Einfach.

Tatsächlich ist es sogar sehr einfach zu finden. Peter fragt einen der Passanten nach dem Weg zu der angegebenen Straße und siehe da, es ist gleich die Parallelstraße zur Einkaufszone und nur einen Block weiter. Keine zehn Minuten stehen wir vor dem Haus.

Es ist ein Mietshaus, und die angegebene Nummer müsste das oberste, achte Stockwerk sein. Ich trete ein paar Schritte zurück und spähe nach oben. Es scheint so, als hätten sich gerade oben die Gardinen am Fenster neben dem kleinen Balkon bewegt, aber ganz sicher bin ich mir nicht. Ich werfe einen Blick auf das Schildchen der obersten Klingel, "Bechtle" steht dort. Noch zögere ich, aber in dem Moment hat Peter schon auf den Knopf gedrückt. Kurze Zeit später summt der Türöffner und wir treten ein.

Der modernste Mietbunker ist das nicht gerade, aber zumindest ein Fahrstuhl ist vorhanden, bei der Hitze - und für den achten Stock - ein Segen. Als wir oben in den Flur treten und uns umschauen, bin ich zunächst ein wenig erschrocken, als gerade ein alter Mann mit braunem Anzug, braunem Hut, **** dicker Brille und verkniffenem Gesicht an uns vorüberschlurft, unser "Guten Tag..." nicht erwiedert und statt dessen wortlos seinen Weg den Gang hinunter fortsetzt. Anhand der Türnummern stellen wir fest, dass wir ihm folgen müsen. Er betritt die vorletzte Wohnung im Gang, an der wir vorbeimüssen, und wirft uns einen mürrischen Blick zu, bevor er die Tür schließt.

Schließlich stehen vor der letzten Tür im Gang, die unsere gesuchte Adresse sein müsste. Wir schauen uns wie Schuljungen mit roten Gesichtern an, dann hebt Peter die Hand um erneut zu klingeln.