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Chapter 3 by Reyhani Reyhani

Oisdann ...

Vereinssitzung

Ein lauer Abendwind umschmeichelte Inas Lippen. Erst war es ihr komisch vorgekommen aber hatte sich dann als ganz angenehm herausgestellt. Nach den Regeln des Vereins durfte unter der Tracht keine moderne Unterwäsche getragen werden. Ob Leni sich auch daran hielt? In einem blauen Dirndl mit einer hochgeschlossenen Bluse begleitete sie ihre Schwiegertochter zur Vorstandssitzung des Trachtenvereins.

Langsam begann Ina, sich in ihrem ungewohnten Gewand wohlzufühlen. Das rote Dirndl saß perfekt. Bei jedem Schritt schwang die grüne Schürze, bei jedem Atemzug drückte das Leiberl ihre Brüste noch ein wenig mehr nach oben. Ihre Schwiegermutter hatte Inas halblanges, brünettes Haar zu einem Dutt hochgesteckt und ihr noch einen pinken Lippenstift verpasst. Ihr Aufzug wurde von einem schwarzen Kropfband komplettiert, an dem ein silbernes Glockerl mit Edelweißmotiv hing.

Sie stiegen zusammen hinauf zum Hirschen, wo die Sitzung stattfand. Das war der Gasthof und das Ausflugslokal des Dorfes. Ausflügler gab es nicht besonders viele, dazu war der Ort nicht pittoresk genug und zu abseitig gelegen. Wenn sich jemand hierher verirrte, raste er auf der Landstraße gleich hoch zur Einsiedelei.

"Es freut mich, dass du mittust. Da kommst einmal raus. Das ist doch kein Zustand, immer in der Stube hocken und auf deinen Mann warten. Als ich **** war, war's für mich immer eine große Gaudi im Verein", sagte Leni nach längerem Schweigen.

Ina wollte protestieren. Sie hatte ihrer Schwiegermutter schon tausend Mal erklärt, was homeoffice bedeutete. Aber jetzt war sie zu nervös, es reichte nur für ein kurzes: "Kann mir nicht vorstellen, was an Vereinssitzungen Spaß machen soll ..."

"Nicht die Sitzungen, Dummerl, die Feste ... Da konnten wir Burschen kennenlernen und auch mal ausprobieren. Das hat schon so manches Madl vor einem Fehlgriff bewahrt ... Was meinst, wie ich Vinzenz' Vater kennengelernt habe. Und dann, als der Herrgott ihn zu sich geholt hat, hab ich im Verein neue Freunde gefunden. Ich hab immer davon geträumt, meine **** da einzuführen. Aber der Vinzenz hat's ja nicht so mit den Menschen. Jetzt bist du mein Kind, woaßt scho."

Ina hakte sich gerührt bei Leni unter. Erst jetzt verstand sie, wie wichtig ihr die Sache war. Hoffentlich hatte Frau Huber recht und heute Abend ging alles glatt. Sie betraten den Gasthof und die dralle Kellnerin führte sie ins Hinterzimmer. Alles in dunklem Holz getäfelt, von den Wänden starrten sie verstaubte Jagdtrophäen an. Fünf ältere Männer in Lederhosen, drei Vorstandsmitlgieder, der Vorsitzende und der Alterspräsident, saßen schon um einen langen Tisch vor ihren Bierkrügen. Man nickte sich ohne weitere Begrüßung stumm zu, der Vorsitzende Obermaier am Kopf des Tisches blickte ungeduldig auf die Uhr. Auch vor Ina und Leni waren zwei Krüge aus dem Tisch gewachsen. Alle nippten an ihrer Weißen, einige tuschelten mit ihrem Sitznachbarn.

"Mia woatn no af den Seppl, unsern TOP Oans", flüsterte Alterspräsident Ederer Ina von rechts zu. Ein Fettwanst mit einem roten Gesicht, in dem ein großer, weißer Schnauzer prangte. Es sah so aus, als würden einzig die Träger seiner Lederhosen seinen Bauch daran hindern, durchs Zimmer zu rollen. Das Gilet ging schon gar nicht mehr zu.

