Julian lockt seine Lehrerin in eine Falle

Nachdem Frau Hase die Nerds losgeworden war, alleine an dem etwas abseits stehenden Stehtisch lehnte und ihre Cola schlürfte und Götz mit Pia verschwunden war, ging Julian seinen Plan an. Unauffällig näherte er sich von hinten dem Stehtisch. Neben Frau Hase blieb er stehen, setzte eine etwas verstörte Mine auf und sagte zu seiner Lehrerin: „Tschuldigung Frau Hase wenn ich Sie störe. Aber ich habe aus dem Gang unten im Keller ein komisches Stöhnen gehört. Es hörte sich an wie Bettina.“. Bettina war eine der Streberinnen der Jahrgangsstufe und der Liebling aller Lehrer. Sie nahm nicht an der Party teil.

Frau Hase drehte sich um und starrte Julian an. Sie wusste, dass er zu Götz Clique gehörte aber sie hatte ihn im Partykeller zuvor nicht wissentlich wahrgenommen. Verarschte er sie oder sagte er die Wahrheit? Sie musste dem Vorfall auf jeden Fall nachgehen. Bettina war eine sehr anständige Schülerin mit reichen und einflussreichen Eltern. Nicht auszudenken, wenn ihr was passiert war. Tiffani Hase sah sich um. Die Kollegen waren alle beschäftigt. Die Lehrerin holte tief Luft, stellte die Cola beiseite und sagte mit bestimmtem Ton zu Julian: „Danke für den Hinweis. Ich werde nachsehen. Du bleibst hier und zu niemandem ein Wort.“.

Die 38jährige Lehrerin Tiffani Hase strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und machte sich auf den Weg zu den Kellergewölben. Auf dem Treppenabsatz blieb sie stehen und lauschte. Sie konnte nichts hören. Sie musste sich aber vergewissern und nachsehen. Wer weiß, was der armen Schülerin dort unten passiert war. In den Kellergewölben der Jugendherberge wurden alte Betten, Möbel und allerlei sonstiger Sperrmüll zwischengelagert. Die Kellergewölbe bestanden aus schlecht beleuchteten Gängen und dunklen Räumen. Vorsichtig stieg Frau Hase die Steintreppe hinunter. Am Fuß der Treppe bog sie um eine Ecke, blieb stehen und horchte. Vorsichtig rief sie: „Bettina. Bist Du da?“. Sie bekam keine Antwort.

Kaum hatte die Lehrerin Frau Hase den Partykeller verlassen, folgte Julian ihr vorsichtig. Er hatte einen Stoffsack mit kleinen Löchern und Kordel sowie Handschellen dabei. Er wartete, bis seine Lehrerin am Fuß der Treppe um die Ecke gebogen war und stieg dann leise die Treppe hinunter.
Am Fuß der Treppe blickte er um die Ecke. Frau Hase stand keinen Meter von ihm entfernt und rief immer wieder: „Bettina.“. Jetzt musste alles ganz schnell und vor allem geräuschlos gehen.