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Chapter 12 by Reyhani Reyhani

Oisdann ...

Vorstellungsrunde

"Liebe Vereinsmitglieder und Busenfreunde", richtete sich der Vorsitzende Obermaier an die Festgesellschaft, "es freut mich, dass ihr auch heuer wieder so zahlreich zu unserem traditionellen Johannismahl gekommen seid. Es wird mir ganz warm ums Herz, das ganze Dorf mal wieder in zünftiger Tracht zu sehen. Bevor es mit dem Tanz losgeht, möcht ich euch noch kurz unsere Ehrengäste vorstellen."

Obermaier war von seinem Platz in der Mitte des Tisches am Kopf des Saales aufgestanden. Mit dem Mikro, das ihm der Schorsch von der Rollenden Disko gereicht hatte, übertönte er die Gäste. Langsam wurde es ruhiger, so dass Obermaier mit seiner Vorstellungsrunde beginnen konnte.

"Ich fang mal mit unseren afrikanischen Freunden an, denn Völkerverständigung schreiben wir ganz groß bei uns im Verein. Den Seppl ganz rechts den kennt ihr alle schon. Hat sich mit viel Liebe und den eigenen Händen um die Rindviecher vom Moosgruber gekümmert. Milchleistung um fünf Prozent gestiegen – mehr muss ich nicht sagen. Da brauchts euch wirklich keine Sorgen um eure Weiberleit zu machen. Und das fesche Madl an seiner Seite ist die Maria. Ihr Ururgroßvater das war der Bruder Alois aus St. Ottilien. Der hat das Christentum in die Welt getragen und nebenbei seinen drei Negerfrauen die bayrische Lebensart gelehrt ... Ja, stehts einmal auf ihr beiden."

Yusufu und Mary erhoben sich und winkten der Festgesellschaft freundlich zu. Der Saal klatschte höflich. Als Mary ihre Serviette vom Hals abband, brandete der Applaus noch einmal auf. Am Tisch an der Seite lächelten Ina und Vinz sich einvernehmlich an. Obwohl sie die Austauschstudenten aus Tansania erst seit kurzem kannten, hatten sie die beiden schon ins Herz geschlossen. Ina dachte voll Vorfreude daran, was sich aus dieser Freundschaft wohl noch entwickeln könnte. Ihr wurde ganz warm in der Brust und sie nahm ebenfalls ihre Serviette ab.

"Und gleich daneben unsere politische Prominenz", fuhr der Vorsitzende Obermaier fort. "Wir sind zur politischen Neutralität verpflichtete, da haben wir einfach die beide Spitzenkandidaten für die Wahl zum Landrat eingeladen. Leider darf unser Amigo, der Geiler Tobi, ja nicht mehr antreten nach dem Vorfall beim Après-Ski im vergangenen Jahr. Von der Presse total übertrieben, wenn ihr mich fragt ... Also, da sind der Dr. Hansen und die Wagner Anneliese, die verehrte Gattin von unserem edlen Unterstützer und Trachtenfreund Adi. Einen Applaus, bitte."

Beide standen auf und verbeugten sich. Dr. Hansen war ein blasser, bärtiger Mann Typ Gymnasiallehrer und schien sich nicht ganz wohl in seiner Haut zu fühlen. Seine Konkurrentin, eine braungebrannte, blondierte Mitfünfzigerin, hingegen genoss die Aufmerksamkeit. Ihre herausragendsten Merkmale waren zwei straff aufgepumpte Titten, die auf unnatürliche Weise der Schwerkraft trotzten. Die streckte sie stolz nach vorne, während sie Handküsschen verteilte. Selbst Kassenwart Stoiber, der neben ihr saß, war beeindruckt und klatschte frenetisch. So sehr, dass seine Gattin Irina, die amtierende Dirndlkönigin, ihn irritiert ansah.

"Die wähl ich nicht. Ich wette bei dem Busen tritt sie auch für die Wiedereinführung der Atomkraft ein. Ein AKW oben auf der Alm ...", flüsterte Vinz seiner Frau ins Ohr. Ina musste einen Lachanfall unterdrücken. Sie wusste, wie sehr ihr Mann diesen Politikertyp, ob mit oder ohne Titten, hasste. Der Dr. Hansen tat ihr schon ein bisschen Leid. Er hatte so offensichtlich keine Chance.

