Ein nächtlicher Anruf

Mitten in der Nacht wird Mariana vom Summen ihres Handys geweckt. Das Display zeigt eine ihr unbekannte Nummer. Es ist bereits nach Mitternacht. „Ja?“ meldet sich Mariana noch ganz verschlafen. „Mariana? Ich muss dich sehen“, hört sie Charlies tiefe Stimme. „Charlie, wann musst du mich sehen?“ fragt Mariana verwundert. „Jetzt gleich, es ist wichtig“, drängt der schwarze Barkeeper. „Aber es ist schon nach Mitternacht. Meine Eltern erlauben nicht, dass ich nachts noch rausgehe“, murmelt Mariana. „Ich muss dich gleich sehen. Ich warte im Auto vor dem Haus auf dich!“ Mariana hört die Ungeduld in seiner Stimme. „Also gut, ich komme gleich“, flüstert sie und beendet das Telefongespräch mit einem tiefen Seufzer.

Während sie aufsteht, fragt sie sich, was in aller Welt wohl so wichtig sein könnte, dass der schwarze Barkeeper sie mitten in der Nacht noch sehen muss. Sie schlüpft in ihre Hausschuhe und sieht sich kurz im Spiegel an. Bei den sommerlichen Temperaturen ist sie lediglich mit einem sehr kurzen, fadenscheinigen Nachthemdchen bekleidet, dessen hauchdünner Stoff mehr enthüllt als dass er verdeckt. Aber bei der Dunkelheit und für die paar Minuten wird es schon gehen, denkt sich Mariana. Auf Zehenspitzen schleicht sie sich am Schlafzimmer ihrer Eltern vorbei und die Treppe hinunter. Durch die Garage verlässt sie das Haus. Auf der Straße direkt vor dem Haus sieht sie den schicken Sportwagen des schwarzen Barkeepers geparkt …