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Chapter 15
by Meister U
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Eis und mehr
Das Hotelzimmer roch noch nach Kims Parfüm – süß und aufdringlich wie sie selbst. Ich riss den Koffer auf, wühlte durch Stofffetzen, bis mein schwarzes Spitzenkleid zum Vorschein kam. Zu viel? Zu wenig? Die Zeit brannte mir im Nacken. Duschen war Luxus, also rieb ich mir Salz aus den Haaren, zog das Kleid über nackte Haut. Im Spiegel warf ich mir einen Blick zu: zerzaust, gerötete Wangen, Augen wie Sturmwasser. Perfekt unperfekt.
Die Eisdiele quoll über vor Familien und schreienden Kindern. Der Fahrstuhl glitzerte im Hintergrund, ein verspiegelter Sarg. Ich bestellte eine Kugel Zitrone, zerkratzte den Tisch mit dem Löffel, während die Uhr auf dem Handy unerbittlich tickte. 13:58. 13:59.
„Die schmilzt.“
Seine Stimme traf mich von hinten, ein sanfter Schlag zwischen die Schulterblätter. Als ich mich umdrehte, trug er ein weißes Hemd, knapp aufgeknöpft, die Ärmel hochgekrempelt. Keine Jeans mehr, sondern Leinenhosen, die bei jedem Schritt raschelten.
„Eis ist geduldig“, sagte ich und hörte Kims spöttisches Oh Mia, was für eine lahme Antwort in meinem Kopf.
Er zog den Stuhl neben mir zurück, setzte sich nicht. „Mein Zimmer ist kühler.“
Die Zitrone tropfte mir über die Finger, klebrig und scharf. „Ich mag Hitze.“
„Das weiß ich.“ Sein Blick wanderte zu meinem Hals, wo der Puls wild hämmerte. „Aber ich habe Sekt auf Eis. Und…“ Er zögerte, ein Hauch von Unsicherheit, der alles veränderte. „Fragen.“
Die Treppe zum Oberland kam mir in den Sinn, die 182 Stufen. Doch diesmal folgte ich ohne Protest.
Sein Zimmer roch nach Zedernholz und Meer. Die Jalousien halb geschlossen, Streifenlicht auf einem Bett, das größer war als unseres. Und darauf: Handschellen. Silbern, poliert, an das schmiedeeiserne Kopfteil gekettet.
Ich blieb in der Tür stehen. „Das ist klischeehaft.“
„Stimmt.“ Er trat hinter mich, sein Atem streifte mein Ohr. „Aber du hast mich im Wasser geküsst, als würdest du mir die Seele rauben wollen. Da dachte ich, Klischees sind sicher.“
Seine Hand strich über meinen nackten Arm, blieb am Ellbogen hängen. „Nein“, sagte ich. Zu schnell. Zu laut.
Er ließ los. „Nein? Oder…“
Ich drehte mich um, das Kleid raschelte gefährlich. „Zeig mir, was du wirklich vorhast. Ohne Spielzeug.“
Ein Lächeln, endlich echt. „Das ist das Spielzeug.“ Er nahm meine Hand, führte sie zum Bett. Die Handschellen waren kalt, doch wo seine Finger meine berührten, brannte es. „Frag mich, wofür sie sind.“
Das Meer draußen atmete gegen die Fenster. Ich spürte, wie das Nein in meiner Kehle zerbröckelte. „Wofür?“
Er legte die Kette um sein eigenes Handgelenk, schnappte sie zu. „Für mich. Falls du Angst hast.“
In meiner Brust öffnete sich etwas. Ein Riss, durch den alles strömte, was ich tagelang versteckt hatte. Ich drückte ihn aufs Bett, das Metall klimperte, als er zurückfiel.
„Angst“, flüsterte ich, „hab ich nur vor mir selbst.“
Sein Lachen war ein Geschenk. Dunkel. Verheißungsvoll. „Dann lass uns beide was lernen.“
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Mia und Kim auf Helgoland
Zwischen nassen Klippen, heißen Nächten und der Frage, wer hier eigentlich wen jagt
Die Nordsee flüstert Lügen. Ihre salzigen Wellen umspülen Helgolands rote Felsen, während Mia, 23 und in ihrer Schüchternheit gefangen, feststellt: Freiheit ist eine Maske, die andere dir aufzwingen. Ihre beste Freundin Kim – pinkhaarig, schamlos, lebenshungrig – hat sie in ein Spiel gelockt, das keine Regeln kennt. Am Strand, trifft Mia auf ihn. Sein erstes Geschenk? Ein Kuss im eisigen Meer, der kein Vorspiel ist, sondern eine Kriegserklärung.
Updated on Apr 14, 2025
by Meister U
Created on Mar 5, 2025
by Meister U
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