In der Vorstellungsrunde übersprang Obermaier jetzt die in der Mitte des Tisches platzierten Vereinsprominenz, d.h. Irina und ihren Mann, sich selbst und seine Frau Vroni und den Ehrenpräsidenten Ederer. Auf der anderen Seite ging es weiter:

"Und hier haben wir unseren Hauptsponsor vom Trachten- & Modehaus Neumüller. Der Gero hat das Lehrmädchen mitgebracht. Da haben wir mal eine Ausnahme von der Trachtenpflicht gemacht, damit die Chrissi euch die neue Dessous-Kollektion vorführen kann. Gibt es auch in großen Größen, soll ich ausrichten. Gell, Vroni, das wär auch was für dich ..."

Ihr Chef zerrte Chrissi an der Hand hoch und half ihr, auf ihren Stuhl zu steigen. Dem Lehrmädchen war es sichtbar peinlich, so im Mittelpunkt zu stehen. Sie trug ein rosa Bustier mit schwarzer Spitze besetzt. Es bedeckte knapp ihre kleinen Brüste. Das passende Höschen ließ die Hälfte ihrer knackigen Pobacken frei. Das sah man, als sie sich einmal im Kreis herumdrehte und dann schnell wieder herunterstieg. Chrissi trug als einzige Frau im Saal Unterwäsche. Dennoch hatte sie da oben auf ihrem Stuhl sehr nackt ausgesehen.

Auch ihr Sitznachbar konnte sich nicht an ihr sattsehen. Obermaier stellte ihn als Rudi, den Mann von Bea vor. Sie hätten zu ihrem heutigen Besuch auch ihre bezaubernde Tochter Gigi mitgebracht. Es sei immer wieder schön, die ehemaligen Mitglieder in der Heimat begrüßen zu dürfen. Ein herzlicher Applaus war auch ihnen sicher.

"Und zum Schluss möcht ich die heurigen Kandidatinnen einmal nach vorn bitten. Da können sich alle noch einmal ein Bild machen. Wir bauen währenddessen kurz um für die Musi. Also bittschön, die Gerti, das Hannerl, die Zenzi und die Burga – kommts vor, damit …"

Da war der Raum auf einmal von einem kurzen schrillen Laut erfüllt, der vom übersteuerten Mikro seltsam verzerrt wurde. Alle erschreckten und hielten sich kurz die Ohren zu. Ina sah noch wie die zufrieden grinsende Vroni ihre Hand aus dem Hosenlatz ihres Mannes zog. Dann fuhr Obermaier, immer noch nach Atem ringend, fort:

"… und die Ina hätt ich fast vergessen. Also kommts alle vor."

Am Ende würde sich Ina bei Vroni irgendwie besonders erkenntlich zeigen. Das nahm sie sich fest vor. Jetzt stand sie erst einmal auf und gesellte sich zu den vier anderen Kandidatinnen. Sie begrüßten sich und nahmen Aufstellung, während die Tische am Kopf des Saales zur Seite geschoben wurden.

Die Mädels sahen alle sehr nett aus. Ina fühlte sich gleich wohl unter ihnen. Aber sie hätte auf den ersten Blick keine als Favoritin ausmachen können. Von der Oberweite konnte es nur die Burga mit Ina aufnehmen. Aber da sie bestimmt schon zehn Jahre älter war, hingen Burgas Brüste schon merklich. Ob ihr Mann auch in den Vorstand wollte. Gerti und Zenzi waren in Inas Alter aber flacher gebaut. Gerti hatte eine Modelfigur, was von ihrem Kleid noch einmal unterstrichen wurde. Das tolle an Zenzi waren ihre langen, kupferroten Haare. Die jüngste, das Hannerl, versprühte einen Backfischcharme, der den alten Herren sicher gut gefiel. Was ihr an den Tittchen fehlte, verteilte sich über den Rest ihrer drallen Figur. Aber schlecht sah es nicht aus. Das Dirndl verschnürte sie zu einem appetitlichen Paket adressiert an den Vereinsvorstand.

Ina wusste einfach zu wenig über die Kriterien, nach denen die Dirndlkönigin ausgewählt wurde. Ihrer Ansicht nach hatte jede von ihnen das Zeug dazu. Sie wusste ja nicht einmal genau, wer die Dirndlkönigin küren würde. Aber die Leute vom Ehrentisch hatten bestimmt ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Wenn sie das gewinnen wollte, musste sie dort noch Überzeugungsarbeit leisten. Zusammen mit den anderen Kandidatinnen verbeugte sich Ina in Richtung des Saales. Dann mischten sie sich unter die Gruppe von Ehrengästen, die hinter ihnen warteten.

Oisdann ...

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