ich, nicht wegen seiner Nacktheit, sondern wegen des Schweigens, das er wie einen Panzer trägt.

"Jetzt du." Seine Stimme kitzelt über meinen Nacken, obwohl er nicht flüstert. Ein Angebot, das in meinen Rippen nachhallt. Ich atme durch den Mund, als könnte die Luft durch die Nase mich verraten – zu schnell, zu keuchend.

Das Kleid hat nur einen Reißverschluss, versteckt an der Seite. Ich finde ihn mit zitternden Fingern, ziehe ihn herab – Millimeter um Millimeter.

Er bewegt sich nicht. Nicht einmal sein Blick wandert, obwohl ich es ihm befehlen will. Schau, denke ich, schau endlich. Also drehe ich mich, ein halber Schritt, genug, um den Stoff über meine Schultern rutschen zu lassen. Das Kleid fällt lautlos zu Boden, ein schwarzer Schatten zwischen uns.

Erst jetzt stehe ich nackt da – nicht wie am Strand, nicht wie im Meer. Hier, in diesem Raum, wo die Luft nach seinen Händen und Zedernholz riecht, fühlt es sich an wie eine Enthüllung. Nicht meines Körpers, sondern meiner Gier.

„Du bist anders“, sagt er. Kein Kompliment. Eine Feststellung.

„Du auch.“ Meine Stimme ist stabiler, als ich fühle.

Seine Hand streckt sich aus, berührt aber nicht. Ein Zentimeter vor meiner Hüfte. „Warum?“

Ich trete in die Lücke, spüre seine Finger, die sich in meinen Haut graben. „Weil ich nicht weiß, wie ich jetzt weiter machen soll.“

Die Handschellen klimpern, als er sich zurücklehnt. Seine Augen, jetzt dunkel wie Sturmwasser, halten meinen Blick. „Probier’s aus.“

Ich tue es. Nicht mit den Ketten. Mit meinen Lippen, meinen Zähnen. Er stöhnt, ein raues Geräusch, als ich seine Brustwarze zwischen die Zähnen nehme, nicht sanft. Seine freie Hand flieget hoch zum Kopfteil, als müsste er sich festhalten.

Macht, denke ich, während ich mich abwärts bewege. Doch als ich seinen Blick erwische, sehe ich es – das Lächeln. Nicht triumphal. Erleichtert.

Er wollte, dass ich es tue.

Und plötzlich weiß ich: Die Fesseln waren nie für ihn.

Sie sind für mich.

Soll ich sie mir anlegen?

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