Bein Sprechen hatte Ederer seine Hand auf Inas Oberschenkel gelegt. Ina entfernte sie. Dabei lächelte sie ihn an. Der Alte blinzelte ihr schelmisch mit den Schweinsäuglein zu. Hand wieder da. Freundliches Nicken von Ina. Weg mit der Hand. Das ging ein paar mal so hin und her, dann wurde das Spiel von der Tür unterbrochen. Ein schlacksiger, junger Mann stolperte hinein und setzte sich auf der anderen Seite an den Tisch. Sein Sitznachbar klopfte ihm jovial auf die Schulter. Das musste wohl der TOP Eins sein. Ina staunte nicht schlecht, so eine Erscheinung hatte sie in diesem abgelegenen Kaff gar nicht erwartet.

Er machte einen gute Figur in seiner Tracht. Stramme Wadeln hatte er, der Seppl. Die Lederhose und das weiße Hemd harmonierten wunderbar mit seiner tiefschwarzen Haut. An dem silbernen Kassengestell, das er auf der Nase trug, könnte man vielleicht noch arbeiten. Dass er nach dem ersten Schluck aus seinem Krug mit Schaum an der Oberlippe verlegen in die Runde grinste, machte ihn für Ina nur noch sympathischer. Sie stand auf diese linkischen Typen.

Endlich konnte der Vorsitzende Obermaier die Sitzung eröffnen. Als erstes erteilte er dem Moosgruber das Wort, dem Vorstandsmitglied neben das sich der Neuankömmling gesetzt hatte:

"Den Seppl muss ich ja keinem von euch nicht mehr vorstellen. Ist ja seit einem halben Jahr bei mir in der Milchproduktion tätig – studienbegleitendes Praktikum. Der Bua hat jetzt sein Diplom in der Tasche und geht nach Tansania zurück. Will eine Sennwirtschaft am Kilimandscharo aufziehen. Als Abschiedsgeschenk soll der Seppl noch mal Einblick in unser Brauchtum erhalten, dass er uns nicht so schnell vergisst. Ihr seht es alle, die Tracht sitzt tadellos, drum steht einer Ehrenmitgliedschaft nichts im Wege. Gibt's Einwände, Fragen, Anmerkungen?"

Wohlwollendes Gemurmel. Alle stießen mit dem Seppl an. Nach einer Zeit meldete sich ein kleines, hageres Männchen mit weißen Haaren, Kassenwart Stoiber, zu Wort:

"Ich hab gehört, der Seppl ist ein Moslem. Stimmt das? Frage mich, ob er da so mit uns Johanni feiern kann? Er ist doch hoffentlich nicht so ein Taliban? Wir kommen ja alle mit unseren Weiberleit zum Fest. Sollen die da oiwei Burka tragen?"

"Dea hod Angst um säine Irina", flüsterte der Ederer Ina ins Ohr. Und schon war auch die Hand wieder da.

Der Moosgruber kam dem Seppl zuvor, der schon unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte.

"Das stimmt, der Seppl heißt eigentlich Yusufu und ist ein Moslem. Drum kann er kein Blutwurz nicht ****, aber da sind wir tolerant. Ansonsten leg ich für den Buan die Hand ins Feuer. Wer so zart mit den Rindviechern umgeht, der tut auch unseren Weibern nix."

"Ich bringe natürlich meine eigene Frau auch mit", konnte sich Seppl jetzt nicht mehr ****. "Mary freut sich schon riesig auf das Brauchtum. Sie ist grade in St. Ottilien und sucht nach Spuren ihres Ururgroßvaters. Der war ein waschechter bayerischer Missionar. Wenn es euch beruhigt, sie gehört zu eurem Stamm, ist auch katholisch."

Wieder erhob sich anerkennendes Gemurmel. Als der Präsident zur Abstimmung aufrief, war das Votum einstimmig: Seppl und seine Frau wurden als Ehrengäste zum diesjährigen Johannismahl geladen.

Während der Diskussion und der Abstimmung hatte sich Ina mit ihrem Bier beschäftigt. An die Hand auf ihrem Oberschenkel hatte sie sich inzwischen gewöhnt. Jetzt wurde sie aber doch ein wenig zu vorwitzig und arbeitete sich bis unter ihre Röcke vor. Voll Panik registrierte Ina, wie sie sich an ihrem nacktem Bein hinauf Richtung Scham vorarbeitete. Instinktiv presste sie die Beine zusammen. Die Hand legte sich auf ihren Venushügel und begann, gemütlich ihren Pelz zu kraulen.

"Madl, i mog di", flüsterte der Ederer ihr zu. "I wuitat geschwind prüfen, ob du dei Unterbumpeln a weggelassen host. Sonst lehnt di dea Obermaier gleich ab, um deina Schwiegermutter oans auszuwischen."

Oisdann ...

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