Annomalien II- Bernhard & Sybille

Ein merkwürdiger Kristall bringt Abwechslung in das Leben zweier Menschen

Chapter 1 by The Pervert The Pervert

Endlich waren die paar Tage auf dieser Insel herum. Dumpf röhrend, weil irgend ein Teil der Maschine wohl nicht mehr richtig befestigt war, trug sie der nicht einmal sehr alte Jeep durch eine karge, rauhe Landschaft die dazu angetan war nicht nur an Maschinen irgendwelche Schrauben zu lockern.

Bernhard Stössel saß am Steuer und schaute konzentriert auf das, was die Einheimischen großspurig eine Straße nannten. Selbst zu Zeiten der Römer hätte diese Bezeichnung wegen Betruges für einigen Stockhieben gereicht; aber da der grob mit Steinplatten ausgelegte Weg seit jener Zeit nicht gepflegt, weil auch nur sporadisch genutzt worden war, unterschied sich sein Zustand nur wenig von dem der mageren Wiesen an seinen Seiten.

Entsprechend fuhr Bernhard, wie immer möglichst bedacht auf wenig Risiko und dadurch drohende unnötige zusätzliche Arbeit an dem Leihwagen, ein ganzes Stück langsamer als es möglich gewesen wäre.

Dabei sah Bernhard gar nicht so aus als würde er Arbeit scheuen.

Mit seinen 32 Jahren befand er sich auf einem Höhepunkt seines guten Aussehens und seiner Leistungsfähigkeit. Er war 1,85 m groß und weil er seit seiner Jugend viel Sport getrieben und leidlich gesund gelebt hatte (und nicht zuletzt weil er gerne bumste wofür es seiner Meinung nach nützlich war gut auszusehen um eine möglichst große Auswahl an potentiellen Partnerinnen zu haben aus denen er seine anspruchsvolle Wahl treffen konnte) wirkte er eher wie ein Sportler als wie ein Wissenschaftler. Genauer gesagt war er Geologe. Er hatte ein Jungenhaftes Gesicht mit breitem Mund und energischem Kinn, eine Nase die schon zweimal gebrochen war und deshalb etwas nach links zeigte, ausdrucksstarke braune Augen und Brauen mit denen alleine er herzhaft lachen oder in wild Wut finster umherblicken konnte. Seine Frisur war die eines dunkelblonden 70er Jahre Surfers.

Seine Hände und Füße wirkten für seinen Körper aber immer noch zu groß weshalb es den meisten Leuten sofort auffiel das an seiner Rechten der kleine Finger fehlte.

Bernhard oder Bernie wie ihn fast jeder nennen durfte und es auch tat, fuhr konzentriert wobei er wie üblich in solchen Situationen leise vor sich hin pfiff. Dabei improvisierte er eigene Melodien in die er allerdings immer wieder bekannte Stücke einflocht. Dem warmen Wetter, und seiner üblichen Wahl entsprechend trug er ein kurzärmeliges Khaki-Expeditionshemd mit geräumigen Brust- und zwei zusätzlichen kleinen Ärmeltaschen, dazu eine ebenfalls khakifarbene kurze Hose mit breitem Ledergürtel an denen sich ebenfalls viele Taschen und Täschchen befanden die zu einem guten Teil mit allen möglichen nützlichen Dingen, wie auch einer Menge (für einen Geologen) interessanter Steine gefüllt waren. Seine Füße steckten in (gezwungenermassen) massgefertigten, robusten hohen Wanderschuhen.

Seine Begleiterin war ähnlich gekleidet, nur das ihre Hosen noch kürzer waren und ihre Kombination nicht so viele Taschen aufwies.

Auch waren ihre Beine wesentlich ansehnlicher (und weniger behaart) und ihre Schuhe Massenware. Nur weil es heute sehr warm gewesen war trug sie ihr Hemd über dem flachen Bauch zusammen geknotet, sonst zog sie es vor nicht bauchfrei zu gehen. Überhaupt geizte sie eher mit ihren Reizen. Aber hier hatte es nun fünf Tage praktisch nur Bernhard gegeben und der wusste inzwischen das er bei ihr keine Chancen hatte. Zwar fand auch sie ihn recht attraktiv, aber ihr missfiel seine Einstellung und sein (wie hauptsächlich nur sie fand) übertriebener Ehrgeiz. Bernhard seinerseits hatte über sie fast dieselbe Meinung, weshalb es zwischen ihnen öfter Reibereien gab.

Sybille Banduardi war 28 und stand kurz davor ihren Doktor zu machen, ein Ziel dem sie gemächlich entgegen steuerte. Auch sie war sportlich und hatte eine sehenswerte Figur die viele Männer weit mehr beeindruckte als ihr Verstand. Es gelang ihr, auch ohne ihre Schuhe zu wechseln, je nach Notwendigkeit größer oder kleiner als ihre normalen 1,75 m zu wirken. Sie hatte ein Herzförmiges Gesicht von dem viele gesagt hätten das es zwar sehr hübsch war, aber irgendwie zu streng wirkte. Auch schien sie ihre grünen Augen immer etwas zu dunkel zu schminken, was andere dagegen zu dem Vergleich mit geheimnisvollen Katzenaugen reizte.

Das Gesicht wurde von pechschwarzen, zu einem Pagenkopf frisierten Haaren eingerahmt. Ihre Haut war einen Ton dunkler gebräunt als Bernhards.

Im Moment schaute sie etwas träumerisch zum offenen Fenster hinaus, war im Gedanken bei einer ganz anderen Sache als der etwas trostlosen Landschaft und störte sich auch nicht wie sonst an Bernhards tonlosem Pfeifen.

Eine langweilige Autofahrt?

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