Lizbeth klaut Helens Klamotten

Kurze Zeit später war der Sportunterricht beendet. Lizbeth war die erste, die Richtung Umkleidekabinen rannte. Helen setzte sich neben mich auf die Bank. Ich konnte hören, wie schwer sie atmete. Anscheinend wollte sie einer Begegnung mit Lizbeth oben in der Umkleidekabine erstmal ausweichen. Ich hätte gerne irgendetwas zu ihr gesagt, aber mein Herz klopfte und ich wusste auch nicht, was ich sagen sollte. „Du hast es ihr aber wirklich gezeigt?“ Oder „Wow. Lizzy hat echt nen weißen Arsch?“ Oder das gute alte „Mach dir keine Sorgen, alles wird gut?“

Ich entschied, aufzustehen und mich ebenfalls umziehen zu gehen. Die große Pause fing gleich an. Normalerweise beeilte ich mich. Ich kannte nämlich einen ziemlich guten Ort auf dem Schulhof, an dem man unauffällig sitzen und die Tür zur Umkleidekabine der Mädchen im Auge behalten konnte. So konnte man, wenn die Tür aufging, einen kurzen Blick hineinwerfen. Auf diese Weise habe ich schon einige aus meiner Klasse im BH oder im Höschen gesehen. Je nachdem, wann die ersten Mädchen herauskamen.

Heute kam ich später als sonst an diesem Platz an. Die Pause hatte gerade angefangen und einige Schüler aus der Unterstufe kamen bereits auf den Schulhof gerannt. Als ich mich gerade gesetzt hatte und meine Aufmerksamkeit der Mädchen-Umkleidekabine widmete, passierte es. Lizbeth stand in der offenen Umkleidentür, mit einem Bündel Klamotten in der Hand. Ich hörte leises Kichern hinter Liz. Sie sah nach, ob die Luft rein ist und und ging dann mit dem Bündel zu der hohen Vitrine, in der ein paar Pokale aus Schulmeisterschaften mit den Fotos der Siegermannschaften aufbewahrt wurden. Sie warf das Bündel auf die Vitrine, dann lief sie wieder in die Umkleidekabine zurück. Eine Minute später hörte ich ein gedämpftes Streiten. Dann etwas lauter: „Neiiin! Bitte nicht! Lizzy!“ Das muss Helen gewesen sein. Dann wurde die Tür zur Umkleidekabine wieder aufgestoßen und Lizbeth kam heraus, diesmal mit einem kleineren Bündel Kleidung. Helens Sportklamotten? Sie gesellten sich zu den anderen Klamotten auf der Vitrine. Spätestens jetzt war mir klar, wie Lizbeth sich rächen wollte.

Als die Tür zur Umkleidekabine der Mädchen das nächste Mal aufging, hörte man das Geschrei und Gelächter vieler Stimmen. Dann kam Helen auf die Türschwelle geschlichen. Sie war in Unterwäsche. Schwarzer BH und eine dazu passende schwarze Unterhose, die ihre Kurven betonte, sonst aber gar nicht viel zeigte. Am schüchternsten schien Helen wegen ihrer Brüste zu sein, denn sie hielt sie mit den Armen fest umschlossen. Bei der Größe, die diese Dinger hatten, gelang ihr das allerdings nur teilweise. Sie quollen an allen Seiten hervor. Sie sah sich um. Als sie das Treiben auf dem Schulhof wahrnahm, färbte sich ihr Gesicht von blass auf puterrot. Dann entdeckte sie ihre Klamotten auf der Vitrine.