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Chapter 18 by kleinehexe kleinehexe

What's next?

Bloß weg hier

Die Beerdigung lief ab wie erwartet. Still folgten die Anwesenden ihren Worten auf dem Weg ihres Abschieds, welcher hier vorerst enden würde. Während sie vor der Trauergemeinde stand, versuchte sie, das Zittern ihrer Stimme so gut es ging zu unterdrücken. Als sie mit den letzten Worten ihre Trauerrede beendete, folgte ihr Blick der Urne auf dem Weg hinab. Um einen festen Blick bemüht, ließ sie die Reihe der Trauernden an sich vorüberziehen. Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie mit ihrer eigenen Leere und Zerrissenheit zu kämpfen hatte. Still und in sich gekehrt sah sie noch dabei zu, wie das Grab verschlossen wurde.

Froh darüber, es endlich hinter sich zu haben, folgte ihr Blick der Trauergemeinde, welche sich still vom Grab entfernte. Während sie noch dachte, dass ihre Arbeit hier nun getan war, fielen ihr in einiger Entfernung plötzlich zwei Gestalten zwischen den Bäumen auf. Soweit sie es erkennen konnte, standen sie nur regungslos da, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Auch wenn sie ihr nicht bekannt vorkamen, wusste sie, dass die beiden nicht zur Trauergemeinde gehörten. Mit einem unguten Gefühl machte sie sich auf den Heimweg zum nicht weit entfernten Pfarrhaus. Sosehr sie auch versuchte sich zu beruhigen, wuchs stetig ein Gefühl der Unruhe in ihr. Ohne es zu sehen, glaubte sie zu wissen, dass die beiden ihr folgten. Sie beschleunigte ihren Schritt erneut und hörte das Wiederhallen der Absätze ihrer Schuhe auf dem Pflaster.

Etwa 50 Meter vor dem Pfarrhaus blieb sie plötzlich stehen und drehte sich abrupt um. Sie wollte einfach nur Klarheit haben, wobei sie sich eigentlich innerlich davor fürchtete. Die beiden waren ihr wirklich gefolgt und blieben ebenfalls stehen. Auch wenn die beiden noch in einiger Entfernung zu ihr waren, schlug ihr Herz bis zum Hals. Wie zwei Raubtiere, die die Witterung aufgenommen hatten, betrachteten sie ihre Beute.

Mit zügigem Schritt steuerte sie auf die Haustür des Pfarrhauses zu und nestelte bereits in der Tasche nach ihrem Schlüssel. Die wenigen Meter schienen nicht enden zu wollen, während ihr gleichzeitig tausende Dinge durch den Kopf schossen. Sie erinnerte sich an die Drohungen der Drogendealer und der Polizisten. War das hier nur der Versuch sie einzuschüchtern oder waren sie jetzt wirklich hinter ihr her?

Ihre Finger tasteten nervös die Konturen des Schlüssels in ihrer Tasche ab. Ein kleiner, vertrauter Gegenstand, der ihr plötzlich eine unerwartete Sicherheit vermittelte. Glücklich, das kühle Metall in ihrer Hand zu halten, lief sie auf die Haustür zu. Auch ohne ihre Verfolger zu sehen, spürte sie ihre Präsenz. Sie wollte einfach nur noch weg hier. Sie atmete tief durch, als sie endlich die Tür des rettenden Pfarrhauses erreichte. Mit zitternder Hand versuchte sie mehrfach vergebens, den Schlüssel mit ihrer zitternden Hand ins Schloss einzuführen. Als es ihr endlich gelang, stieß sie die Tür mit letzter Kraft auf und schlüpfte hinein.

Es kam ihr wie eine Erlösung vor, als die alte Tür ins Schloss fiel und der Knall durch den leeren Flur des Pfarrhauses schallte. Mit dem Rücken an die Tür gelehnt, rang sie nach Luft und versuchte, sich zu beruhigen. Sie spürte das Pochen in ihren Schläfen.

Wer waren die?

Sie spürte den Schlüssel noch in ihrer Hand, dessen Spitzen sich tief in ihre Haut gegraben hatten. Langsam ließ sie ihn sinken und versuchte ihre Atmung zu kontrollieren, um die aufsteigende Panik zu bekämpfen. Ihr Atem verlangsamte sich allmählich, doch ihre Unruhe und Angst blieben.

Was wollten die?

Ihren Rücken weiter gegen die Tür gepresst, als könnte sie so die Außenwelt aussperren, lauschte sie der Stille im Pfarrhaus. Sie umhüllte sie wie ein schweres Tuch und für einen Moment schloss sie die Augen, um die Kontrolle über ihre Gedanken zurückzugewinnen. Doch die Bilder der beiden Männer am Friedhof und auf dem Weg hierher konnte sie nicht vertreiben. Die nicht enden wollenden Fragen kreisten unermüdlich in ihrem Kopf, während sie langsam die Hand von der Tür nahm und versuchte, ihr Zittern zu unterdrücken. Ihr Atem hatte sich kaum beruhigt, als sie plötzlich ein leises Knarren hörte.

Kam es von draußen aus dem Garten? Sie erstarrte und ihr Herz schlug wieder schneller. Sie versuchte, sich einzureden, dass es nur der Wind war, der durch die Bäume strich, doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass etwas nicht stimmte. Langsam drehte sie den Kopf zur Tür, als könnte sie durch das Holz hindurchsehen. Die Stille im Haus erschien ihr plötzlich bedrohlich, während sie spürte, wie die Angst sie immer weiter überwältigte.

Und jetzt?

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