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Chapter 14 by tease94 tease94

Wie geht's weiter?

Ein überraschender Besuch

Die nächsten drei Tage waren meine angenehmsten seit meiner Einweisung in den Frauenknast. Ich blieb von meinen Mitgefangenen verschont, wurde von Schwester Merz umhegt und gepflegt und konnte mich endlich einmal ohne Angst vor sexueller Erniedrigung frei bewegen. Am zweiten Tag wurde ich vom Sicherheitsleiter der Strafvollzuganstalt, Herr Weixler, ausgefragt. Seine Begeisterung hielt sich in Grenzen, ebenso sein Wohlwollen. Als ich erklärte, dass ich meine Angreiferinnen nicht habe erkennen können, da mir als allererstes die Augen verbunden worden waren, wirkte er wenig überrascht, eher zufrieden. Ich dachte mir nichts dabei und war froh, dass er an diesem Punkt nicht weiter nachhakte. Ich war überzeugt, dass meine Hautverletzungen sowie der ärztliche Befund hinreichend Zeugnis ablegten. Ich lag ja so daneben!

Der vierte Tag brachte eine erste Besucherin. Mit Schwester Merz in Begleitung stand plötzlich Brigitte vor meinem Bett. Mein Erstaunen - oder vielmehr mein Entsetzen - muss mir ins Gesicht geschrieben gewesen sein, denn meine Behüterin erbot sich sofort Brigitte wieder wegzuschicken. Doch das wäre ein Faux-Pas erster Sahne gewesen: Ludmilla hätte es mich bei erstbester Gelegenheit teuer spüren lassen. Deshalb machte ich gute Miene zum bösen Spiel, erklärte, dass alles in Ordnung sei, und schickte Schwester Merz schweren Herzens hinaus. Mit einem Schulterzucken verließ die alte Krankenschwester mein Zimmer. Brigitte schenkte mir ein herzallerliebstes Teuflinnenlächeln und setzte sich an mein Bett.
"Wie geht's dir?"
Überrascht hob ich die Augenbrauen. Mit dieser Frage hatte ich nicht gerechnet. "G-gut... denke ich," stammelte ich irritiert.
"Das freut uns zu hören."
Das 'uns' machte mich zunächst stutzig, doch dann setzte sich so langsam die Erkenntnis durch, was Brigitte damit andeuten wollte. Natürlich, Ludmilla war erpicht darauf, dass ich bald wieder meinen Diensten nachkam. "Naja, einige Tage werde ich noch brauchen, bis ich wieder auf dem Damm bin." Ich versuchte ein wenig zurückzurudern.
Zu meiner Erstaunung nahm Brigitte daran keinen Anstoß. Im Gegenteil. "Lass dir ruhig Zeit. Wir kommen auch ohne dich gut zurecht."
Ich nickte. Na klar, Rafaela und Vivian standen ja auch noch zur Verfügung. Beinahe bekam ich sogar ein schlechtes Gewissen. Aber nur beinahe.
Brigitte und ich schauten uns gegenseitig an. Brigitte inspizierte die Schlichtheit meines Quartiers. Ich studierte meine Bettdecke. Es entstand eine dieser typischen Passagen, in denen zwei Menschen darauf warten, dass einer von beiden etwas Bedeutsames sagt. Ich hatte nichts ztu berichten, und wartete. Schließlich wandte Brigitte sich wieder mir zu.
"Weißt du..." Verschwörerisch beugte sie sich vor. "Wenn es dir hier zu langweilig oder zu trist wird, ich hätte da was für dich."
"So?"
Brigitte nickte und langte in ihre Hosentasche. Zwischen ihren schlanken Fingern, die ich nur allzu gut kannte, präsentierte sie ein durchsichtiges Plastikpäckchen mit einem verdächtigen weißen Inhalt. "Hier. Musst nur ein wenig davon probieren, und schon geht dir besser." Ihr Lächeln war schief und künstlich. Sie reichte mir das Päckchen.
Ohne nachzudenken nahm ich es entgegen. Kritisch beäugte ich den Inhalt. Sollte ich wirklich...?
Scheiße, ich war doch nicht verrückt!
Entschlossen gab ich Brigitte das Päckchen zurück. "Nein, danke." Ich imitierte Brigittes falsches Lächeln. "Aber sehr nett von dir."
"Kein Problem."
Zu meiner Überraschung akzeptierte Brigitte meine Ablehnung widerspruchslos. Ich hatte damit gerechnet, dass sie mich zwingen würde, das Päckchen anzunehmen. Genauso schnell, wie sie es aufgetaucht war, war das Beutelchen wieder verschwunden.
"Falls du es dir noch anders überlegst..."
"Mit Sicherheit nicht."
Brigitte nickte. Dann schaute sie neugierig in Richtung meines Oberkörpers. Ihr Kinn zuckte. "Stimmt es, was man sagt, dass du einen neuen Schmuck hast?"
Der plötzliche Themenwechsel traf mich unvorbereitet.
"Ähm, ja."
"Zeig ihn mir!"
Das war keine Bitte, sondern ein Befehl. Diesen Tonfall kannte ich zur Genüge. Seufzend befolgte ich ihre Anweisung, zog meine Bettdecke zur Seite und öffnete die Knöpfe meines Nachthemds. Die Ringe in meinen Nippeln kamen mir mit einem Mal größer vor als gewohnt.
Brigitte schnaubte. "Hübsch."
Ich konnte förmlich sehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete. Brigitte heckte sich sicherlich einige Methoden aus, wie sie mich mit meinen neuen Spielzeugen peinigen und demütigen konnte. Für einen Moment erwog ich, Schwester Merz doch zu bitten, die Ringe zu entfernen. Genauso schnell verwarf ich den Gedanken wieder. Brigitte schien mir das kleinere Übel zu sein - im Vergleich zu den drei Knasthexen, die mir das angetan hatten. Ich zog mein Hemd wieder zu.
"Wirst du sie drin lassen?" fragte Brigitte.
Ich nickte wortlos.
"Verstehe."
Wir schauten uns erneut an. Es gab nichts mehr zu sagen.

Eine Minute später verließ Brigitte mein Quartier. Erleichtert atmete ich aus. Ich hatte nicht bemerkt, wie angespannt ich gewesen war. Kurz darauf erschien Schwester Merz.
"Alles in Ordnung?" Sie stellte ein volles Glas Wasser neben mein Bett.
Ich nahm einen Schluck und nickte.
"Willst du eine Tablette?"
Ich verneinte.
Schwester Merz zog die Decke über meine Schultern und klopfte mir aufmunternd auf die Schultern. Sie verstand. Wären doch alle Frauen hier nur so wie sie.

Leider war dem nicht so.

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