Die Biochemische Abteilung

Die Jungs und Mädels der biochemischen Abteilung hatten definitiv einen kleinen Sprung in der Schüssel.

Zugegeben... Die meisten Wissenschaftler der Sternenrepublik neigten dazu etwas außer Rand und Band zu laufen, doch das Team von Professor Zinn, war selbst für Sternenrepublikstandarts ziemlich durchgeknallt.

Da wäre zum einen das Fräulein Doktor Sylvia Tahl. Abgesehen davon dass sie eine der heißesten Frauen war die jemals ihren dreifachen Doktor an der republikalen Universität abgeschlossen hatte und so ziemlich jedes Expeditionsmitglied scharf auf sie war, hatte sie einige verstörende Persönlichkeitszüge. Nicht nur sah sie alles und jeden rein Wissenschaftlich, ordnete die Buchstaben ihrer Buchstabensuppe nach ihren Phosphorgehalt oder führte Buch über die Wachstumsrate ihrer Schambehaarung (und veröffentlichte diese in ihrem wöchentlichen Blogg), sondern war sie auch felsenfest davon überzeugt, dass es sich bei Meerschweinchen um eine feindlich gesinnte extradimensionale Spezies handelt, die das Universum versklaven wollen.

Das komplette Gegenteil war Dymarlys´cyaxys von Ys. Sie selbst ließ sich einfacherhalbs einfach als Lady Dym ansprechen. Dym stammte zu einem viertel von den Bewohnern des Planeten Ys ab. Von ihrer Ysianischen Großmutter hatte sie nicht nur ihr dunkelblaue Haut und ihre außergewöhlich lange Zunge geerbt, sondern auch ihr fanatisch fraternistisches Denken. Sie wollte einfach mir allem und jedem im Universum Freundschaft schließen. Das mag sich auf den ersten Blick angenehm anhören, doch spätestens seit sie das Sicherheitsteam auf einem Dschungelplaneten vor einem dreihundert Meter großen Dinsosaurier rette musste, weil Dym versucht hatte sich mit ihm anzufreuden, stand die Viertel-Ysianerin unter permanenter Beobachtung von Seitens ihrer Kollegen. Nicht dass sie unbeliebt war. Sie hatte nicht nur für jeden, jederzeit ein freundliches Wort oder eine helfende Hand bereit, sondern war auch eine hervorragende Xeno-Zoologin und Linguistikerin. Doch manchmal redete sie zuviel. Eigentlich redete sie meistens zuviel. Besonders sonderbar waren ihre Versuche mit einer Topfpflanze Freundschaft zu schließen und einen Asteroiden, der die Tesla gerammt hatte, dazu zu bringen über seine Gefühle zu sprechen...

Am besten Verstand sie sich mit Crazy Joe. Crazy Joe war trotz seiner jungen Jahre ein begnadeter Chemiker. Seine Neider nannten ihn auch einen begnadeten Irren. Nun ja... eigentlich nannten ihn alle so. Auch er selbst. Dies war auch der Grund weshalb er sich den Spitznamen "Crazy" Joe zugelegt hatte. Sein wahrer Name war eigentlich Jone Cruzkofyky, doch in einem antiken Lexikon hatte er gelesen, dass in einer uralten Sprache, die schon seit tausend Jahren nicht mehr gesprochen wurde, das Wort "Crazy" soviel wie Irre bedeutet. So gab er sich selbst diesen Spitznamen. Und wenn es eines gab was er war, dann war es Crazy...
Es verging praktisch kein Tag an dem er nicht irgendeinen Trank, eine Pille oder sonstiges Präperat entwickelte und es auch testete. Die Vorfälle bei denen er seinen Körper mit seinen Meerschweinchen vertauschte, seinen Goldfisch in eine Meerjungfrau verwandelte oder das komplette Laborteam in regenbogenfarbige Einhorn-Zombies mutieren ließ, waren noch die harmlosesten Vorfälle. Wenn man seine hager Gestalt mit dem übergroßen Laborkittel und den wirren aschblonden Haaren auf sich zu kommen sah sollte man sich besser in acht nehmen. Wenn Crazy Joe dann auch noch ein Reagenzglas mit einer grünen blubbernden Flüssigkeit in seinen Händen hält und dich fragt ob du ihm mal schnell helfen könntest, er wolle dir mal seine neueste Entdeckung vorführen, sollte man besser reiß aus nehmen, sich in einen biochemischen Vakuum Anzug anziehen und sich in sein Quartier einschließen und dieses hermetisch versiegeln.

Dann war da noch Lora, die Laborassistentin. Obwohl sie **** Intelligent und geschickt war, um gab sie eine eher düstere Aura. Sie hatte schwarzes Harr, zudem schminkte und kleidete sich stets schwarz. Sie wirkte stehts niedergeschlagen und klagt darüber wie furchtbar das Leben und das gesammte Universum war. Es ging das Gerücht um, dass sie einem uralten religiösen Kult angehörte, welcher mehrere tausend Jahre alt sei und eine der wenigen Kulte war, der die Correctness Kriege überstanden hatte. Der sogenannte "Goff" Kult, deren Ursprünge sich im dunklen der menschlichen Frühgeschichte verloren, galt als einer der ältesten noch erhaltenen Religionen überhaupt.

Schließlich gab es dann noch Professor Wun Zinn, der Leiter des fünfköpfigen biochemischen Teams. Er war ein nach außen ruhiger Mann in den mittleren Jahren. Neben einem dutzend Doktortiteln ist er außerdem zweimaliger Gewinner des altertümlichen Le´Bon Preises. Er ist einer der Zentarianer, eine extraterrestrischen Rasse, deren Oberkörper denen von Menschen gleicht, deren Unterleib jedoch der eines Pferdes ist. Auch wenn er ein angesehener Wissenschaftler ist, gibt es Gerüchte um unethnische Experimente, an denen er in seinen jungen Jahren beteiligt gewesen sein soll. Für die meisten jedoch ist er der ruhende Pol des chaotischen biochemsichen Teams, der die schlimmsten Auswüchse seiner Crew abmildert.

Ausgerechtet dieses außergewöhnliche Team von Menschen und Aliens wird von der Alkaradianischen Sternenrepublik zur Erforschung von PX-73-40-9 geschickt um biologische und chemische Phänomene auf diesem Planeten zu erforschen. Da der biochemischen Abteilung wie auch den anderen Wissenschaftlern weitgehende Freiheit bei ihren Experimenten und Entdeckungsexpeditionen gelassen wird, ist das Chaos praktisch vorprogrammiert...