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Chapter 5 by Daemony Daemony

Hält Dorothee ihre Schwester zurück oder folgt sie ihr?

Mit einer Mischung aus Furcht und Faszination

Schwester Dorothee ließ den ersten Impuls, Innocenza am Arm festzuhalten, verstreichen. Stattdessen trat auch sie auf de Treppe und stieg nach unten. Ihre Gehilfin hatte ja recht. Vermutlich würden sie in diesem tiefen Kellerraum nichts wertvolles finden, aber solange sie nicht nachsahen, würden sie es nie nie wissen. Außerdem lauerte dort unten gewiss kein Monster auf sie, nicht wahr?

Am Fuß der Treppe wartete die uralte Tür auf sie. Wieder kam Zweifel über Dorothee. Die schweren Riegel und dicken Ketten waren sicher nicht ohne Grund angebracht worden. Was, wenn dahin unvorstellbares Grauen eingesperrt war, das sie entfesselte?

Schwester Innocenza war unbedarft schon einen Schritt weiter. Sie rüttelte an den eisernen Verschlüssen.

"Wie kriegen wir die auf?", sinnierte sie.

Dorothee drückte den Rücken durch und atmete hörbar aus. Mit einem letzten Blick auf das Pergament in ihrer Hand vergewisserte sie sich, dass sie sich nicht irrte. Dann hielt sie es hoch.

"Hiermit!"

Neugierig schaute die Jüngere nochmals auf die verworrenen unleserlichen Zeichen und Symbole, die für Dorothee klar und voller Bedeutung hervorstanden. Sie setzte beide Füße fest auf den harten Steinboden und las.

Es war als ob die Silben direkt aus ihrem Mund kamen, ohne dass sie deren Sinn verstehen musste. Die Worte klangen fremd und alt.

Die Ketten klirrten, die Riegel begannen, sich knarrend zu bewegen. Innocenza blickte mit einer Mischung aus Furcht und Faszination zwischen der Tür und ihrer Mitschwester hin und her.

Dann fielen die Verschlüsse wirkungslos geworden zu Boden und das Portal schwang auf.

Die beiden Nonnen starrten in die Dunkelheit dahinter.

Die Statue eines gewaltigen Mannes thronte im Zentrum der hohen, gewölbten Kammer. Jeder Muskel seiner kräftigen Arme und seines Oberkörpers war detailreich aus dem glänzenden schwarzen Material herausgearbeitet. Sein Gesicht hingegen war im Schatten einer Kapuze verborgen. Doch Hörner auf seinem Haupt ließen seine Natur erahnen.

Dorothee und Innocenza fühlten sich von dem Standbild unwiderstehlich angezogen, obwohl sie nicht erkannten, wen oder was es darstellen sollte. Sie konnten nicht anders, als sich ihm zu nähern. Unbeschreibliche Ehrfurcht erfasste sie und sie warfen sich vor dem Sockel auf die Knie.

Blendend grelles Licht flammte auf, das in den Augen brannte. In seinem Schein erkannten die beiden Frauen blinzelnd Personen, die die Statue umringten. Die Schleier auf ihren Haaren wiesen sie als Ordensschwestern aus, doch ihre Körper waren unbekleidet, wodurch offenbart wurde, dass sie sich in einem Zustand befanden, der einer Nonne nicht angemessen war. Alle waren sie hochschwanger.

Und in einem schrecklichen Anflug von Erleuchtung wusste Dorothee plötzlich mit Gewissheit, wer dort stand und das Götzenbild verehrte. Es waren ihre Vorgängerinnen.

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