Was währe ein Wettbewerb ohne Schiedsrichter ?

Diese Stimme !
Reno kannte diese Stimme. Unmelodisch, schrill, wiederwärtig, - es gab kaum genug Worte um ihre schiere Hässlichkeit zu beschreiben. Noch schlimmer er kannte deren Besitzer. Zwar war er ihm erst einmal begegnet, aber das hatte völlig gereicht ihn auf einen Spitzenplatz der persönlichen Hassliste Renos zu setzen. Entsprechend quetschte Reno einen Fluch von solcher Würze und Länge heraus, das es den Rahmen dieses Threads sprengen würde auch nur den harmloseren Teil zu wiederholen. Es sei jedoch erwähnt das eine vorbei eilende Fliege die unvorbereitet von einigen der Worte getroffen wurde in der Luft einen doppelten Salto schlug, bevor Sie, von spontaner Asphyxie befallen ihren Bewegungsvektor an der Erdgravitation in Richtung Boden ausrichtete, dabei eine Verwandlung zuerst in ein kleines Rosenköhlchen und anschliessend in ein Antragsformular für die Rückerstattung zuviel zugegebener illegaler Parteispenden der Jahre 53-56 verwandelte das dann auf dem Boden bei dem ganzen anderen sinnlosen Unrat landete. Dies wurde aber weder bemerkt noch war es für den weiteren Verlauf der Geschichte irgendwie erheblich.
„Hallo Renny, altes Haus. Lange nicht geseh´n. Ich schätze das is´ deine Schwester Geisha ? Ja ? Wie ? Nich´ ?
A Chanté Mang Cher." Eine kleine knubbelige Gestalt drängte mal eben Reno locker beiseite, griff formvollendet Keishas Hand und führte einen eleganten Handkuss aus. Dabei lächelte er Sie über den Handrücken an und lüpfte ein paar Mal die Augenbrauen.
„Das ist spanisch." erklärte er Reno. Keisha war baff. Sie kannte diesen Zwerg nicht, aber Sie kannte nur wenige Leute die es wagten so mit ihrem Bruder umzugehen. Respekt ! Trotzdem wollte Sie diesem Kerlchen, das von ausgesucht runder Gestalt war nicht zu sehr zuspielen.
„Das klang eher wie verunglücktes Französisch." knurrte Reno.
Des Rundlings Grinsen zu Keisha wurde eine Spur breiter.
„Sehen Sie, liebste Geisha ? Französisch spreche Ich auch."
Keisha setzte ein sofort erkennbares falsches Lächeln auf.
„Ich heisse Keisha. - Mit K ! Geishas sind japanische Unterhaltungskünstlerinnen die oft fälschlicherweise..."
Der kleine Dicklinger winkte ab.
„Geschenkt. Ich sehe Sie sind nicht halb so Grunzblöd wie Sie ihr Bruder dereinst beschrieben hat. Von wegen wenn Sie bis drei zählen wollen brauchen Sie schon fremde Hilfe. Auch muss Ich sagen das Sie viel besser aussehen als er erzählte. Weder sind ihre Titten nach innen gewölbt, noch stehen ihre Beine so weit auseinander das man ihre Blinddarmnarbe von innen betrachten kann."
Die Köpfe von Reno und Keisha waren hochrot geworden. Aber aus unterschiedlichen Gründen.
Keishas Kopf glühte weil Sie es bisher noch nie erlebt hatte das jemand Sie in so kurzer Zeit mit so vielen Beleidigungen bepflasterte. Mit vor Wut bebender Stimme, die auch andere ansehnliche Teile ihrer Anatomie höchst entzückend erzittern liess funkelte Sie Reno an.
„Wer ist dieser Kerl ? Ich hoffe sehr für dich das er gelogen hat als er behauptet hat das Er das von dir hat !"
Gerade als Reno den Mund öffnete um zu antworten mischte sich die Stimme von etwas tiefer wieder ein.
„Aber nicht doch. Natürlich sind das seine Worte. Natürlich erst ein paar. Aber Sie haben recht, es ist unhöflich mich nicht anständig vorgestellt zu haben. Mein Name ist, ... war Adalbert Pretzel. Ich bin verhinderter Sünder und als Angehöriger des Fegefeuers neutraler Schiedsrichter."
Das machte einiges klarer. Natürlich musste solch einen Angelegenheit beobachtet werden. Und eine Seele deren gute und negative Eigenschaften im Gleichgewicht waren, weshalb Sie im Fegefeuer untergebracht wurden wo auf höchst geheimnisvolle und langwierige Art festgelegt wurde ob die entsprechende Seele endgültig in die eine oder andere Richtung abgeschoben würde waren als neutrale Schiedsrichter geradezu prädestiniert für diese Aufgabe.
Den Fegefeuerseelen lügen nicht.
Aus diesem Grund spielte Renos Kopffarbe inzwischen auch etwas ins violette.