Reno wartet erstmal ab.

Reno`s Neugierde war geweckt worden, er konnte es kaum erwarten die menschlichen Zauber kennen zu lernen. Ein Tanzritual mit wilden Tieren? Es musste sich schon um einen mächtigen Zauber handeln. Menschen waren schwach, aber wenn diese Shakira einer der meist bewunderten Menschen war, dann müsste sie schon etwas können. Warum sollte sie nicht eine große Magierin sein...
Schon deshalb wollte er auf ihre „Show“ warten. Er war sich seiner Verletzlichkeit hier auf Erden bewusst. Natürlich würde er, als Gebieter der Sünden, jeden Menschen besiegen. Doch es wäre doch zu Schade wenn auf seinem Herrschaftsbild bei Amtsantritt ein paar Kratzer unter seiner Krone zu sehen wären. Oder der Maler sein Leben lassen müsste, weil er die Verfrorenheit besäße, die Wahrheit zu malen. Er war mindestens so eitel wie gemein.
Kurz nachdem die hübsche Blonde und ihr Glatzköpfiger Wächter den Raum verlassen hatten, begab sich Reno zur Tür, durch die die beiden fort gegangen waren. Er schaute noch einmal nachtrauernd zu den Folterinstrumenten rüber und lief dann durch die Tür. Er kam auf einen längeren Gang, der eine rundliche Biegung machte und an viele alte Türen grenzte.
Er hörte Musik und viele laute Menschen, welche schreiten und grölten. Scheinbar war hier ein Fest zu Gange oder eine moderne Hinrichtung.
Er war ein wenig verwirrt, da er aus vielerlei Richtungen Geräusche hörte und keine Ahnung hatte, in welche Richtung die Kolumbianerin verschwunden sein könnte. Er wurde beim überlegen gestört, als ein kleiner dicker Mann mit Brille zusammen mit vier Männern mit brauner Uniform vom einem Ende den Gang betraten.
Verstecken hatte keinen Sinn und er hatte auch keine Lust dazu. Er hielt lieber sein Schwert kampfbereit. Er grinste sogar, als er sah wie schwach die menschlichen Soldaten ausgerüstet waren. Einfach lächerlich. Während die uniformierten Männer sich wortlos zur Tür hinüber bewegten, aus der er gekommen war und verschwanden hinter ihr. Unterdessen ging das Dickerchen auf Reno zu.
(Räusper, Räusper) „Wer sind denn sie? Wo ist ich Ausweis“ fragte er und musterte mit abwertendem Blick Renos Mantel. Reno schaute ihn finster an und als die wandernden Augen des Männlein bei den seinigen angelangt war, ließ er eine Flamme in seinen Pupillen aufglühen. Das Dickerchen lief grün an und nahm ein Tuch aus seiner Hosentasche um sich den Schweiß ab zu tupfen. „Ich verstehe schon. Machen sie es sich bequem!“
Reno packte den kleinen dicken Mann und hob ihn mit einer Hand in die Luft.
„Wo ist sie?“