Das unerträgliche Spiel

Schreckschusswaffe? Check. Kabelbinder? Check. Sturmmaske? Check. Du hast deine wichtigsten Utensilien vorbereitet. Mit zitternden Händen schaltest du den PC aus. Das Bild der Dokumente scheint sich in den Desktop hineingebrannt zu haben, dann verschwindet es und lässt dich mit deinem Spiegelbild zurück. Es wird Zeit. Entweder jetzt oder nie, du kannst die ganze Vorbereitung nicht wegschmeißen. Du schnappst dir deinen Rucksack mit dem Sammelsurium an Gerätschaften und trittst ans Fenster. Deine Nägel kratzen nervös an der Dichtung des Glases, während du die Straßenlaternen und den Vollmond leuchten siehst. Kurz for 0:00 Uhr, nicht zu spät für einsame Fußgängerinnen, aber auch nicht zu früh für unliebsame Beobachter. Du hast keine Ziele, hoffst einfach, dass du genügend Glück haben wirst... Und dass die Polizei dir nicht an den Fersen hängt. Deine Festplatte voller Wetting- und Desperation-Videos sollte keinen Verdacht erregt haben, aber ob deine Sicherheitsmaßnahmen gut genug gewesen waren als du nach besonders gefährlichen Orten für Entführungen gesucht hattest...?

Du spürst, dass du die Zeit nicht weiter strecken kannst. Es ist soweit. Und während du den Flur betrittst und dabei die schwere Stahltür zu deiner rechten Seite passierst, beginnt sich in deinem Körper die Vorfreude anzubahnen. Die Vorfreude auf deinen ganz eigenen Harem voller drückender Blasen.