Nichts Gutes

Julia versucht, ihre Unsicherheit zu überspielen. "Klar. Sie haben ja meine Unterlagen gelesen, denke ich mal."
"Sicher", flüstert Mr. Sanchez. Er geht zur Hausbar, ergreift die dort stehenden drei Gläser mit Champagner. "Hier. Auf eine lange Zusammenarbeit!"
"Danke", sagt Julia wohlerzogen. Sie nimmt das Glas. Ihr Begleiter und Mr. Sanchez prosten sich zu. Julia hat kurz den Eindruck, daß die beiden sich zuzwinkern, aber sich täuscht sie sich. Sie trinkt ebenfalls einen Schluck. Dabei sieht sie sich in dem Raum um. Sie hat noch nie Champagner getrunken, und noch niemals war sie in einer so luxuriösen Umgebung. Vor Aufregung verschluckt sie sich und hustet.
"Ist neu für sie?", fragt Mr. Sanchez. Aber er fragt nicht Julia, sondern ihren Begleiter.
"So war es doch vereinbart, oder?" antwortet dieser.
Julia blickt erstaunt von einem zum anderen. Was hat das zu bedeuten?
Mr. Sanchez wendet sich Julia zu. "Das ist doch klar. Sie kommen aus einfachen Verhältnissen. Das muß sie überwältigen!"
"Ja, aber..."
Julias Begleiter unterbricht sie. "Ich muß noch zu einem Termin." Er spricht mit Mr. Sanchez. "Ok? Steht der Deal?"
Mr. Sanchez betrachtet Julia erneut. Ihr wird langsam unheimlich.
"Ja", antwortet Mr. Sanchez. "Gute Arbeit. Auf Wiedersehen!"
Julias Begleiter verabschiedet sich mit einem Lächeln. Jetzt ist sie alleine mit Mr. Sanchez...