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Chapter 3

What's next?

Feuer und Schatten

Wie der Blitz hastete Irina zur Dachluke und spähte hinaus. Durch das enge Guckloch konnte sie nicht allzu viel erkennen. Doch das, was sie sah, reichte schon vollkommen aus, um ihre schlimmsten Befürchtungen zu übertreffen. Aus allen Dächern der mit Stroh oder Holzschindeln gedeckten Häuser schlugen Flammen. Eine Katastrophe!

Sascha drängte sich neben sie und versuchte seinerseits einen Blick hinauszuwerfen, doch sie schob ihn kurzerhand von sich weg, damit er ihr nicht die ohnehin eingeschränkte Sicht nahm.

„He! Was soll das?“, beschwerte er sich.

„Sei ruhig!“

In diesem Augenblick dachte sie nicht mehr daran, was angemessen war oder wer den höheren Stand hatte. Jetzt waren Taten gefragt. Schreie drangen von außen an ihre Ohren. Allerdings klang alles durcheinander und chaotisch, eher als ob die Leute in Panik flohen, anstatt die Brände zu löschen und zu retten, was noch zu retten war.

Sie vermisste die eine Stimme, die Ordnung ins Chaos brachte, Befehle erteilte und die Menschen dazu brachte, gemeinsam gegen das Unglück anzukämpfen. Wo war der Dorfvorsteher? Jemand musste die Führung übernehmen, sonst war alles verloren.

Sie stieß sich ab und eilte zur Leiter, die vom Dachboden hinab führte. Sascha nutzte die Gelegenheit, dass sie das Fensterchen freigab, um endlich selbst hinaus schauen zu können.

„Was ist da los?“

Er klang erschüttert und ratlos. Auf ihn konnte sie nicht zählen, erkannte die Magd, also ignorierte sie ihn. Mit fliegenden Röcken flitzte sie die Sprossen hinab auf den gestampften Erdboden.

Was wäre zuerst zu tun? Ihre Gedanken flogen. Menschen und Vieh retten, Eimerketten organisieren, Verletzte, Alte und **** außer Gefahr bringen. Sie musste draußen unbedingt jemanden finden, der die Kontrolle hatte und Anweisungen geben konnte.

Sie stürmte auf das helle Viereck des Scheunentors zu, als sie die Schattenrisse breitschultriger Figuren bemerkte, die ihr entgegenkamen. Dem Himmel sei Dank, Hilfe war unterwegs!

Dann erkannte sie, wer auf sie zulief, und prallte zurück, als sei sie gegen eine Wand gestoßen. Orks!

Bewaffnete grünhäutige Krieger in Fellen und Leder, die grobschlächtigen Gesichter zu Fratzen des Hasses und Zerstörungswillens verzerrt.

Irina drehte auf dem Absatz um und rannte zurück in den Schatten des Gebäudes. Aber es war zu spät. Ein alarmierter Schrei von den Herannahenden zeigte an, dass sie entdeckt worden war. Wildes Gebrüll ertönte und kam rasch näher.

Die Fliehende erreichte die Leiter. An deren oberen Ende erspähte sie den halb angezogenen Bauernsohn, der sich eben daran machte, zu ihr herabzuklettern. Auf diese Weise würden sie sich gegenseitig blockieren und den Verfolgern unweigerlich in die Hände fallen. Was tun?

Ein Blick über die Schultern bestätigte ihre Erwartung, dass es für ein Entkommen ohnehin zu spät war. Die ersten Häscher hatten das Tor bereits erreicht und ihre Beute entdeckt. **** entschied sie, dass sie nur noch eine Wahl hatte.

Sie warf sich gegen die Leiter und trat diese um, so dass sie krachend auf den Boden stürzte. Sie hoffte, dass ihre Schauspielerei ausreichte, um den Orks weiszumachen, dass sie in kopfloser Flucht die Stiege versehentlich umgerissen und somit ihre einzige Fluchtmöglichkeit zunichte gemacht hatte.

Oben brachte sich Sascha, der dabei gewesen war, seine Beine über den Rand des Heubodens zu schieben, überstürzt in Sicherheit.

„Was soll das denn?“, motzte er empört.

„Sei still und versteck dich!“, zischte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen und betete, dass die Feinde den kurzen Austausch in der Aufregung nicht mitbekommen hatten.

„Ha! Jetzt haben wir dich!“

Ergeben drehte sie sich zu den Wilden und rang flehentlich die Hände.

„Bitte, tut mir nichts!“

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