Nach harter Verfolgung

Der Kerl ritt wie der Teufel. Die Bewunderung des Revolverhelden für sein Ziel stieg von Sekunde zu Sekunde. Allerdings wusste Jim, dass Sams Pferd, dass er sich in der Hektik gegriffen hatte, das ausdauerndste der Tiere war. Sehr oft hatte es sämtliche Verfolger oder Verfolgten in ihre Schranken verwiesen. Jim näherte sich seinem Ziel. In der Dämmerung war der Umriss des Flüchtenden noch immer gut zu erkennen. Was den Revolverhelden jedoch wunderte, war die Tatsache, dass sein Opfer sich nicht auf die sichere Stadt sondern genau in gegengesetzter Richtung bewegte.
Möglicherweise war es die Panik?
Wenn es nicht absichtlich war, würde der Flüchtende sicher versuchen, die Richtung zu wechseln. Jim verlangsamte sein Pferd.
Wie erwartet begann sein Opfer einen Bogen zu reiten. Jim grinste. Erneut trieb er das Pferd zu einer Höchstleistung an, während seine Hand gleichzeitig nach dem Lasso griff.
Sein Opfer realisierte zu spät, das Jim das Manöver durchschaut hatte. Der Desperado war ihm auf den Fersen. Jim schwang das Lasso. Die Konzentration des Mannes lag in der Zielerfassung. Die Schlinge flog durch die Luft. Er traf sein Ziel perfekt. Die Schlinge traf den Fliehenden, sauste nach unten. Überrascht lies er die Zügel los, erlaubte es dem Lasso auf diese Wiese, noch tiefer zu sinken. Erst auf Höhe des Bauches stoppte es. Jim verlangsamte sein Pferd. Entweder, sein Opfer würde jetzt ebenfalls langsamer, oder...
Sein Opfer hatte sich offensichtlich für das oder entschieden. Der verzweifelte Fluchtversuch wurde gestoppt, als der Reiter aus dem Sattel gerissen wurde. Jim beschleunigte das Pferd.
Als sein Opfer hart auf dem Boden aufschlug, hatte er es erreicht.
Hastig stieg er ab, hielt das Lasso gespannt, als er sich über sein Opfer beugte. Jim zog den Fliehenden auf die Beine, schnippte ihm dabei grinsend den Hut vom Kopf.
Überrascht musterte er sein Opfer.